Der Katzenelf (German Edition)
starben.
Die Elfenkrieger fanden zwischen den vielen, blutüberströmten toten Menschen aus Pagiels Reich, die teilweise mit den Leibern der toten Drachenmenschen ineinander verkeilt waren, nur die Leichen von Sawa, Quarzo und Somiris. Von dem königlichen Kind, Prinz Taras fehlte jede Spur.
Die Soldaten durchkämmten die Wiesen und Wälder in der Nähe des Schlosses und ihr Anführer, der große mutige Elfenkrieger Zafer meinte traurig, dass Mondianas Enkel wohl von den Dämonischen Drachen entführt, oder seine Leiche im Fluss versenkt worden wäre. Doch Yerik, der unbeirrt, trotz dem Rauch, der beißend schwarz zum Himmel stieg mit seinen scharfen Augen stundenlang das Gelände auf und ab flog, entdeckte endlich am Teich unter den Seerosen verborgen, einen blauroten Drachenschwanz und setzte zur Landung an.
Er fand Silas, blutverschmiert und den kleinen Prinzen schützend an sich gedrückt und schlotternd vor Panik, versteckt unter dem Blattgewirr am Ufer des Sees. Somiris ehemalige Spielgefährtinnen, die Nixen hatten in Sekundenschnelle undurchdringliche Schlingpflanzen um die beiden gezogen und die Dämonischen Drachen waren über Silas und Taras ahnungslos hinweg geflogen, keiner von ihnen dachte daran, dass sich unter dem sumpfigen Dickicht aus Schilf, Blättern und Seerosen der Prinz und der Stern des Schicksals befanden.
EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
Heute in der Welt der Menschen
DUNKLE PLÄNE
Einige Stunden bevor Dana und Devananda von ihrem Bergausflug zum Schloss zurückkehrten, wusste Rubina schon, dass durch Zafers Rückkehr mit dem Citrin in den Seeopal-Palast ihr Plan den Sonnenstein zu stehlen, gescheitert war.
Denn noch während sie mit Benno im Erker ihres Salons saß, sah sie Yerik in Richtung Buckligen Berg fliegen, hinter ihm eine eigenartig zartgelbe Wolke, der Yuki folgte, die wiederum in schwarzsilbernen Nebel gehüllt war.
Wütend warf sie ihre Serviette auf den Tisch und stand so abrupt auf, dass das Glas mit dem goldfarbenen Champagner auf den Teller mit geräuchertem Lachs fiel und alles durchnässte. Benno sah sie überrascht an, denn sie rannte zu ihrem Schrank und holte ein riesiges Fernglas heraus, durch das sie wütend nach draußen starrte. Doch der schwarzsilberne Nebel verlor sich irgendwo knapp unterhalb des Buckligen Berges und sie konnte nichts mehr erkennen.
Voller Zorn schrie sie: „Diese dumme Hexe, sie hat wieder einmal die Angelegenheit verpatzt! Ich kann mich auf niemand mehr verlassen, alles muss ich alleine machen!“
„Wen meinst du mit dummer Hexe und welche Angelegenheit?“ Fragte Benno irritiert und dachte insgeheim: „Die kann ganz schön wütend werden, unglaublich dass eine so kleine und zierliche Person so viel Energie hat. Sie ist eben eine absolute Powerfrau!“
Er stand auf und versuchte sie in den Arm zu nehmen, damit sie sich beruhigte. Doch sie stieß ihn aufgebracht von sich und beleidigt wandte er sich ab und nahm sich noch ein Glas von dem Champagner. Rubina beachtete ihn nicht. Sie war so wütend und ärgerlich, dass sie wie rasend einen Gegenstand suchte, den sie zertrümmern konnte und ihr Blick fiel auf eine kostbare Porzellanfigur, eine Biedermeierdame mit Fächer, deren Reifrock bemalt mit rosafarbenen Rosen, auf der Anrichte stand. Sie langte nach dem teuren Stück, ein lauter Schrei und der Boden war voller Scherben.
„Bist du verrückt“, rief Benno, „das war Augarten Porzellan, alte Wiener Schule!“ Doch Rubina schrie nur: „Ich hasse Rosen in dieser Farbe!“
Sie schmetterte die Türe des Salons hinter sich zu und lief hinauf in ihr Turmzimmer, wo sie sich wie ein trotziges Kind bäuchlings auf ihr Bett fallen ließ und hemmungslos weinte. Benno folgte ihr nicht. Er beschloss Devanandas Rückkehr hier im Salon bei Champagner und Lachs abzuwarten und starrte durch das zurückgebliebene Fernglas Richtung Haus am See. Er beobachte Isa, die begleitet von ihrem Hund und mit einem schweren Rucksack am Rücken das Gartentor öffnete und dann hinter ihrer Haustür verschwand.
Benno dachte: „Eigenartig, was hat Rubina mit Isa nur vor, ich glaube ich sollte mal darüber mit Devananda sprechen.
Es muss irgendeine eigenartige Verbindung zwischen den beiden Frauen geben, von der ich bis heute noch nichts erfahren habe.
Aber vielleicht hängt es ja auch nur mit dem Grundstück wegen des Golfplatzes zusammen. Wir sollten unsere Pläne endlich einmal durchdenken und besprechen! Wichtig ist nur, dass ich die Fäden in der
Weitere Kostenlose Bücher