Der Katzenelf (German Edition)
durch den Kopf gehen lassen. Und nun…“ und damit stand er leise stöhnend, aber sehr resolut auf und schob Bennos Papiere in seine Schreibtischschublade. „Nun werden wir zu meinen Gästen zurückkehren und das gemeinsame Zusammensein mit ihnen noch genießen. Kommen Sie!“
Nach diesem Abend wartete Benno einige Tage ungeduldig in dem kleinen Gasthof auf eine Nachricht von MacDerbshire, während Devananda mit dem Wirt fischen ging. Aber er hörte nichts von dem alten Herrn. Nach einer Woche fuhr er unangemeldet zum Schloss hinauf und verlangte den Hausherrn zu sprechen. Doch der alte Butler teilte ihm nur höflich mit, dass Sir MacDerbshire nach Glasgow zu Besprechungen mit seinen Anwälten in seine alte Kanzlei gereist war und erst am folgenden Wochenende zurückkommen wollte. Erneut musste Benno sich in Geduld fassen. Er hoffte, dass der alte Herr mit seinen Nachfolgern und Anwälten den Verkauf des Tales bereits diskutierte und wartete ungeduldig auf den Samstag. Doch wieder erhielt er keine Nachricht vom Schloss. Wütend fuhr er zusammen mit Devananda am darauf folgenden Montag gegen Mittag auf das Anwesen von MacDerbshire. Als sie in die Toreinfahrt einbogen, wirkte das riesige Gebäude irgendwie verlassen und leer. Doch der Butler öffnete ihm. Er teilte Benno mit steinernem Gesicht und gebrochener dünner Stimme mit, dass Sir MacDerbshire in Glasgow einem plötzlichen Herztod erlegen war.
„Und wo sind meine Aufzeichnungen“, fragte ihn Benno schnell. „Bitte wenden Sie sich an diese Adresse“ meinte der Butler und gab ihm eine Karte, bevor er die Tür vor seiner Nase zuschlug. Benno, der sofort die Anwälte des alten Herrn in Glasgow aufsuchte, musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Höflich und korrekt retournierte ein junger Anwalt ihm seine Pläne und Aufzeichnungen und bestätigte auch, dass Sir MacDerbshire mit der Anwaltsfirma über einen möglichen Verkauf oder einer eventuellen Beteiligung von Bennos Projekt gesprochen hatte. Doch es wurden weder Vorverträge, noch die Einreichung irgendwelcher rechtlichen Schritte von ihrem Klienten unternommen. „Das ist jetzt die Angelegenheit des einzigen Erben“, meinte der Anwalt. Benno wollte dessen Namen erfahren, doch auch hier hatte er Pech. „Es tut uns leid, Sir“, sagte der junge Mann in bestem Oxfordenglisch. „Vor der Testamentseröffnung geben wir nie Namen oder irgendwelche Adressen und Hinweise auf die neuen Besitzer bekannt! Wir ersuchen um ihr Verständnis. Leben sie wohl“. Damit war Benno draußen.
Niedergeschlagen, aber nicht ohne Hoffnung mit dem Erben in absehbarer Zeit weiter verhandeln zu können, nahm er noch am gleichen Tag ein Flugzeug, das ihn und Devananda nach Hause brachte.
ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
Damals im Verborgenen Reich
GESCHLAGENE SIEGER UND SICH RÄCHENDE OPFER
Die Elfenkrieger brachten Prinz Taras und den verwundeten Drachen direkt zu Mondiana. Sofort, nachdem sie die Grenze vom Land der Menschen in das Verborgene Reich passiert hatten, spannten Mondiana und der Elfenrat mithilfe ihrer Zaubersteine einen Schutzgürtel mit Bannstrahlen über das Verborgene Reich, das Gebiet der Blauen Drachen und das Land der Kleinen Leute. Nur wer einen Geburtsstein mit elfischer Zauberkraft besaß, konnte nun eines der Reiche passieren. Die Länder der Menschen und der Roten Drachen vermochte und durfte sie mit diesem Zauber nicht belegen.
Trotzdem sandte sie Elfenkrieger bis in die Wüste um die in Panik flüchtenden Drachenmenschen notdürftig zu versorgen und sie über die östlichen Regionen der Steppenvölker durch einen Schutzkorridor ins Land der Menschen zu bringen, da sie dort sicherer waren als in ihrer eigenen Heimat. Aber trotz der Erklärungen der Elfenkönigin, die genau wusste, dass der brutale Überfall ein Werk der dunklen Elfe und der Dämonischen Drachen war, betrachteten die Menschen die Leute aus dem Roten Land als unwillkommene Asylanten. Nur Edelsteine und Gold aus den elfischen Schatztruhen konnten sie dazu bringen, die Flüchtigen aufzunehmen.
Satur bezog inzwischen das Schloss von Yul und Thyra. Er setzte sich auf den Thron und krönte sich selbst zum Herrscher des Roten Landes. An seiner Seite war seine Geliebte Yaruba, der er auch bald die Krone der Drachenkönigin versprach.
Die Drachenmenschen, die ihm den Gehorsam und Treueschwur verweigerten, forderte er auf, sofort ihre Heimat zu verlassen. Wer dies nicht befolgte, wurde zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen
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