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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Eiche und öffnete ein kleines Beutelchen aus Leder. Sie hatte sich ein bisschen Krähenschlafzauber gemixt und das Pulver vorsichtig abgefüllt. Voller Dankbarkeit dachte sie an das Schwarze Buch der Hexe Kalka, in dem das Rezept, das im Verborgenen Reich sonst nur die Krähenkönigin zubereitete, gefunden hatte. Als sich Walid dem Stamm des Baumes näherte und er sich zu ihr hinaufschnuppernd, in den Baum krallte, stäubte sie ein bisschen vom Zauberpulver auf die Nase des Wolfes. Noch bevor die schwarzsilbernen Funken zerstoben fiel er um, rollte sich zu einer pelzigen Kugel zusammen und schlief, seinen buschigen Schwanz über seine Schnauze gedrückt, ein.
     Inzwischen war es vollkommen dunkel und still. Ab und zu hörte sie ein Rascheln in den Büschen, das Vögel und andere kleine Tiere verursachten, wenn sie durch die dürren Winterzweige krochen. Es knackte und knisterte und die Nixe sah sich angstvoll um. Doch sie konnte nichts in der samtenen Schwärze der Silvesternacht erkennen. Mutig schwang sie sich von ihrem Ast herunter und lief gebückt zum Haus. Isa saß in ihrem Lieblingssessel, ein Buch in ihren Händen und las. Ein Kaminfeuer knisterte verlockend und Vailea tastete sich, den Beutel mit ihrem Pulver schon geöffnet in der Hand haltend zur Haustüre. Sie klopfte.
    Isa hörte das zögerliche Klopfen an ihrer Türe und schloss genervt das Buch. Wahrscheinlich war es Benno, der sie überreden wollte ihn zu einem Fest zu begleiten, oder aber auch Anna, die es nicht verstand, dass Isa diesen Abend allein mit ihrem Hund verbringen wollte. Doch Isa hatte vor, morgen am ersten Tag des Neuen Jahres schon in aller Frühe auf das Joch hinauf zu wandern und den Stern des Schicksals aus seinem Versteck zu holen. Es war ein idealer Zeitpunkt, denn die meisten Menschen würden noch friedlich in ihren Betten schlafen, wenn sie den Stein zusammen mit dem Rubin in ein Paket verpackt, vor Trimmels Türe legte. Sie hatte ihm vor ein paar Tagen ein weiteres Schreiben ausgehändigt und ihn gebeten es erst dann zusammen mit ihren anderen Briefen zu öffnen, wenn sie fort war. Und er hatte ihr fest versprochen, sich daran zu halten. Sie fand es richtig, Trimmel die zwei wertvollen Steine zu überlassen, da er sie dazu benützen würde, diese wundervolle Gegend hier vor diesen gierigen Menschen zu schützen.
    Er wusste, was sie wollte, denn Trimmel war ein Mensch, dem die Natur und alles Lebendige genauso am Herzen lagen wie Isa. Und während der Förster dann überrascht ihre Briefe lesen würde und die Steine betrachtete, war sie, Isa schon wieder in jener Welt und bei jenen Wesen, ohne die sie nicht mehr leben wollte. Bei Taras ihrem Geliebten im Verborgenen Reich!
    Daher fand Isa an diesem Silvesterabend jeglichen Besuch nur äußerst lästig. Sie öffnete unwillig die Haustüre. Überrascht sah sie Vailea draußen stehen, sie erkannte die Nixe sofort, trotz der dunkel gefärbten Haare, durch dessen Blauschwarz zart das Nixengrün hervorschimmerte. Isa sagte noch: „Was…? Als Vailea ihr plötzlich ein silbrig schwarzes Pulver ins Gesicht schüttete und während Isa nur mehr das schimmernde Funkeln wahrnahm, sackte sie schon zu Boden und schlief. Mühsam zog Vailea die Menschenfrau ins Wohnzimmer zurück und schloss die Haustüre. Sie brauchte nicht lange nach dem Rubin zu suchen. Er stand im Schlafzimmer auf der Spiegelkonsole und Vailea nahm ihn, wickelte den Stein in einen ihrer Schleier, verknotete ihn über ihrer Brust und lief zur Türe. Doch noch bevor sie öffnen konnte, wurde diese aufgerissen.
    Devananda stand auf der Schwelle und streckte seine Hand aus. „Gib mir sofort den Rubin!“ Forderte er und sie sah, dass er ein Schnappmesser in seiner anderen Faust hielt, dessen Klinge gefährlich scharf im Lampenlicht glitzerte. „Du wolltest doch sicher den Stein zu Rubina bringen, nicht wahr?“ meinte er dann scheinheilig. „Das mach nun ich selber, und wie ich sehe, hast du Isa auch unschädlich gemacht, nicht wahr, braves Mädchen! Und jetzt her mit dem Rubin!“ Doch Vailea schüttelte nur den Kopf und drückte den Stein enger an ihren Körper. „Nein“, sagte sie listig. „Rubina befahl mir, niemandem den Stein zu überlassen, er verfügt über einen Zauber, mit dem ihr Menschen nicht umgehen könnt! Nur ich darf ihr den Stein übergeben!“ Devananda drohte ihr mit dem Messer und in diesem Moment fiel Vailea der Stern des Schicksals ein, der irgendwo versteckt war und sie sagte verschlagen zu

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