Der Katzenelf (German Edition)
Welt wird für dich künftig unerreichbar sein!“
Isa nickte benommen. Sie musste nun also selbst wählen. Zufall oder Schicksal würden ihr diesmal die Entscheidung nicht abnehmen!
Zwei Tage später beschloss Isa für einige Zeit wieder zu den Menschen zurückzukehren. Sie wollte noch einmal ihr Haus, den Buckligen Berg, das Stille Tal und ihre Freunde sehen. Nur für eine kleine Weile um von ihrer alten Welt in Frieden Abschied zu nehmen. Sie hatte noch einige Dinge zu regeln und zu ordnen. Sie dachte an die Frist bis zu der Nacht des nächsten Roten Mondes und fühlte, dass sie sich beeilen sollte. Sofort teilte sie ihren Entschluss Taras mit, der nur schweigend nickte.
Einen Tag vor ihrer Abreise ließ sie Mondiana in den Thronsaal rufen. Da sich Vailea zu Isas Erleichterung nicht mehr am Hofe befand, kleidete sie eine andere Elfe in zartfarbene, golden schimmernde Schleier, die ihre Haut und ihre roten Haare leuchten ließen. Als Isa den Saal betrat, sah sie zu ihrer Überraschung, dass nicht nur Taras und Mondiana auf sie warteten, sondern der gesamte Hofstaat und der Elfenrat. Auch alle Elfen, Hexen und Hexenfeen, denen sie ihre Steine gerettet hatte, umstanden Taras und Mondiana, die beide prunkvoll gekleidet, auf ihren Thronsesseln auf sie warteten. Sogar Welf der Wolfself war mit seiner Lieblingswölfin da, ebenso wie Walid, der sofort aufsprang und sich an ihre Seite stellte. Auch Yerik und Krahil hatten sich eingefunden. Als sie überrascht die funkelnden und schimmernden Geburtssteine in ihren Nischen bestaunte, bemerkte sie, dass der große Rubin, der sonst immer alle anderen Steine mit seiner Leuchtkraft überstrahlte, nicht mehr in seiner Mauervertiefung war.
Ein seltsam kleiner Mann, der Kuzo, der ihr beim Beschaffen der Steine in ihrer Welt so oft geholfen hatte, sehr ähnlich war, hielt, auf prunkvollen dunkelblauen Samt gebettet, den Rubin in seinen Händen. Taras erhob sich, stand auf und forderte sie mit einer Handbewegung auf, neben ihm Platz zu nehmen. Wortlos und überrascht setzte sie sich. Dann sprach der Elfenprinz und noch nie hatte sie ihn so ernst gesehen. „Isa, du hast dich also entschieden uns morgen zu verlassen und in deine Welt zurückzukehren! Und deshalb sind alle hier um von dir Abschied zu nehmen. Mein gesamtes, geliebtes Volk und ich, hoffen allerdings, dass du zum Zeitpunkt des nächsten Roten Mondes wieder zu uns zurückkehrst um für immer bei uns zu bleiben. Doch das darf nur deine alleinige Entscheidung sein! Wir alle hier verdanken dir so viel, so dass wir dir, bevor du uns morgen verlässt, zwei Geschenke überreichen möchten: „Als erstes“, und damit winkte er dem zwergenhaften Mann, der vor sie hintrat, mit dem den strahlenden Rubin in seinen Händen, „überreiche ich dir symbolisch den Roten Rubin. Ich sage: Symbolisch, denn dieser Stein ist zwar ein echtes Juwel, dennoch hier in unserer Welt nur ein Plagiat, da er über keinerlei magischen Zauber verfügt. Der echte, magische Rubin liegt wohlverwahrt und streng bewacht in einer Felsenkammer. Wenn du dich entschließt, ins Verborgene Reich zurückzukehren, dann wird dir der wahre und einzige zauberkräftige Stein aus dem Roten Land als Geburtsstein verliehen! Denn wenn sich das nächste Mal der Rote Mond im Verborgenen Reich gerundet hat und du zu uns zurückgekehrt bist, wirst du eine der Unsrigen sein und sollst als königliche Gattin an meiner Seite mit mir zusammen, die Geschicke dieses Landes leiten!
Durch diesen mächtigen Stein widerfuhr unserem Volk einst großes Unglück! Du aber hast mit selbstlosem Einsatz uns und unsere Steine gerettet, und damit steht nur dir dieser kostbare Rubin als Geburtsstein zu! Wir dürfen dir keinen Steinzauber mitgeben, du kennst ja inzwischen unsere Gesetze und weißt, wie wir mit unseren Geburtssteinen umgehen müssen!“
„Als zweites“, und damit winkte er wieder und diesmal löste sich wirklich der kleine Mann aus den Reihen des Elfenrates, Kuzo, ihr helfender Begleiter. Er lächelte sie freundlich an und hielt, ebenfalls ein Schmuckstück vor sie hin: Einen aus schwerem Gold gehämmerten Reifen, auf dessen Mitte ein prunkvoller, sternförmiger Diamant blinkte, dessen Glanz alle anderen Steine mit seinem gleißend weißen Licht überstrahlte.
Der Elfenprinz sagte: „Dieser Stein war von Anfang an in menschlichem Besitz und durch dich geben wir ihn den Menschen wieder zurück! Der Wert dieses Diamanten ist unermesslich hoch. Doch sein dunkler Zauber hat
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