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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Raumes entzündete Rubina eine Fackel, mit deren Licht sie den Boden absuchten. Und sie hatten Glück! Hinter einer Konsole fanden sie einen der verbrannten Stoffteile von Thyras prunkvollem Totengewand. Schnell hob Dana den Stoff auf und wickelte einen Schlangenjaspis, den sie als Amulett am Körper trug in den Kleiderfetzen. Sie setzten sich gegenüber, warteten bis ein Mondstrahl durch das Fenster fiel und hielten, Hexenbeschwörungen murmelnd, ihre schwarzen Steine über Thyras Stoffteil. Dana flüsterte eine bedrohliche Botschaft zum Himmel und der Mond verfinsterte sich plötzlich. Sturm kam auf, der tobend an den Fenstern rüttelte. Doch die beiden Frauen ließen sich nicht aus ihrer Ruhe bringen, sie sahen zu, wie sich der Stoff bewegte und um den Jaspis wand. Dana ergriff das sich windende Bündel samt dem Stein und warf beides schnell in eine kleine Metallkiste, die sie sofort verschloss. Unbemerkt wie sie kamen, liefen sie mit ihrem geheimnisvollen Behälter, vom schaurig heulenden Wind umtost aus dem Pavillon und verschwanden wieder im Schloss.
    Yaruba sagte zu Satur während sie ihn mit ihren Beinen zärtlich umschlang: „Geliebter, wir sollten uns beider Frauen entledigen. Sie sind schließlich Mitwisserinnen und beanspruchen sicher bald einen großen Teil des geraubten Schatzes. Sie sind uns nicht mehr nützlich!“. „ Aber im Gegenteil zu dir meine Liebe“, meinte Satur, „sind die beiden unsterblich, wir können sie nicht einfach so umbringen, außerdem bin ich nun der Drachenkönig und mir steht ein Harem voll schöner Frauen zu. Nein, ich möchte beide behalten!“
    Yaruba starrte ihn entsetzt und ungläubig an. Zornig löste sie sofort ihren Körper von seinem. „Du hast mir Treue geschworen, bis zu meinem Tod!“ schrie sie wütend und lief, heftig die Türe des Schlafzimmers hinter sich zuwerfend, hinaus. „Das stimmt“ sagte Satur und lächelte.
    Danach beschloss Yaruba trotzig, einige Nächte lang, das Bett nicht mehr mit Satur zu teilen. Sie wollte ihn für seine Unverschämtheit und die Demütigung bestrafen die sie empfand als er ihr ankündigte, sich wie Yul einen Harem anzuschaffen. Doch den Drachenkönig ließ Yarubas Auszug aus seinen Gemächern kalt, er lächelte nur hinterhältig jedes Mal, wenn sie sich in dem weitläufigen Schloss trafen und sprach mit ihr kein Wort.
    Satur beanspruchte nach seinem Einzug in Yuls Schloss die schönsten und prunkvollsten Räume als seinen privaten Bereich. Es waren jedoch nicht die ehemaligen Zimmer des Drachenkönigs, sondern Thyras Gemächer, die von dem Feuer nach Yuls Ermordung unberührt und in ihrer kalten, rotgoldenen Pracht den Brand überlebten. Daher blieben für Yaruba, Dana und Rubina nur kleinere Kammern, bis alle Zimmer des teilweise abgebrannten Schlosses wieder renoviert und in ihrer alten goldenen Schönheit erstrahlten.
    Yaruba lief eines Nachts, genervt durch die Enge und den fehlenden Prunk in der Ausstattung ihres jetzigen Raumes, voller Angst die Zuneigung Saturs verloren zu haben und mit grausamen Rachegedanken Rubina betreffend, zu den Prunkgemächern des Drachenkönigs. Sie hatte ihren roten, muskulösen Körper in durchsichtige Schleier gehüllt und sich mit Moschus und Patschuli parfümiert. In ihre kurz geschorene Amazonenfrisur musste eine ungeduldige Zofe am Vorabend lange, seidenweiche Locken knüpfen, die sie einer Sklavin vom Haupt geschoren hatte. Sie steckte Seerosen hinein, so dass ihre Haare wie ein dunkler Wasserfall über ihre Schultern fielen.
    Yaruba wollte schön für ihren Geliebten sein, er sollte endlich begreifen, dass sie die begehrenswerteste Frau seines Reiches war. Nur dann würde er sie alleine lieben und nicht mehr von einem eigenen Harem träumen. Verstohlen und leise öffnete sie die Türe zu seinen Räumen.
    Wie ein geübtes Nachttier schlich sie sich durch das Ankleidezimmer und wollte soeben Saturs Schlafraum betreten, als sie das gurrende lockende Lachen einer Frau und das befriedigte Grunzen ihres Geliebten vernahm. Vorsichtig hob sie den Vorhang vor Saturs Bett und sah voller Entsetzen, wie Rubina und Satur eng ineinander verschlungen, sich heftig stöhnend liebten. Benebelt vom schweren roten Wein, dessen geleerter Krug am Fußende des Bettes stand, und trunken vom Feuer ihrer gegenseitigen Leidenschaft bemerkten beide die vor Zorn und Schreck erstarrte Yaruba nicht. Kurz dachte die Amazone daran, ihren Dolch zu ziehen und ihn Rubina in deren Elfenbein schimmernden Rücken zu

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