Der Katzenelf (German Edition)
alte Frau konnte nicht seine einst so sinnliche und verführerische Dana, bzw. Anad gewesen sein! Wehmutsvoll dachte er an ihr rotleuchtendes Haar, das wie Drachenatem leuchtete und er erinnerte sich an ihre zarte Haut, die er so oft lustvoll berührt und liebkost hatte. Er schüttelte sich und sofort entfuhr ihm ein Schmerzensschrei, denn bei jeder Bewegung schnitten diese verdammten Bannstrahlen wie Messer in seinen Körper. Voller Hass starrte er den Elfenprinzen an. Und plötzlich konnte er sich nicht mehr beherrschen und aufgebracht rief er ihm höhnisch zu: „Ich bin der König der Dämonischen Drachen aus dem Roten Land und nur ein König kann über mich richten! Nicht ein Prinz, der halb Mensch, halb Elf ist, eines von jenen Mischwesen, die in meinem Land nur Sklaven waren, und denen dort niemand Respekt entgegengebracht hätte!“ Und er suchte verzweifelt in der schweigenden rotdunklen Mauer des Rates, die hinter Taras wie ein unüberwindbarer Wall stand, die Elfenkönigin. Doch der Elfenrat hatte die Kapuzen wieder übergezogen. Nirgendwo konnte er eine Locke des silbernen Haares von Mondiana erkennen.
Jetzt hob Taras sein Schwert drohend gegen den Drachen und rief ihm zu: „Ich bin stolz darauf ein Mischwesen zu sein, Satur! Ja, ich bin sogar glücklich, dass ein Teil meines Blutes menschlich ist! Du schreist nach Königin Mondiana? Denkst du dabei auch an Somiris und Quarzo, an Yul und Thyra? Du bist es nicht wert, ihre Barmherzigkeit in Anspruch zu nehmen, du finsterer Dämon! Nein, ich, Prinz Taras, werde dich richten, so hat es der Rat beschlossen!
Du Satur wurdest in einem Land geboren, das einst groß und mächtig war! Ein fruchtbares Land, reich an Bodenschätzen, dessen purpurfarbene Erde strahlende Karfunkelsteine hervorbrachte, ein reiches Land, wo es keine Not und niemals Armut gab! Bis zu jenem Augenblick, an dem deine unglückselige Herrschaft begann! Du hast die Mischwesen in deinem Land, die Drachenmenschen versklavt und nahmst ihnen alles was sie besaßen! Ihre Ehre, ihre Familien, ihr Leben und ihre Rubine! Das Land war reich und groß genug für jeden, doch du wolltest alles alleine für dich und deine Frauen haben, diese schwarzen Hexen, die dich hierin noch unterstützt hatten! Und du hörtest nur auf sie. Deine gierige Lust war so viel stärker als dein Anstand oder dein Gewissen, das du wahrscheinlich gar nie hattest! Das Blut, der Schweiß und die Tränen deines Volkes waren dir gleichgültig. Hartherzig hast du alles und jeden vernichtet, der sich deinen Plänen widersetzte. Und nach der großen Schlacht und Wiggos Tod, damals als dich Sonnas in die Höhlen oberhalb des blutigen Sees verbannt hatte, sahst du diese Strafe nicht als Wink des Schicksals dich zu besinnen und zum Guten zu ändern! Nein, auch in jenen Tagen musstest du erneut Unruhe stiften! Und wieder gab es Tote und Verletzte. Und dann hättest du fast noch jene Frau getötet, die mich vor deiner Rachsucht und deiner Gier retten wollte! Und damit hast du endgültig jede Art von Gnade verwirkt! Für immer und ewig!
Du, Drachenkönig wirst dich niemals ändern! Du bist und wirst weiterhin auf der dunklen Seite der Macht stehen, welches Leben du nach der Rückkehr zu deinem Heimatstern auch annehmen würdest! Ja, Satur dein Rotes Land wirst du wieder sehen, aber nicht so wie du es dir erhofft hast!“ Und Taras hob erneut den funkelnden Rubin, dessen Strahl nun seinen Käfig in feurigen Schein tauchte, so dass es aussah, als würde der dämonische Drache in Flammen stehen.
Und der Elfenprinz rief: „Satur, Dämonischer Drache aus dem Roten Land! Du wirst nun für immer verbannt, künftig tief in den finsteren Höhlen unter deiner ehemaligen Heimat zu leben. Weit unterhalb der roten Erde, dort wo Feuer und Finsternis sich unbarmherzig umarmen und alles Lebende zu Asche oder Schlamm wird! Dort wo die schlafenden Vulkane vor sich hindämmern, zu tief um an die Oberfläche zu branden. Weit entfernt von jeglichem Licht, Luft, von Sonne und kühlendem, erquickendem Nass. Unerreichbar für dich werden künftig alle Freuden des Lebens sein! Deine Gefährten sind von nun an Feuer, Asche, Sturm und endlose Dunkelheit! Für immer und ewig!“
Der Rubin flammte nun wie eine riesige Feuersäule auf. Wieder brausten orkanartige Böen mit Blitz und Donner über die Anwesenden hinweg, mit einer so ungeheuren, elementaren Wucht, dass sie auf den Boden geworfen wurden. Als sich der Sturm gelegt hatte und alle wieder aufstanden und
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