Der Katzenelf (German Edition)
Händen würde das Leben der Menschen noch kälter und grausamer werden. Und die Dunkle Elfe konnte mit Hilfe dieses zauberkräftigen Diamanten womöglich auch wieder Besitz vom Verborgenen Reich nehmen und alles Warme, Schöne, Lebendige dort für immer auslöschen! Nein, sie würde den Stern des Schicksals hier finden, ihn dann in das Verborgene Reich zurückbringen und Taras alles beichten! Sie könnte ihm auch erzählen, dass Rubina die Menschenfrau vernichtet hätte! Taras, der dann schon in einen starken unaufhörlichen Liebeszauber zu Vailea gebannt war, musste ihr ihren Wechsel in diese Welt dann verzeihen. Denn wirklich Liebende, so sagen die Menschen hier, verzeihen einander alles!
Die Wesen im Verborgenen Reich mussten sie als Retterin anerkennen, so wie damals Isa als sie den Katzenprinzen und die Steine der Elfen und weißen Hexen rettete! Auch Taras würde sie und ihre tapfere Tat bewundern und für ewig dankbar sein, er würde sie zu seiner Königin ernennen! Und genau das wollte sie. Niemals durften sich ihre zarten Nixenfinger mit einem so schrecklichen Verbrechen wie Mord besudeln. Niemals! Rubina wusste genau, dass sie nach so einer schrecklichen Tat für immer hier bei den Menschen bleiben musste und deshalb hatte sie ihr, Vailea diesen schrecklichen Befehl gegeben! Denn nach den Gesetzen der Bewohner des Verborgenen Reiches wurde Mord nie verziehen. Man konnte nicht einmal mehr zu seinem Stern zurückkehren, einem Mörder blieb nur die Verbannung in eine andere, düstere Welt. So wie Rubina, die nun für alle Zeiten verflucht und verbannt war.
Die Dunkle Elfe musste hier für immer und ewig bleiben und mit jeder ihrer grausamen Taten würde ihre Schönheit immer weniger und weniger und bald würde sie ihre Anziehungskraft für immer verlieren. Schon jetzt hatte Vailea kleine, noch kaum sichtbare Falten und Kerben in Rubinas Gesicht bemerkt, die vorher nie da waren. Eines Tages würde Rubina zu einem genauso hässlichen Wesen wie Kalka schrumpfen. So, wie die schwarze Hexe damals war, als sie noch in den Wilden, Verwunschenen Bergen lebte. In jener Zeit damals, als sie Karun tötete. Sie war so hässlich und ekelig wie sie es auch wieder wurde als ihr schwarzer Zauber verflog, in jenem Augenblick, in dem Taras seine Katzengestalt verlor. Ja, sogar Satur, der Dämonische rote Drache war entsetzt, als Kalka plötzlich zu einer widerlichen, hässlichen Alten mutierte, aus deren Antlitz die Gier, die Bosheit und alle Schlechtigkeit herausleuchtete, so dass sich jedes Wesen voller Grauen abwandte, nur um nicht in dieses verderbte Gesicht starren zu müssen und von den stechenden, hasserfüllten Blicken dieses niederträchtigen Geschöpfes berührt zu werden! Und sicher endete Rubina einmal genauso.
Dann war es vorbei mit ihrer Magie und ihrem lieblichen Zauber, Eigenschaften, die hier jedes männliche Wesen zu willenlosen Helfershelfern ihrer unheimlichen Pläne machte! Nein, niemals würde sie, Vailea, die schöne Wassernixe mit ihrem silbrig grünen Sterngefunkel diesen Weg der dunklen Dämonen gehen! Deshalb musste sie sich etwas einfallen lassen, damit ihr Isa freiwillig sagte, wo sich der sagenhafte Stern des Schicksals befand! Ab dem folgenden Tag strich Vailea regelmäßig abends, wenn die frühe Winterdunkelheit schon alles verhüllte, heimlich um Isas Haus.
Sie spähte durch die oft nachlässig zugezogenen Vorhänge in die Zimmer und zuckte verschreckt zurück, wenn Walid knurrte und zu ihr hinsah. Doch seit er wieder hier bei den Menschen lebte, konnte er sich mit Isa nur durch die Hundesprache verständigen und so dachte Isa, dass ein knarrender Ast oder ein erschreckter Vogel seinen Unwillen hervorrief. Einige Male trat sie, wenn ihr Hund knurrte und bellte vor die Türe und starrte in den Winterabend, doch sie sah nie irgendjemanden. Sie beruhigte Walid durch zärtliches Kraulen und Vailea konnte sie weiter durch die Fenster beobachten.
Eines Abends bemerkte Vailea, dass Isa mit einem Glas Wein vor dem Kamin sitzend etwas Rotschimmerndes in den Händen hielt und neugierig trat die Nixe näher und presste ihr Gesicht an die Scheibe. Und dann sah sie, dass diese Menschenfrau den Roten Rubin, den ehemaligen Geburtsstein Rubinas in ihren Fingern hielt und ihn gedankenvoll betrachtete! Vailea zog scharf ihren Atem ein. Wie war das möglich? Diese Frau hatte den Rubin sicher entwendet, denn niemand, nicht einmal ein Herrscher der Elfen, durfte es zulassen, dass jemand einen solchen
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