Der Katzenelf (German Edition)
ihr genagelte Bergschuh-Stiefel an. Dann hoben sie sie hoch und schleppten Isa zur Straße hinauf, wo sie durch den dicht fallenden Schnee bereits das Blaulicht des Rettungswagens blinken sahen. Devananda folgte ihnen. Benno hielt Isas Hand, bis der Notarzt ihr eine Spritze verabreicht hatte und die Sanitäter sie auf eine Trage legten und in den Wagen schoben. Sie verbanden auch Devananda und forderten ihn auf, mit in das Krankenhaus zu kommen, da er dringend eine Untersuchung und eventuell eine Spritze benötigte. „Hundebisse müssen abgeklärt und polizeilich gemeldet werden“, meinte der Notarzt und verständigte den Förster um den entlaufenden Hund abzuschießen. „Beeilen sie sich bitte, der Schneefall wird immer stärker, wir müssen so schnell wie möglich fahren!“ sagte der zu Devananda. Dieser stieg in den Krankenwagen zu Isa, während Benno und Anna das Haus abschlossen.
Durch die Spritze wurde Isa wieder wach. Ihre Benommenheit war verflogen. Sie sah Devananda neben sich sitzen und fröstelnd bemerkte sie, wie seine kalten blauen Augen sie unverwandt und hasserfüllt anstarrten, während das Auto über die bereits schneebedeckte und glatte Fahrbahn Richtung Dorf mehr schlingerte als glitt. Plötzlich fiel ihr wieder alles ein. Vailea, die sie vor Devanandas Messerattacke gerettet hatte und dabei tödlich verletzt in den See fiel. „Was mache ich hier?“ dachte Isa. „Ich muss hier irgendwie raus und hinauf zum Joch!“
FÜNFUNDDREISSIGSTES KAPITEL
Heute im Verborgenen Reich
ELFENTREUE… VERSPROCHEN IST VERSPROCHEN
„Wir müssen der Menschenfrau beistehen“, sagte Kaskade in entschiedenem Ton zu den anderen. Die Frauen standen in der grün schimmernden Höhle beim Wasserfall und betrachteten den großen Hyazinthen und Kaskades riesigen Türkis. „Ja es ist sogar unsere Pflicht, denn auch wir haben ihr alle ein Versprechen gegeben. Erinnert euch an die Augenblicke in denen Isa uns rettete! Nun können wir ihr unsere Dankbarkeit endlich beweisen!“ „Du hast recht Kaskade“, meinte Wyome und starrte sie mit ihren goldbraunen Augen an, während sie ihr erdfarbenes Haar schüttelte „Doch wie umgehen wir das Verbot uns in menschliche Angelegenheiten einzumischen, dieses neue Gesetz, das Mondiana erließ als das Verborgene Reich wieder auferstanden war?“
„Wir wissen, dass die Elfenkönigin diese Vorschrift nur zu unserem Schutz erließ“, antwortete Yuki und versprühte bei jeder ihrer Bewegungen schwarzsilberne Sternchen in der Höhle. „Ich bin die Hexenfee des Feuers und damit die Schutzelfe aller Liebenden und das ist für mich verpflichtender als alle Gesetze des Verbotenen Reiches!“ rief Fuma aufgebracht, denn sie war sehr leidenschaftlich und wurde schnell zornig. Sie hob ihre schönen Arme um ihre flammend roten Locken zu berühren und ihre rötlichen Schleier funkelten trotz dem kühlen Blaugrün der Höhle bei jeder Bewegung feurig auf. „Ich habe Taras ebenfalls erzogen, ich war seine Lehrmeisterin und ich werde nicht zusehen, wie er statt zu leben und zu lieben hier bei uns zu einem nur pflichtbewussten, jedoch verbitterten Herrscher verkümmert! Es ist nicht richtig, dass unser Elfenprinz hier in unserer Welt nur existieren darf um seine Pflichten als Regierender zu erfüllen! Nein er soll hier leben, lieben und glücklich bei uns sein! Und dann die Menschfrau Isa, dieses fröhliche und herzensgute Wesen, die ohne auf ihre eigene Sicherheit zu achten ihren Liebsten erlöst und uns alle ebenfalls gerettet hatte! Soll sie zum Dank dafür nun in dieser kalten Welt ohne ihre einzige große Liebe weiter existieren, denn Leben kann man das ohne Taras für sie nicht mehr nennen! Sie ist diesen zynischen und machthungrigen Menschen ausgesetzt, diesen Wesen, die durch ihr Verhalten bald die Erde, ihren eigenen Planeten in den Untergang treiben! Und außerdem, denkt doch auch einmal an Rubina! Dürfen wir ihr wirklich die Menschfrau als Opfer überlassen! Hat sie nicht schon genug Unheil angerichtet, sie und ihre finsteren Verbündeten der dunklen Seite der Macht?
„Nein, das dürfen wir nicht“, antworteten alle vier Frauen gleichzeitig! Plötzlich hörte man kräftiges Flügelschlagen vor der Höhle und dann flog Yerik herein und landete sacht auf Wyomes Schulter. Wyome mit dem großen Bergadler auf ihren Schultern, Kaskade und Fuma traten nun zu Kaskades großem Hyazinthen und bildeten, sich an den Händen haltend einen Kreis um den zauberkräftigen Stein und
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