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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Geheimnis einzuweihen! Und zwar könnte dann nicht nur uns und dem kostbaren Juwel Unheil zustoßen, sondern auch demjenigen, der davon weiß!“ „So sei es!“ antworteten Mondiana und Taras.
    Alle drei sahen sich in die Augen und schlangen ihre Hände zu einem unauflösbaren Versprechen ineinander und schworen beim Licht ihrer Geburtssteine, das Geheimnis von dem Stern des Schicksals für immer zu bewahren.

 
    EINUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    Heute im Verborgenen Reich
     
    FÜR IMMER UND EWIG
    Als der Rote Mond wieder voll am Himmel stand, fanden sich Mondiana, Taras und der gesamte Elfenrat in der ehemaligen Höhle der Berghexe ein, um über die Gefangenen zu richten. Während vor der einstigen Behausung Kalkas eine Abordnung von Zafers Elfenbeinkrieger Wache hielt, betraten die anderen, beschützt von Lewo und seinen Weibchen das Gefängnis, in dem nun Satur, Rubina und Kalka seit vier Wochen gefangen waren.
    Jeder der Drei saß in einem separaten, von magischen Bannflüchen abgeschlossenen Käfig. Die gegenseitigen Verdammungen und Schuldzuweisungen, die sie sich in den vergangenen Tagen und Nächten zugeschrien hatten, verhallten ungehört. Zu stark war die unsichtbare zauberkräftige Barriere, die um jeden einzelnen geschlungen war und sie stärker gefangen hielt als eiserne Ketten. Sie konnten sich nur sehen, doch nicht hören und so versuchten sie dauernd, sich durch drohende und verächtliche Gesten und Gebärden einander das zu sagen, was in ihren schwarzen Herzen brannte: Die Erkenntnis, dass sie durch ihre gemeinsame Gier nach Macht und Reichtum alles verloren hatten und nun, so vermuteten sie, auch ihr jetziges Leben lassen mussten. Das allerdings nahmen alle drei gelassen hin. Sie waren ja schließlich unvergänglich und nur, wenn Ove mit seinen Rosenquarz- und Bergkristallschalen ihre sterblichen Überreste einsammelte, konnten sie eine Weile nicht zu ihrem Stern zurückkehren, sondern wurden ins Niemandsland geschickt.
    Doch auch von dort waren Dämonen bereits wiederauferstanden und so fürchteten sie im Grunde nur die körperlichen Qualen die ihnen wahrscheinlich bevorstanden. Und vor denen hatte besonders Rubina schreckliche Angst, doch sie beschloss, ihrer Schwester und deren Gefolgschaft diesen Triumph nicht zu gönnen. Deshalb hob sie ihr bleiches Gesichtchen stolz den Eintretenden entgegen und ihre Augen brannten dunkel vor Zorn und mühsam unterdrücktem Hass.
    Schweigend bildete der Elfenrat einen großen Kreis um die Gefangenen. Alle hatten die Kapuzen ihrer dunkelroten Umhänge über ihre Köpfe gezogen, so dass ihre Gesichter gänzlich im Dunkeln lagen. Auch draußen war samtdunkelschwarzblaue Nacht, doch das sanfte Strahlen des Roten Mondes warf weiche, rötliche Schatten und die scharfkantigen Zacken der Verwunschenen Berge schimmerten stellenweise dunkelpurpurfarben auf.
    In der düsteren, feuchtkalten Höhle brannten nun riesige Fackeln, die die Gefangenen hell beleuchteten. Drei Gestalten lösten sich aus dem Ring von Elfen, weisen Hexen, blauen Drachen, Trollen und Zwergen und traten vor. Sie schoben ihre Kapuzen zurück und Rubina sah, dass Taras mit Mondiana und der Weisen Alten nun vor die Gefangenen hintrat und sie ernst anblickte. Furchtsam versuchte die Dunkle Elfe den Blick ihrer Schwester Mondiana auf sich zu lenken, denn plötzlich war ihr Stolz fort und sie erhoffte sich nun von ihr Mitleid und Nachsicht. Sie rechnete mit der Sanftheit und Güte der Elfenkönigin. Charakterzüge, die Mondiana schon als kleines Kind ausgezeichnet hatten, Eigenschaften, die sie, Rubina immer höhnisch lachend als bodenlose Dummheit interpretierte.
    Doch sie konnte keinen einzigen Moment einen Blick ihrer Schwester einfangen, denn diese hatte ihre Lider gesenkt und Rubina bemerkte nur ihre mondfarbenen Wimpern, die wie silberne Bögen das sanfte Blau ihrer Augen aussperrten. Auch die Weise Alte sah durch sie hindurch, mit einem Ausdruck in ihrem Gesicht, als sähe sie in eine andere, weit entfernte Welt.
    Nur Taras, dessen schwarze Haare, jetzt wie schimmernde Rabenfedern von seinem Kopf abstanden, sah sie mit seinen goldgrün gesprenkelten Elfenaugen an und sein Blick mit dem er die Dunkle Elfe musterte, war der eines zornigen Tigers. Unerbittlich, fest und irgendwie lauernd. Rubina gefiel der eigenartige Ausdruck seiner Augen nicht, denn sie spürte plötzlich noch mehr Furcht, Unbehagen und ein neues Gefühl, das sich bei ihr einschlich wie ein unwillkommener Gast: Scham. Ja, unter seinem

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