Der Katzenelf (German Edition)
eine weibliche Steinelfe, die einen lecker duftenden Braten und einen Krug Bier vor die Gäste hinstellte und diskret wieder verschwand. Krahil krähte leise und genüsslich. Er liebte Murmeltierbraten.
Yashu stand auf, goss sich einen Becher voll Bier ein und sah seine Königin an: „Geliebte Königin, ich ahne warum ihr mich besucht! Von meiner Höhle aus kann man an klaren Tagen den Roten See und die Höhlen der Dämonischen Drachen erkennen. Ich sehe Reisende, die mutig durch dieses Land ziehen, aber unsere Grenze nie mehr auf ihrem Rückweg passieren, das heißt, sie kommen nicht mehr zurück. Sicherlich nicht, weil sie den beschwerlichen Umweg nicht auf sich nehmen wollen, der sie unseren Bannstrahlen entlang über die Berge am Land der Kleinen Leute vorbei führt. Ich glaube, dass die Karawanen der Kaufleute auf Saturs Befehl ausgeraubt, Männer getötet werden und die mitreisenden Frauen in seinem Harem oder auf dem Sklavenmarkt verschwinden! Die Beute wird im Schloss des ehemaligen Drachenkönigs gehortet! Das Land rüstet stark auf und mir schwant nichts Gutes, wenn ich die Krieger und Amazonen sehe, die wild galoppierend hinter jungen rotblauen Drachen her reiten und sie grausam mit Schlingen fangen, damit sie sie in ihren Bergwerken versklaven können. Wir müssten Sabirs Clan dringend herausholen, aber wie vermögen wir das, ohne die schützenden Bannstrahlen zu durchbrechen?“ Schließlich können wir uns nicht alle in deinen Silbernebel hüllen, dazu sind es zu viele!“
Mondiana nickte und meinte: „Deshalb besuche ich dich Yashu, wir brauchen jetzt deine besten Tiere. Doch lasst den guten Braten nicht kalt werden, ich möchte das nach dem Mahl mit dir besprechen!“. Und sie hoben ihre Becher, tranken sich fröhlich zu und machten sich über das Murmeltierfleisch her. Nach dem köstlichen Essen zogen sich Yashu, Wyome, Yerik und Mondiana in den hinteren Winkel der Höhle zurück, während Taras, Krahil und Silas sich auf den weichen Biberfellen niederließen und selig einschlummerten.
Bevor Mondiana mit ihren Begleitern in ihr Schloss zurückkehrte, besuchte sie noch Kaskade und hielt mit ihr eine Besprechung am See ab. Taras und Silas begrüßten beglückt die Nixen. Sie freuten sich, dass es der kleinen Seenixe aus Quarzos Land wieder viel besser ging, und sie mit ihnen fröhlich sang, während Krahil sich bemühte möglichst leise mit zu krächzen.
Auch Zafer hatte inzwischen eine Abordnung seiner besten Elfenkrieger aufgestellt und wartete nur mehr auf Mondianas Befehle. Sie und der Elfenrat versammelten sich nach ihrer Rückkehr im Thronsaal. Auch Taras wurde aufgefordert an dieser Beratung teilzunehmen und so saß er ohne seine Freunde Silas und Krahil neben seiner Großmutter und hörte aufmerksam und interessiert ihren Gesprächen zu.
Nachdem der Elfenrat einige Minuten das Problem diskutierte, erhob sich ihre Königin und winkte einem Elf, der daraufhin einen hohen mit dunklem Samt verhüllten Glasschrank brachte. Verwundert betrachteten alle Mondiana, die zu dem Kasten hintrat und den Stoff beiseite zog. Drinnen war ein dicker gespaltener Ast von seinen beiden Enden zog sich ein voluminöses Spinnennetz herab, in dessen klein gewobenen Kreis eine große schwarze dicke Spinne lauerte. Ohne Scheu griff Mondiana in das Innere der Glasvitrine und holte das schwarze Tier heraus. Sie hielt den Anwesenden die Spinne in ihrer rechten geöffneten Hand hin und streichelte mit der linken zart ihren behaarten Rücken. Die acht rotgoldenen Augenringe des Tieres leuchteten auf, als sie auf ihrem behaarten Körper Mondianas Finger spürte. „Das ist Semira, eine der fleißigsten und klügsten Radnetzspinnen unseres Verborgenen Reiches!“ Mondiana zeigte auf das Netz: „Seht her, was sie in einer einzigen Nacht gesponnen hat. Und als alle ihre Königin verständnislos anstarrten, erklärte sie: „Von einer einzigen Stelle aus, zieht sie ihre Fäden, die zu einem kleinen Punkt zusammenlaufen. Von da aus wiederum, hat sie ihre Fäden in der Hand, bzw. an ihren Spinnwarzen am Hinterleib. Von da sieht sie alles und fängt auch ihre Opfer von dort aus ein! Sie setzte die Spinne wieder in ihr Netz zurück und sagte. „Semira du wirst natürlich mit deinem Netz wieder an jenen Ort zurückgebracht, woher wir dich geholt haben. Lebe wohl und danke für deine Hilfe!“ Der Glaskasten wurde wieder verhüllt und aus dem Raum getragen.
Mondiana musterte die Anwesenden und erklärte dann: „Auch wir
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