Der Katzenelf (German Edition)
zu ihr kam und stieg von ihrem Baum herab um ihre Königin und Wyome respektvoll zu begrüßen. Sie trug einen Überwurf aus schwarzblau schillernden Rabenfedern, die auch in ihrem langen dunklen Haar befestigt, wie Haarspangen glänzten. Sie war von hohem Wuchs und hatte einen sehnigen, schlanken Körper. Durch ihren Geburtsstein, einem tiefschwarzem Turmalin, verfügte sie über starke Zauberkräfte, die sie zum Nutze ihrer Schutzbefohlenen, den Rabenvögeln und anderen Tieren, die ihre Hilfe benötigten, anwendete.
Kaum spürte sie wieder festen Boden unter ihren Füßen, ließen sich unzählige Krähen laut kreischend und lamentierend in ihrer Nähe nieder und beobachteten ihre Herrin aufmerksam mit ihren klugen Augen.
Als sich der silberne Nebel lichtete und Mondiana vor Yuki trat, verneigte sich diese vor ihrer Herrin und nickte Wyome zu. Die Elfenkönigin lächelte sie freundlich an: „Ich freue mich, dich zu sehen Yuki. Zuerst bedanke ich mich für deine Liebe und Treue und deine ausgezeichnete Arbeit, die du für uns und deine Tiere leistest. Wir alle brauchen nun deine Hilfe, doch zuerst möchte ich dir meinen Enkel, Prinz Taras vorstellen. Und sie schob Taras sanft zur Krähenkönigin, die den Prinzen aufmerksam mit ihren schwarzgoldenen Augen musterte. Was Yuki sah, schien ihr zu gefallen, denn sie schnippte mit ihren Fingern und plötzlich hörte Taras ein Rauschen. Ein großer Rabenvogel schwang sich elegant vor seine Füße und hob leicht sein Köpfchen. „Das ist Krahil, einer meiner besten, klügsten und tapfersten Raben. Ich mache dir Krahil zum Geschenk Prinz Taras. Von nun an soll er dich durch dein Leben begleiten, als Beschützer, Ratgeber, Botschafter aus dem Reich des Geistes und guter Freund. Ich bitte dich, auch ihn liebevoll zu behandeln. Ich weiß, du wirst sehr viel Freude mit ihm haben. Strecke nun deinen Arm aus!“ Krahil flog auf Taras Arm und beglückt fühlte der Prinz seinen leichten behänden Körper, der sich vertrauensvoll an ihn anlehnte. Taras streichelte ihn mit einer Feder zärtlich und spielte voller Begeisterung mit Krahil während Mondiana, Wyome und Yuki in deren Höhle am Fuße des Berges verschwanden.
Mondianas Reise führte sie weiter über die Berge, bis sie jenen Gebirgszug erreichten, der die Grenze zwischen dem Gebiet der Dämonischen Drachen und dem Land der Kleinen Leute bildete. Hier waren die Gipfel schon leicht rötlich, da sie in ihrem Verlauf an die Roten Berge stießen. Taras bewunderte die Farbenpracht, die die rote Sonne an die Felsen malte, bevor sie in einem gewaltigen Flammenmeer dahinter versank.
König Adlai hatte mit einem Dutzend kleiner kräftiger blondmähniger Pferde auf sie bei der Grenzstation seines Landes gewartet. Auf diesen ritten sie nun den Roten Bergen entgegen. Stolz trug Taras von Zeit zu Zeit seinen neuen Freund Krahil auf seinem Arm, damit er sich von seinem Begleitflug ausruhen konnte. Auch Yerik war zu ihnen gestoßen und nachdem die Rote Sonne verschwunden und die Dämmerung das Land wie ein Dunkelpurpur violettes Tuch einhüllte, erreichten sie endlich die Höhle von Yashu, dem Dachself.
Yashu lebte auf dem höchsten Gipfel des Gebirgszuges in einer riesigen Höhle, an deren Eingang Tag und Nacht hohe Feuersäulen leuchteten, ein Geschenk seiner Geliebten Fuma, der Feuerhexe. Er war Herr, Hüter und Beschützer aller Dachse, Marder, Nerze, Wiesel und sämtlicher Nagetiere, wie Biber, Mäuse, Ratten, Hamster, Stachelschweine und Nacktmulls. Von seiner Behausung aus sah er über das weite Land hinaus und so erwartete er seine Königin bereits vor seiner Höhle. Yashu war in einen glänzenden bodenlangen Nerzmantel gehüllt, der ihn vor der rauen Bergluft schützte. Er war ein junger, riesiger Elf mit einem muskulösem durchtrainierten Körper und langen wallenden blonden Haaren aus denen seine spitzen Elfenohren herauslugten. Um den Hals trug er an einem Lederriemen befestigt, eine metallisch bunt schimmernde Pyrit Sonne. Sie war sein Geburtsstein und leuchtete im Widerschein des Feuers auf seiner stark gebräunten Haut. Auch am oberen Ende seines dicken, gedrechselten Stockes blitzte ein golden glänzender Pyrit.
Ehrbietig verbeugte er sich vor Mondiana und grüßte knapp, aber freundlich, die anderen Reisenden. Er lud sie in seine Höhle und klatschte kurz in seine Hände. Auf schoben und so den Tisch für die hohen Gäste deckten. Als sie alle um den groben Eichentisch saßen, der mit Holztellern gedeckt war, erschien
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