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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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wieder einmal nicht da und ich hatte mich soeben mit einer Zeitung behaglich in mein Schlafzimmer begeben, da roch ich diesen Duft auf meiner Bettwäsche! Er war überall! Auf den Kissen, dem Leintuch und der Decke! Devananda hatte also die Unverschämtheit besessen und war mit diesem Flittchen in unser gemeinsames Bett gekrochen! Ich war so wütend, dass ich trotz meiner großen Müdigkeit aufsprang und Devanandas Koffer packte. Dann überzog ich alles frisch und stellte seine Sachen vor die Türe.
    Ich rief sogar noch den Schlüsseldienst an und ließ ein neues Schloss einbauen. Das war teuer, aber es beruhigte mich ein bisschen. Nachdem er am nächsten Morgen immer noch nicht da war, begann ich seine ganzen restlichen Sachen vor das Haus zu stellen und warf sogar seine kostbare Buddha Statue vom Wohnzimmerfenster aus auf die Straße, wo sie zerschellte. Der arme Buddha! Er konnte nichts dafür!“ Anna lachte laut und bitter, so laut, dass die Frau an Devanandas Seite herüber starrte und Isa bemerkte. Sie lächelte plötzlich beide Frauen an und Isa wurde kalt, denn sie empfand dieses Lächeln so abgrundtief böse, dass Angst in ihr Herz kroch. Doch dann schüttelte sie den Kopf und trank noch ein Glas Champagner. Was sollte ihr diese Frau schon antun können? Immerhin war es beruhigend, dass sie Devananda als Begleitung hatte und nicht ihre blutrünstigen Kampfhunde vom Schloss. Also versuchte Isa ihre Freundin zu trösten, was ihr jedoch nicht gelang. Anna trank immer mehr Gläser Caipirinha und wurde immer depressiver.
    „Ich habe große Lust dieser Nutte in die Fresse zu hauen!“ Nuschelte sie schon sehr betrunken. Isa sagte: „Anna, komm doch wieder für einige Zeit zu mir ins Haus am See! Du wirst sehen, dass es dir bald wieder besser geht. Du hast den wunderschönen Wald und den Buckligen Berg vor der Haustüre, Ruhe und Frieden. Vielleicht kommen noch ein paar warme Oktobertage und dann könnten wir in dieser grandiosen Landschaft wandern und du würdest dich bald wieder beruhigen. Glaube mir, bei mir vergisst du diesen widerlichen Guru. Ich habe Devananda nie gemocht! Komm zu mir aufs Land und denke nicht mehr an ihn!“
    Doch Anna antwortete: „Ach Isa, du lebst wirklich in einer Traumwelt! Bei dir muss immer alles schön, liebenswert, erstrebenswert und vor allem gut sein. Du hast vergessen, dass diese Werte, die du als Kind gelernt hast, heute nicht mehr existieren! Das was du in deinen Träumen siehst, gibt es in Wirklichkeit gar nicht! Nein, das gibt es nicht! Wenn du wirklich Glück in deinem Leben hast, dann erwischt du ein Zipfelchen von deinen Wünschen, aber sicher nicht alles davon! Es gibt leider kein glückliches Ende für uns Frauen. Für keine von uns! Außer wir sterben so früh wie Lady Di, dann hat man vielleicht die Chance als unsterblich Schöne und Gute im Gedächtnis der Menschen zu bleiben, zumindest für eine Weile, bis es über dich neue Enthüllungen gibt! Du träumst in Bildern, die vollkommen angenehm sind. Das ist wie bei alten Porträts von adeligen Reichen, die von Malern vor Hunderten von Jahren erschaffen wurden. Sie mussten die Menschen damals schön und idealisiert malen, sonst hätten sie keine Aufträge gehabt und wären verhungert. Und hiervon reimst du dir ein Lebensbild zusammen? Du bist nicht ganz bei Trost! Du hockst in dem kleinen romantischen Haus am See, umgeben von deinen dir ergebenen Tieren und du glaubst wirklich, das dass das reale Leben ist? Nein, Isa, dein Land, der Bucklige Berg, der Wald und sogar deine Tiere können mein gebrochenes Herz nicht heilen!“ Traurig starrte Anna in ihr Glas und dann lachte sie wieder. Doch ihr Lachen klang nicht weich, sondern krampfhaft lustig und sehr streng, so als fiele etwas Hartes, Klimperndes auf Metall. Fast bedrohlich und daher irgendwie böse!
    Und dann sprach sie weiter: „Ich glaube, du träumst immer noch den Traum von der ewigen, unzerstörbaren Liebe, Isa! Doch du irrst dich! Keine Liebe währt ewig! Wir werden alle älter, auch unsere Prinzen! Und manche alternde Prinzessin will es nicht wahrhaben, dass ihr strahlender Ritter zu viel Alkohol trinkt, Potenzprobleme und Blähungen hat. Und dann wacht die Prinzessin eines Tages neben ihrem schrumpeligen Bettgenossen auf und erschrickt fürchterlich. Ihr leuchtender Held ist ja so alt geworden! Und wenn sie sich dann müde vor ihren Spiegel schleppt, dann sieht sie plötzlich ihr eigenes altes Gesicht und sagt zu sich selber, während sie mit flinken

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