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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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einfaches Leben, dort unter dem Buckligen Berg im Haus am See, das weitaus bessere ist! Also Anna, lass es mir bitte, denn diesen Lifestyle hier brauche ich nicht! Diesen falschen Glanz und dieses Hinterherlechzen nach Anerkennung und ewiger Jugend! Sieh dir nur diese Schickimicki-Männer an! Wie sie sich gegenseitig beobachten, herumstreichen und krampfhaft versuchen, irgendwie ihr Revier zu markieren! Wie streunende Kater! Ja, Anna, mein Angebot bleibt bestehen! Komm wieder für einige Zeit in mein Haus am See und genieße dort die Stille und vertraue auf die heilenden Kräfte der Natur. Ich bin überzeugt, das wäre das Beste für dich!“, meinte Isa und betrachtete sie. Und während sie sich noch über die kleinen bitteren Fältchen im Gesicht ihrer Freundin wunderte, die sie im Sommer, als Anna noch bei ihr wohnte, nie bemerkt hatte, antwortete diese: „Ja, wahrscheinlich nehme ich dein Angebot an, vielleicht in ein oder zwei Wochen. Vorher werde ich allerdings noch einiges mit Devananda zu klären haben!“
    „Höre ich da meinen Namen?“, ertönte plötzlich eine Männerstimme hinter Isas Rücken und sie drehte sich überrascht um. Devananda stand hinter den beiden Frauen (wie lange wohl schon?) und seine kalten blauen Augen starrten Isa herausfordernd an. Er trat noch einen Schritt näher, lässig sein Glas mit einer goldbraunen Flüssigkeit in seiner gebräunten Hand haltend. Nun war er ihr sehr nahe. Sie roch teuren Cognac und seinen eigenartigen Duft, der sie plötzlich an etwas Unangenehmes erinnerte. Doch sie konnte sich nicht, bedrängt und unbehaglich fühlend durch seine aufdringliche und fast erdrückende Präsenz, erklären, in welchem Zusammenhang sie diesen seltsamen Geruch, diese Mischung aus Weihrauch, Muskat, Vanille, Tabak, vermengt mit Männerschweiß und etwas undefinierbarem Süßlichen, in ihrem Gedächtnis gespeichert hatte. Sein Gesicht war tief gebräunt, so dass sich seine Augen fast weiß-blau abhoben. Die schmutzig grauen Haare hingen wie immer unordentlich, lang und zipfelig auf seine Schultern. Er trug einen weißen Abendanzug und sein übliches, orangefarbenes, seidenes Hemd unter seinem Jackett.
    Isa dachte: „Er sieht irgendwie animalisch gut aus, ein Frauentyp – und trotzdem mein ganzer Körper sträubt sich gegen ihn, ich mag ihn nicht, er erinnert mich an irgendetwas Drohendes und Gefährliches, trotz seiner sanften, einschmeichelnden Stimme. Er ist mir unangenehm!“ Sie trat einen Schritt zurück um seiner körperlichen, aufdringlichen Energie zu entkommen. Doch sofort näherte er sich ihr erneut, ohne Anna die ihn sehnsuchtsvoll anstarrte zu beachten und versuchte eindringlich nur Isas Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Dabei meinte er, lässig seinen Cognac Becher schwenkend: „Wie wäre es mit einem Tanz, Isa? Ihr beide, “ und damit streifte sein Blick kühl eine Sekunde Anna, bevor er sich gleichgültig von ihr abwandte und sich wieder Isa zuwandte, indem er sagte: „Ihr beide sitzt hier wie zwei verlassene Mauerblümchen, das kann ich doch nicht zulassen!“ Isa trat weiter einen Schritt zurück, fort von seiner körperlichen Aufdringlichkeit und lehnte höflich dankend ab, während sie sagte: „Ach wir haben uns auch ohne Männer sehr gut unterhalten, ich habe nichts und niemanden dabei vermisst!“ Doch Anna sprang sofort auf und nahm Devananda am Arm. „Aber ich! Ja, ich würde sehr gerne tanzen!“ rief sie und Isa sah, wie sich auf ihren blassen Wangen hektische rote Flecken ausbreiteten, als sie ihn auf die Tanzfläche zog, verlangend ihren schmalen zarten Körper an ihn presste und ihre Arme um seinen Nacken schlang.
    Unbehaglich wandte Isa sich ab, nahm ihr Glas und beschloss nach Mohan und seinen amerikanischen Geschäftspartnern Ausschau zu halten. Sie musste nicht lange suchen, denn dieser hatte sie eben entdeckt und steuerte mit zwei Herren zielstrebig auf sie zu. Er stellte ihr einen jungen und sehr smart aussehenden blonden Mann als den Geschäftsführer der Zentrale in New York und seinen älteren, honorig wirkenden Begleiter, als besten Abnehmer ihrer Entwürfe vor. Alle vier begaben sich an die Bar und Isa setzte sich so hin, dass sie die Tanzfläche und somit ihre Freundin im Auge behalten konnte.
    Das unangenehme Gefühl, das sie jedes Mal überkam, wenn ihr Devananda begegnete, verstärkte sich. Noch immer hatte sie seinen eigenartigen Geruch in ihrer Nase und sie beschloss zuhause nachzudenken, an was sie dieser erinnerte. Während

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