Der Katzenelf (German Edition)
Devananda: „Du weißt sicher, dass Rubina auch den Stern des Schicksals in ihren Besitz bringen möchte, dieses zauberkräftige Juwel, das alle Wünsche erfüllen kann! Nun, wo dieser Diamant sich befindet, weiß momentan nur die Menschfrau die aber jetzt noch eine kleine Weile schlafen wird! Ohne sie kann niemand den Stern des Schicksals finden, denn er befindet sich nicht in diesem Haus!“
Devananda steckte sein Messer zurück. „Na gut“, meinte er, „dann hilf mir diese Frau hinaus zu schaffen, wir müssen sie zum See hinunter tragen und dort tauchen wir sie einige Male tief in das Wasser. Davon wird sie sicher schneller wach oder auch überhaupt nicht mehr!“ „Das darfst du nicht!“, rief Vailea erschrocken. „Es hat Minusgrade draußen, sie würde krank werden oder sogar erfrieren!“ „Na und“ meinte Devananda ungeduldig. „Wen kümmert es?“ Und er zog die inzwischen leise stöhnende Isa an den Füssen aus dem Haus, durch den Schnee zum See hinunter. Vailea lief ihm nach. Sie wusste, sie war nun verpflichtet diese Menschenfrau zu retten, auch wenn ihr das gar nicht behagte. Das Gesetz der Elfen! Sie durfte ihre Hilfe nicht verweigern, sonst wäre eine Rückkehr in ihre Heimat unmöglich! Entschlossen drückte sie den Rubin an ihre Brust und eilte hinter Devananda zum See. Als sie an der Eiche vorbeikamen, bemerkte sie überrascht, dass der Wolf nicht mehr an jener Stelle lag, wo sie ihn verlassen hatte. Nur ein leichter Abdruck seines zusammengerollten Körpers war trotz der Schwärze der Nacht im Schnee zu erkennen. Anscheinend wirkte das von ihr gemischte Krähenschlafpulver nicht so lange wie das Originalrezept der Krähenkönigin. Kalka hatte irgendeine Zutat nicht in ihrem Buch vermerkt oder vergessen! Doch wo war Walid? Entweder lauerte er irgendwo zwischen den Bäumen und beobachtete sie, aber wenn er seine Treue zu Isa vergessend, hinauf zum Joch gelaufen und dann in die andere Welt gewechselt war, dann hatte sie, Vailea, große Probleme! Denn wenn er vor ihr im Verborgenen Reich ankam, konnte ihr das schaden! Ängstlich sah sie sich um.
Doch es war zu dunkel und die beginnende Nacht hatte jetzt alle Abdrücke inzwischen in Schwärze getaucht. Nirgendwo konnte sie eine Spur von Isas Hund erkennen! Als Devananda Isa am See ablegte, rührte diese sich und wachte langsam auf. Sie hatte einen scheußlichen Geschmack auf der Zunge, so als hätte sie einige Flaschen Schnaps getrunken. Sie stöhnte und versuchte sich mühsam aufzurichten. Sie konnte Devananda nur wie durch einen silbrig schwarzen Nebel erkennen. Er bückte sich nun zu ihr hinunter und schüttelte sie grob.
„Aufwachen!“ schrie er, und sie starrte ihn benommen an. Er holte wieder das Messer hervor und hielt es ihr drohend an die Kehle. „Sofort sagst du mir, wo du den Stern des Schicksals versteckt hast, oder ich schlitze dich auf!“ Isa schluckte. „Ich habe ihn nicht hier, er befindet sich in einem schwer erreichbaren Versteck in den Bergen!“ Versuchte sie ihm zuzurufen, doch dann merkte sie, dass aus ihrer Kehle nur ein trockenes Krächzen hervorkam. Plötzlich wurde ihr schlecht und sie übergab sich würgend. Angeekelt starrte Devananda sie an. Er drehte sich zu Vailea um und rief: „Zum Teufel, was für ein Gift hast du ihr gegeben? Sorge dafür, dass es ihr sofort wieder besser geht, oder ich schlitze dich auch auf!“ Doch dann fiel ihm ein, dass Vailea auch aus dem Verborgenen Reich kam und wahrscheinlich unsterblich war. Wütend zog er sie an den Haaren zu sich heran und schrie. „Mach endlich etwas, damit sie wieder auf die Beine kommt, oder ich zerschneide dein Gesicht, dann ist deine Schönheit für immer dahin!“
Ungläubig und erschrocken, ja geschockt über so viel Brutalität, starrte Vailea ihn furchtsam an. Sie warf die Hände vor ihr Gesicht und zitterte am ganzen Körper. Devananda griff wütend nach dem Rubin an ihrer Brust, er zerriss den Schleier und nahm den Stein an sich. Vailea stand nun fast nackt vor ihm, zitternd vor Angst und Kälte und legte ihre Arme nun schützend um ihre entblößte Brust. Devananda knipste seine Taschenlampe an und steckte sie in seinen Mund. Wieder versuchte er durch grobes Schütteln Isa zu sich bringen, zerrte sie direkt an das Seeufer und drückte ihren Kopf unter Wasser. Wütend ließ er die Lampe in den Schnee fallen, zog sie an den Haaren wieder hoch und schrie sie an, während Isa würgend und prustend nach Luft rang: „Wo ist der sternförmige
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