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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Wasser zwischen Schilf und Lilien, Wasserrosen, Fröschen und Libellen aufzuhalten! Und der Gedanken den ganzen Tag mit den silbernen Fischen um die Wette zu schwimmen machte ihr nur Unbehagen. Schon bei dem Gedanken daran, wieder an ihrem früheren Lebensort zu sein, schüttelte sie sich. Doch das konnte sie jetzt noch verhindern! Für ein paar Wochen musste sie sich einfach unsichtbar machen, dann hatten sie sicher alle vergessen.
    Schnell wickelte Vailea das Schwarze Buch in ihre Schleier und presste alles zu einem Bündel zusammen. Dann schlüpfte sie in einen sackartigen Leinenmantel und schob sich dessen Kapuze über den Kopf. Die Fischschwänze ließ sie in ihrer Kommode zurück. Sie huschte aus ihrem Zimmer an den Schlosselfen vorbei, die ihre Arbeiten wie immer emsig und fröhlich vor sich hin summend, verrichteten. Niemand beachtete sie, während sie über den Schlosshof lief, weiter durch den Park um dann im blühenden, wuchernden Dickicht der mannigfachen Pflanzen zu verschwinden. Mit Hilfe ihres Geburtssteines gelangte sie schon nach wenigen Stunden an die Grenze zwischen den Verwunschenen, Wilden Bergen und dem Land der Blauen Drachen. Es war ganz in der Nähe jener Stelle, wo Yasumi mit Isa aus der Welt der Menschen gekommen war. Sie wusste, hier war sie der Welt der Menschen ganz nahe! Irgendwo zwischen diesen dunklen, bedrohlich wirkenden Gebirgszacken musste der magische Übergang sein, der geheimnisvolle Pfad, der zu den Menschen führte. In diese für sie so reizvolle Welt, wo Wesen ihre Liebe und Zuneigung zueinander leidenschaftlicher und befriedigender erfühlen und erleben konnten als alle Elfen, Hexen, Zwerge und Dämonen im Verborgenen Reich! Eifersüchtig erinnerte Vailea sich an den Ausdruck in Taras Augen, wenn er Isa ansah. Auch sie wollte einmal so begehrt werden! Doch dazu musste sie in ein anderes Leben wechseln, denn nur dort konnte sie erfahren und lernen, beobachten und erkennen, worin der Zauber der menschlichen Liebe lag. Nichts und niemand durfte sie aufhalten, das herauszufinden!
    Sie beschloss eine Weile hier zu bleiben und die Gegend zu beobachten. Direkt unter einem schwarzgrauen Felsen fand sie eine kleine, gemütliche Höhle, deren Eingang versteckt hinter wuchernden Pflanzen war, die unter Einfluss des südwestlichen Klimas hier üppig grünten, blühten und dufteten. Vailea schlüpfte hinein und nahm diesen Ort als ihre neue Behausung in Besitz.
     
    Noch bevor Taras Isa aufsuchte, betrat er Mondianas Zimmer und bat sie und die Weise Alte um eine Unterredung. Er erzählte ihnen von seinem Treffen mit Fuma und seinen Absichten, sich in der Nacht des Roten Mondes mit Isa im Magischen Kreis zu verbinden und so ihre Liebe für alle Zeiten zu festigen. Die Weise Alte nickte anerkennend, während Mondiana ihn stirnrunzelnd ansah, ihn unterbrach und voller Angst fragte, ob er wirklich so wie ihre Tochter Somiris bei den Menschen leben wollte, falls Isa eine gemeinsame Zukunft mit ihm hier im Verborgenen Reich ablehnte. Sie war blass und er merkte, dass sie nur mühsam ihre Tränen unterdrückte. So streichelte er beruhigend ihre Hände und legte eine davon an seine Brust. „Hab keine Angst, Großmutter, Isa weiß, dass ich hierher gehöre. Glaube mir, ich kenne ihr Herz. Sie möchte momentan unbedingt in ihre Heimat zurück, sie ist derzeit hin und her gerissen zwischen ihrer alten und unserer Welt. Ich verstehe sie. Sie hat dort auch Freunde, Bindungen und Verpflichtungen! Doch ich hoffe, dass letzten Endes meine geliebte Isa sich für ein Leben an meiner Seite entscheiden wird und ihre eigene Welt freiwillig und aus Liebe verlässt! Aber auch ich würde auf meine Unsterblichkeit verzichten, und mit ihr zu den Menschen zurückkehren, wenn sie sich ein Leben hier an meiner Seite nicht vorstellen kann, oder wenn sie von unserem Volk abgelehnt wird. Nach dieser Nacht des Roten Mondes verkünde es allen, dass Isa, sollte sie sich für ein Leben hier mit mir Verborgenen Reich entscheiden, als Königin des gesamten Volkes auch mitregieren wird, denn dann wird sie eine der Unseren sein!“
    Wieder lächelte die Weise Alte ihm freundlich und mit anerkennendem Nicken zu. Mondiana sagte jedoch nichts. Und Taras schien es, als wäre die Elfenkönigin weit, weit weg in einer anderen Zeit. Und so war es auch. Denn Mondiana dachte an Karun, und dass es ihnen beiden damals nicht möglich gewesen war, die Nacht des Roten Mondes zu nutzen. Hier, an ihrer Seite könnte auch Karun stehen, und

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