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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Außerdem ist es heutzutage sehr schwer, jemand zu enteignen, ich glaube, da machst du dir falsche Vorstellungen! Die Zeiten, in denen Mächtige und Vermögende sich auf diese Art und Weise noch mehr bereichern konnten, sind schon seit längerem vorbei! Versuch es doch einmal selbst bei Isa. Vielleicht hilft dir ein Gespräch von Frau zu Frau weiter! Ich allerdings ziehe den einfacheren Weg vor und bin dafür, die Trasse zu verlegen. Und das Stille Tal können wir auf jeden Fall vergessen. Dafür wird sie niemals ihre Einwilligung geben. Das hat sie mir heute nochmals gesagt! Ruf mich an, wenn du dich wieder beruhigt hast!“ Er nickte ihr zu und verschwand nach draußen in die Dunkelheit.
    Nachdem Rubina schluchzend einen großen Teil ihrer Gläser und auch eine sehr teure Vase zertrümmert hatte, setzte sie sich wieder erschöpft zurück auf ihren Lieblingsplatz an jenem Fenster, wo sie Isas Haus sehen konnte. Wütend starrte sie zu dem Haus am See hinüber und rief Vailea, die begonnen hatte die Scherben aufzuheben zu sich. Sie zeigte auf Isas Haus und sagte: „Diese Frau muss endlich verschwinden und zwar für Immer! Ich möchte dass du das erledigst Vailea, es soll dein Einstandsgeschenk für mich sein. Das kann nicht so schwer sein, schließlich ist es nur eine Sterbliche! Und kümmere dich ordentlich um diese Angelegenheit! Hast du mich verstanden!“
    Doch dann fiel ihr plötzlich wieder der Stern des Schicksals ein und sie meinte in ihrem herrischen Befehlston: „Weihe mich allerdings vorher in deine Pläne ein, damit ich beurteilen kann, ob du auch das Richtige tust!“ Vailea nickte und senkte den Kopf, damit Rubina nicht in ihre Augen sehen konnte. Und sie dachte bei sich: „Sie möchte also, dass ich für sie diese Menschenfrau töte. Warum will dieses dunkle Wesen immer alles gleich töten und vernichten? Aber eine Elfe darf mutwillig kein Leben auslöschen! Es gibt schließlich doch noch andere Arten, einen Menschen für immer unschädlich zu machen. Es kann gar nicht schwer sein, sie so zu verändern, dass sie auch der Prinz meines Herzens Isa nicht mehr erkennen kann oder jemals wieder bei sich haben möchte!“ Und sie beschloss in der heutigen Nacht das Schwarze Buch der Hexe Kalka noch gründlicher als sonst zu studieren.
    Isa fühlte sich seit ihrer Rückkehr in ihrem eigenen Haus am See sehr verlassen. Tagsüber empfand sie es nicht so schlimm, da sie wieder für Mohan Skizzen entwarf, doch wenn die Winterdämmerung so frühzeitig über den Buckligen Berg kroch und das Land in kaltes Dunkel hüllte, saß Isa meistens vor dem Kaminfeuer und starrte gedankenvoll in die Flammen. Oft begann sie ein Buch zu lesen, doch sie konnte sich nicht konzentrieren und legte es nach einigen Seiten wieder entnervt beiseite.
    Mohan, der sie zu einem Silvesterfest eingeladen hatte, verschlimmerte unbewusst ihre Traurigkeit. Denn sie erinnerte sich an die Neujahrsnacht damals, wo der Elfenprinz als Katze noch bei ihr lebte. Der Schmerz, der jedes Mal auf ihr Herz drückte, wenn sie an ihn dachte, war so überwältigend, dass sie oft weinte. Meist versuchte Walid, den sie in ihrer Welt wieder Wolf nannte, zu trösten, indem er sie mit seiner feuchten Schnauze stupste und dann sanft seinen Kopf in ihren Schoß legte. Doch sie weinte weiter, während sie ihn kraulte und oft fragte sie sich bang, ob sie nicht doch eine falsche Entscheidung getroffen hatte, indem sie dem Land der Elfen den Rücken gekehrt und in diese für sie nun so fremde Welt, die ihrer eigene war zurückgekehrt war. Und dann dachte sie: „Das süße, leichte Leben dort bei Taras hat mich unfähig gemacht, mich hier wieder zurecht zu finden. Warum wollte ich eigentlich in meine Welt zurück? Was mache ich bloß hier? Meine Heimat ist mir fremd geworden, so wie auch die Menschen hier, sogar wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, fühle ich mich einsam und fremd.
Im Verborgenen Reich habe ich so viel gelernt und gesehen, soviel Liebe erfahren und so viel Harmonie und Glück. Dort würde kein Wesen es wagen, sich so wie hier, gegen den Lauf der Natur zu stellen oder sie zu vernichten! Voller Sehnsucht und Melancholie dachte sie weiter über den Unterschied der beiden Welten nach und wurde dabei immer trauriger und trauriger.
    Voller Verlangen erinnerte sie sich an Taras Heimat. An das Schloss mit dem großen naturbelassenen Park, der Duft der Rosen, der immer in ihr Schlafzimmer zog, die Grünen Berge mit dem Heiligen Wasserfall. In ihrem

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