Der Katzenelf (German Edition)
Devananda verstanden und er rannte zu Kuzo, der sich soeben umdrehte und vor Schreck erstarrte. Er riss dem Zwerg das Seil aus den Händen, warf es in die Schlucht und schubste den kleinen Mann hinterher. Der schrie erbärmlich, doch wir hörten seinen Körper nicht aufschlagen, sondern plötzlich war dieser schwarze Silbernebel da, es glitzerte bedrohlich dunkel.
Yuki stand vor uns, zornbebend! Noch nie hatte ich die Krähenkönigin so wütend gesehen! Ihre goldenen Augen funkelten bedrohlich und sie hob ihre Arme so schnell, dass die schwarzen Federärmel wie bei einem Riesenvogel aufflatterten und ich konnte den schwarzen Turmalin in ihren Händen dunkel glühen sehen. Sie beachtete Devananda nicht, sondern schrie mich mit einer Furcht erregenden Stimme an: „Du verdorbene Hexe, du Schandfleck des Verborgenen Reiches, du hättest fast die Menschenfrau getötet, doch das wird noch von höherer Stelle geahndet!
Jetzt werden du und dein bösartiger Helfer für eine Weile schlafen!“
Und dann lachte sie, es war ein ekelhaftes, unheilvolles Lachen und ich stand da wie gelähmt. Hätte ich doch wenigstens einen kleinen Zauber bei mir gehabt, was konnte ich auch dem mächtigen Turmalin entgegensetzen? Also sagte ich nichts und sie lachte weiter und rief dann: „Ihr bekommt den Krähenschlaf, vielleicht erinnerst du dich noch, was das ist. Ja der Krähenschlaf!“
Und noch während sie das rief, erwischte uns der schwarze Strahl ihres Geburtssteines und ich spürte wie alle Kräfte aus meinem Körper hinausströmten und ich schwach und schwächer wurde! Eisige Kälte lähmte meine Glieder, es waren entsetzliche Schmerzen, doch ich konnte mich nicht rühren. Hilflos sah ich zu, wie Devananda zu Boden stürzte, seinen Kopf in seine Arme vergraben wie ein toter Rabenvogel und dann fiel auch ich.
Der schwarze Silbernebel hüllte uns ein und breitete das Vergessen wie ein dunkles Tuch über unsere Körper und löschte endlich die bis zu diesem Moment kaum auszuhaltenden Muskelschmerzen aus! Sag mir doch Rubina, wie hätten wir uns gegen diesen mächtigen Zauber aus dem Verborgenen Reich retten können? Gegen einen elfischen Geburtsstein, dessen Aufgabe es ist, wider das vermeintliche „Böse“ und daher gegen uns zu kämpfen?“
Und lauernd und mit boshaften Unterton fügte sie noch hinzu: „Was hättest du an meiner Stelle gemacht, ohne deinen mächtigen Rubin Dunkle Elfe, sag es mir doch!“ Doch Rubina, die anscheinend geduldig ihren Schilderungen lauschte, sprang plötzlich auf, nahm ihr Champagnerglas und schleuderte es Dana ins Gesicht. Es prallte direkt an ihrem Kieferknochen auf, ritzte ihre Haut leicht an und zerfiel dann auf dem Steinboden in Scherben.
Rubina schrie: „Du bist ja noch viel dümmer als ich glaubte! Abgesehen von Kuzo, der mir egal ist, hätte Devananda fast diese Menschenfrau umgebracht! So gesehen, können wir von Glück reden, dass Yuki zur Stelle war!“
Und während Dana sie ungläubig anstarrte und vergaß, sich das Blut aus ihrem Gesicht zu wischen, das nun wie ein dünner roter Strich zu ihrem Mundwinkel floss und ihre Lippen benetzte, rief Rubina: „Ich gab den Befehl, die Menschenfrau und ihre Begleiter außer Gefecht zu setzen, Zafer den Stein abzunehmen, und dann so schnell wie möglich unauffällig von dort zu verschwinden, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen! Doch was machst du mit diesem Dummkopf von Guru?
Du hättest fast unseren wertvollsten Triumph zerstört, du bist wirklich so beschränkt, es ist unglaublich! Den Zeitpunkt, wann die Menschenfrau abtreten muss, bestimme alleine ich! Noch brauchen wir sie.
Sie ist schließlich ein wichtiger Faktor in unserer Zielsetzung. Mit einem Schlag hättet ihr beide unsere gesamten Pläne vernichtet! Geblendet vor Dummheit und Gier nach irgendeinem, vielleicht gar nicht so wichtigem Zauberstein, habt ihr zwei, dein obskurer und dümmlicher Liebhaber und du, fast mein Vorhaben ruiniert!“
Sie lachte, ein lautes und metallisch klingendes Lachen, das in Danas Körper schnitt, wie ein scharfes Messer. Die Hexe sah verwundert an sich hinab. Doch diesmal rann kein Blut. Nein, das harte böse Lachen war viel schlimmer als ein Dolchstoß. Es klang so verächtlich und es war gefährlich, das spürte sie.
Rubina sah aus dem Fenster und sagte weiterhin in schneidendem Ton: „Vielleicht sollte ich dich und Satur einfach Richtung Seeopal-Palast schicken, dann könnt ihr euch beide auf etwas gefasst machen. Sonnas Zorn wird euch
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