Der Katzenelf (German Edition)
wird, ohne jegliche Absicht ihrerseits viel Unruhe und Verwirrung zu allen Wesen unseres Landes bringen! Nein, sobald sie gesund ist, muss sie uns wieder verlassen! Taras sollte sich jetzt auf seine Zukunft, die ja auch unsere Zukunft sein wird, in Ruhe vorbereiten können! Es ist nicht gut, wenn seine Gedanken dauernd bei dieser Frau sind! Gib mir doch einen Rat, Weise Alte!“
„Ach Mondiana“, meinte diese und streichelte kurz über das blasse, besorgte Gesicht der Elfe. „Im Inneren deines Herzens weißt du genau, dass es nur darauf ankommt, was das Herz des Elfenprinzen ihm selbst sagt! Glaube mir, er wird das Richtige tun! Vertraue ihm einfach, so wie wir alle dir vertraut haben, auch damals, in jener vergangenen Zeit, als du in Liebe zu dem Menschenmann entflammt bist! Du weißt doch selbst aus eigener Erfahrung, dass wir Elfen die Liebe eines Menschen kaum abwehren können, ja wir ersehnen sie doch! Und die Menschen sind ebenfalls jenem geheimnisvollen Zauber verfallen, der uns Elfen von unserem Schöpfer verliehen wurde! Und wir sind doch süchtig nach diesem Glück von einem Menschen geliebt zu werden, denke doch nur an Somiris, deine Tochter!“
„Ja wir sind anscheinend wehrlos nach dieser so genannten Liebe, diesem Gefühl, das uns alles andere, Wichtige, einfach vergessen lässt! Und was für Folgen hatte es? Was für schreckliches Schicksal mussten alle, auch jene, die keinen Anteil an dieser so genannten „Menschenliebe“ hatten, erleiden?“ „Es tut mir sehr leid, dass du noch immer so verbittert bist, Mondiana! Nach all dieser langen Zeit! Nicht die Liebe zu einem Menschen hat Zerstörung und Tod gebracht, Königin! Sondern das verwerfliche Begehren nach Macht, Besitz und totaler Kontrolle, diese teuflische Hingabe zur dunklen Magie und den schwarzen Künsten! Besessenheit, falsches Verlangen und niederträchtige Leidenschaften, denen deine Schwester, Satur, Kalka und noch viele andere nicht widerstehen konnten! Elfen, Menschen, Hexen und Dämonen überkommen manchmal diese schlechten Gefühle.
Allein der unbändige Wunsch nach der Herrschaft über alles Lebende hat und wird Wesen auch künftig vernichten, Unglück, Leid und Trauer bringen, wenn wir nicht endlich alle erkennen, dass es niemandem zusteht dies alles für sich alleine zu beanspruchen! Das hat nichts mit der Liebe zueinander von Wesen aus verschiedenen Welten zu tun! Das Universum wäre ein Paradies, wenn es nicht diese satanische Verführung geben würde! Lass die beiden doch ihre Liebe leben! Denn wenn es wirkliche, echte Liebe ist, kann niemand, kein Wesen aus welcher Welt auch immer, sie daran hindern, denn sie werden alles was in ihrer Macht steht tun, um für immer zusammen zu bleiben.“
Mondiana antwortete: „Du hast recht, Weise Alte, und trotzdem, ich wünsche mir von ganzem Herzen, Isa würde in ihr altes Leben zurückkehren. Ich werde auch alles tun, damit sie sich wieder dort wohl fühlt! Ich will ihr nichts Böses, ich weiß, was wir dieser Menschenfrau verdanken. Doch mir wäre lieber, sie wird bald gesund und dann lassen wir sie ziehen, zurück in die Welt aus der sie gekommen ist!“ Aber die Weise Alte schüttelte nur lächelnd ihr Haupt. Sie küsste Mondiana auf die Stirn und ließ die Elfenkönigin bei der schlafenden Isa zurück.
Taras, der kurz darauf das Krankenzimmer betrat, sah seine Mutter an Isas Bett sitzen, still, blass und in Gedanken versunken. Sie lächelte ihn nicht an, sondern nickte nur, legte kurz ihre Hand auf sein Herz, bevor sie den Raum verließ. Zurück blieb ein leichter Duft nach Jasmin und weißem Flieder, der sich harmonisch mit dem Aroma der blühenden Rosen vermengte.
Isa schlief tief und fest. Sie lächelte, als träume sie etwas Schönes. Er beugte sich zu ihr, küsste sie zart auf ihren leicht geöffneten Mund und legte seinen Kopf eine Weile an ihre Brust. Er hörte ihr Herz ruhig schlagen und er erinnerte sich an jenen Moment, wo sie sich zwischen ihn und Satur warf und ihn damit aus seinem Katzenleben erlöste. Ohne auch nur eine Sekunde an die Gefahr zu denken, in der sie sich in diesem Augenblick befand, selbstlos, entschlossen und tapfer! Mit dieser mutigen Tat rettete sie auch sein Land und alle Wesen darin, befreite sie aus Rubinas unheilvollem Fluch! Furchtlos und uneigennützig! Ein Wesen, das aus Liebe zu ihm sein eigenes Leben riskierte. Bedingungslos und ohne lange nachzudenken. Ohne etwas zu erwarten oder zu verlangen. Ohne Berechnung, sondern aus reiner
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