Der Katzenelf (German Edition)

Illusion! Ich werde ihr bei Vollmond süße Botschaften vermitteln, verlockende, wundervolle Bilder aus ihrem eigenen Leben senden und wir finden einen anderen Mann für sie! Einen Menschen, der ihrer Welt angehört wie sie, einen, der sie von Herzen liebt, sie achtet und ihrem Leben Sinn geben wird! Die Weise Alte kennt Zaubertränke und Tinkturen, die ihr helfen werden, dich für immer zu vergessen. Bitte vergiss auch du sie!
Ich weiß ja, dass wir ihr alles verdanken, doch ich fürchte mich so vor den Folgen dieser unheilvollen Liebe! Dein Reich und dein Volk, ja wir alle, wir brauchen dich mehr als diese Menschenfrau! Unsere Welt ist doch voll von wunderschönen Elfen und Hexen! Diese Frauen würden dich über alles lieben und dir und unserem Reich treu dienen. Bitte wähle dir doch eine aus unserem Volk als Königin! Du weißt doch gar nicht ob Isa hier überhaupt leben möchte! Sie wäre eine Fremde in deiner Heimat, eine unerwünschte Ausländerin und keiner würde ihr jemals voll vertrauen! Vielleicht sehnt sie sich nach ihrer eigenen Welt zurück, sie ist schließlich ein Mensch und wir und alles, was bei uns geschieht ist ihr sicher unheimlich, und unsere Art zu leben könnte sie gar nicht verstehen!“
    „Großmutter, du selbst hast ihr anfangs süße Träume vom Verborgenen Reich geschickt! Und schon nach kurzer Zeit sehnte sich Isa nach unserer Welt, ja sie wurde sogar süchtig danach. Sie war unglücklich, wenn sie nachts nicht ein Wesen aus dem Verborgenen Reich traf, sie sehnte sich so nach deinen tröstlichen Berührungen und nach meiner Liebe! Ich habe immer deinen edlen, guten und wahrhaftigen Charakter geliebt und geschätzt. Du selbst hast mich gelehrt, Liebe und Güte zu allem Lebendigen zu haben! Ich verstehe nicht, warum du Isa nun loswerden willst, sie wieder in diese bejammernswerte Welt zurückschicken, wo sie sich nicht mehr zu Recht finden kann! Wie kannst du nur so grausam sein?“ Und er fügte leise und bitter hinzu: „Du hast wohl vergessen, dass auch in mir menschliches Blut fließt! Mit deiner Ablehnung Isa gegenüber, verletzt du mich sehr! Du brichst mir mein Herz! Denn ohne sie kann und will ich nicht mehr hier bleiben! Kein Land, keine Krone und keine Macht im Universum wäre mir das wert!“
    Erschrocken sah ihn Mondiana an. Ihm war das wirklich ernst! Ihr Nachfolger, der Prinz der Elfen, der Sohn ihrer geliebten Tochter würde sie verlassen! Und dies alles nur wegen dieser Menschenfrau? Sofort unterdrückte sie das Gefühl, das in ihrem Inneren empor kroch wie eine unaufhaltsame Flut. Es war böse und einer Elfenkönigin nicht würdig! Ja, sie verspürte bei seinen Worten Hass und Wut in ihrem Herzen und so schnell sie konnte holte sie ihren Mondstein hervor und hielt ihn an ihre Brust. Sie atmete tief durch. Ihre hässlichen Empfindungen glitten zurück. Sie wurde ruhig, sehr ruhig und so antwortete sie ihm mit fester, klarer Stimme: „Du sollst uns nicht verlassen, Taras, verzeih mir bitte, ich bin krank vor Sorge nach diesen Geschehnissen. Ich habe vergessen, wie stark menschliche Liebe ist! Wenn du es wünscht, dann soll Isa hier bei uns willkommen sein und niemand, kein Wesen aus dem Verborgenen Reich wird sich gegen sie stellen. Dafür werde ich sorgen, das verspreche ich dir!“
    Erleichtert eilte Taras auf sie zu und schloss sie in seine Arme. „Ich wusste doch, dass gerade du mich verstehen wirst, Großmutter, ich danke dir! Sobald Isa wieder wirklich gesund ist, werde ich mit ihr über unsere Zukunft sprechen. Bis dahin möchte ich nicht, dass irgendjemand nur die kleinste Andeutung macht, dass sie vielleicht einmal die Königin des Verborgenen Reiches werden wird! Es gibt vorher noch so viel zu erledigen und zu bedenken! Solange die bösen Mächte gefangen in der ehemaligen Höhle der Berghexe auf ihr Urteil warten, werden wir dafür sorgen, dass es Isa hier bei uns sehr gut gefällt. Stelle ihr jemanden zur Seite, der ihr die Schönheiten unseres Landes zeigt, jemand auf den du dich verlassen kannst und sorge bitte dafür dass sie gerne bei uns ist!“
    Und ernst fügte er hinzu: „Was das Unglück betrifft, das du mir und unserem Reich durch die Verbindung mit einem Menschen voraussagst, so habe ich natürlich über die vielen traurigen Schicksale in der Vergangenheit nachgedacht. Doch ich bin der Überzeugung, dass bei all diesen Geschehnissen das unbändige Verlangen nach Macht und Reichtum die Ursache war! Denke doch nur an den mächtigen Zauber des Sterns