Der Katzenelf (German Edition)

anderen wieder in das Verborgene Reich zurückflog.
     
    Gleich nach ihrer Rückkehr erstatteten sie Mondiana einen genauen Bericht. Die Elfenkönigin rief den Elfenrat und sagte zu ihnen: „Ich ahnte, dass die Menschen ohne uns nicht mehr auf Mutter Erde, auf ihr Wasser und auf ihre Luft achten. Wir sollten wirklich etwas unternehmen, bevor sie sich und alles Lebendige ringsum zerstören! Doch haben wir überhaupt das Recht dazu? Es ist schließlich ihre Welt und nicht die unsere!
Und was könnten wir tun ohne uns und unser Reich dabei zu gefährden? Die dunklen Geschöpfe im Land der Dämonischen Drachen würden sofort jedes Schlupfloch, das durch das Öffnen der Bannstrahlen entsteht nützen um an Taras und die Steine zu gelangen! Wir wissen ja nicht, was Rubina und ihre Freunde ihren Machtgelüsten noch alles opfern! Gestern war Yasumi mit einem Brief von Sabir hier. Hört was er uns schreibt!“
    Sie holte eine kleine Holztafel hervor und las:
    „Geehrte Elfenkönigin Mondiana! Ein Teil des Volkes der Dämonischen Drachen, nämlich die Rotblauen Drachen, hat sich unter meiner Führung von Satur abgewandt und verweigert ihm und seiner dunklen Macht, die an Habgier und Grausamkeit alles überbietet, weiterhin die Treue. Wir lehnen es ab ihm zu dienen! Zur Strafe wurden unsere Kinder missbraucht und getötet! Unser Volk muss Sklavendienste in den Bergwerken verrichten, während Satur, der sich seiner Geliebten Yaruba auf geheimnisvolle Weise durch Gift entledigt hatte, einen Pakt mit deiner dunklen Elfenschwester schloss. Unsere Jugend bekommt keinen Unterricht und wird durch ein geheimnisvolles Getränk, das mit Hilfe von seltsamen Kräutern hergestellt wird, betäubt, süchtig gemacht und dann zu Diebstählen und Schlimmeren verleitet. Wie können wir uns nur dagegen wehren? Bitte hilf mir und meinen Getreuen, Königin des Verborgenen Reiches!
    In tiefer Dankbarkeit für Deine Hilfe im Voraus!
Sabir, Anführer des Clans der Rotblauen Drachen“
    Bestürzt schwiegen alle.
    Schließlich sprach die Weise Alte: „Von jenem Augenblick an, als Rubina seinen Boden betrat war das Reich der Dämonischen Drachen für uns verloren! Vielleicht hätten wir einfach besser auf deine Schwester achten müssen, niemand ahnte, dass sie ihre hervorragende Intelligenz zusammen mit ihrem schönen Körper, gnadenlos als Waffe einsetzt und sich nun endgültig der Dunklen Macht verschrieben hat! Wir Elfen sollten auch viel mehr an unseren Zauberkräften arbeiten. Wir müssen lernen uns gegen das Böse zu wehren, ohne noch weiteres Unheil zu provozieren! Viele unserer Jungen haben doch schon unsere alten Zaubersprüche vergessen und verlassen sich nur mehr auf ihre Geburtssteine und deren Macht! Doch was wäre, wenn irgendein Feind eines Tages den Stern des Schicksals stiehlt? Gegen seinen gewaltigen, machtvollen Zauber nützen uns unsere Steine nichts mehr. Und sind wir denn in unserer eigenen Heimat, dem Verborgenen Reich vor dem Verrat unserer eigenen Leute geschützt?“
    Mondiana betrachtete in Gedanken versunken ihren Mondstein. Dann seufzte sie: „Wir werden Schritt für Schritt vorgehen: Zuerst helfen wir denen, die dringend unsere Hilfe brauchen.
    Also –Wyome! Du fliegst mit mir zur Königin der Krähen. Wir setzten nun unsere Krafttiere ein! Taras und Silas werden uns begleiten! Kaskade und Yerik, haltet euch bereit! Sobald wir zurück sind sollt ihr euch um die Gewässer der Menschen und um Sabirs Stamm kümmern! Zafer, stelle deine besten Krieger für mich und die meinen als persönlichen Schutz ab, zusätzlich zur Löwengarde müsste dies genügen. Jedoch nur eine kleine Abordnung, vielleicht zehn Mann! Den Rest deiner Leute bilde weiterhin sorgfältig in allen Kampftechniken aus! Wyome, ich brauche Yashu, den Dachself und du Yerik, stelle bitte eine größere Abordnung von deinen Kampffalken für mich ab! Weise Alte, suche unsere alten Zauberbücher und alle Runen heraus, wir werden unsere Leute besser in der alten Kunst schulen. Und nun, brechen wir auf, wir dürfen keine Zeit verlieren“
    Sie hüllte ihre Reisebegleiter in ihren zarten Silbernebel und einer funkelnden, kleinen Windhose gleich, wirbelten sie zu den Grünen Bergen um die Königin der Krähen aufzusuchen.
    Yuki, die Königin der Krähen, Herrscherin über sämtliche Rabenvögel, saß im Wipfel einer uralten und sehr hohen Fichte und ließ sich vom Wind sanft hin und her schaukeln. Als sie den nahenden Silbernebel sah, wusste sie sofort, dass Mondiana