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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Liebe!
    Isa bewegte sich und murmelte im Schlaf. Er nahm ihre Hand in seine und blieb bis zum Einbruch der Dunkelheit neben ihr am Bett sitzen. Als Taras das Krankenzimmer verließ, stieß er fast mit einer zierlichen schmalen Gestalt zusammen. Sie trug ein Tablett mit Essen und Getränken und als der Lichtschein des nahen Fensters auf sie fiel, erkannte er Vailea. Sie war in einen hauchdünnen, durchsichtigen Elfenschleier mit blausilber grünen Schüppchen gekleidet, die bei jeder Bewegung irisierend glitzerten. Er lächelte ihr freundlich im Vorübergehen zu und meinte schalkhaft: „Schön, dass ich dich sehe Vailea, wo hast du nur deinen hübschen Fischschwanz gelassen?“ Sie blieb abrupt stehen und sah aus ihren seegrünen Nixenaugen zu ihm auf.
    „Ich arbeite jetzt im Schloss und betreue die Menschenfrau so lange sie hier Gast ist!“, antwortete sie und lächelte ihn verführerisch an, bevor sie noch sagte: „Doch in manchen Nächten, Taras, tanze und singe ich im silbernen Mondlicht am kleinen See, dort wo die große Eiche steht! Komm doch einmal mit und wir wiegen uns in den Wellen, so wie früher, erinnerst du dich? Denkst du noch manchmal an die Lieder der Seejungfrauen und an jene Nacht beim See am großen Wasserfall? Wir könnten das doch wiederholen, es war so schön und jetzt bist du ja wieder hier! Und ich habe mich so auf dich gefreut!“, meinte sie weiter und schlug ihre Augen nieder, damit er ihr brennendes Verlangen nach ihm nicht wahr nahm, sondern ihre dichten schwarzgrünen Wimpern auf denen Tautropfen wie Edelsteine glänzten, bewundern konnte.
    Und Taras dachte bei sich: „Wie schön die Elfen doch sind, wie bezaubernd und süß ihr Lächeln, ich verstehe, dass sie die Herzen der Menschen so stark berühren!“ Dann legte er ihr sanft seine Hand auf ihre Schulter und sagte ernst in ihre Augen blickend: „Achte gut auf Isa, sie ist das Wertvollste für mich und ich hoffe, dass sie bald nicht nur unser Gast, sondern ein Teil unseres Lebens hier sein wird!“ Mit diesen Worten wandte er sich um und schritt den mit Fackellicht durchfluteten, langen Flur entlang. Enttäuscht und gekränkt, das Tablett in ihren Händen haltend, sah ihm Vailea noch lange nach, nachdem er aus ihrem Blickfeld verschwunden war.
    Taras traf seine Großmutter im Thronsaal. Mondiana stand vor den Nischen der Geburtssteine und betrachtete sie nachdenklich. Sie nahm seine Hand und führte ihn zu der Mauervertiefung in der nun der große Rubin ruhte. Er leuchtete und glänzte wieder wie früher, purpurfarben, mit feurigen, blutroten Strahlen durchsetzt, lodernd und glühend. Sie sagte nachdenklich: „Wer wird wohl die oder der Nächste sein, dem dieser mächtige Stein unseres Volkes zugesprochen wird?“ Ihr Enkel sagte mit fester Stimme: „Großmutter, ich wollte mit dir über eine für mich sehr wichtige Angelegenheit sprechen. Aber da du indirekt dieses Thema angeschnitten hast, so sage ich dir, dass es mein größter Wunsch wäre, dass der Mensch, der mein Leben und unser Reich gerettet hat, diesen zauberkräftigen Stein bekommt! Ja, nur Isa ist würdig, fortan dieses Juwel zu besitzen! Ihr Wesen gleicht diesem Rubin! Sie ist lupenrein, unverfälscht und in ihrem Herzen glüht dasselbe Feuer! Ich wünsche mir so sehr, dass sie für immer an meiner Seite bleibt, als meine Frau und die künftige Königin dieses Reiches!“ Taras stand so dicht bei Mondiana, dass er bei seinen Worten direkt in ihre Augen blicken konnte. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück und hob abwehrend beide Arme.
    Ihr schönes Gesicht schimmerte weißlich und blass mit einem zarten grünlichen Unterton, so wie die Blüten einer Calla, und dieses eisige Weiß ihrer Haut hob sich von ihrem silberblonden Haar kaum mehr ab. „Nein, nein!“, schrie sie aufgebracht, „wünsche dir das bitte nicht, Taras! Mit diesen Wünschen und Vorstellungen bringst du dich und uns alle erneut in Gefahr! Glaube mir, ich weiß wovon ich spreche! Denke an meine verlorene Liebe, an den Tod deiner Eltern und an dein eigenes Schicksal! Noch nie hat die Verbindung eines Wesens aus dem Verborgenen Reich mit einem Menschen Glück gebracht. Nur Tod, unvorstellbares Leid und große Unruhe!“ Sie trat wieder einen Schritt auf ihn zu und hob jetzt flehentlich ihre Hände! „Bitte lass sie in ihre eigene Welt zurückgehen, wir werden einen Zauber finden, dass sie glaubt, diese Geschichte nur im Traum erlebt zu haben! Alles war dann für sie nur eine schöne

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