Der Katzenelf (German Edition)
Aufsicht ins Freie lassen, denn vermutlich wird er in den Wald zurücklaufen, Hunde dieser Art bleiben selten bei Haus und Hof. Die Bauern klagen bereits, dass in letzter Zeit immer wieder Schafe gerissen wurden und sie verdächtigen die zwei riesigen Kampfhunde der neuen Schlossbesitzer. Ich war schon mal dort um vorzusprechen, doch wies mich ein sehr unfreundlicher Hausmeister abrupt ab. Keiner der Herrschaften wurde jemals von den Dorfbewohnern gesehen! Nur die rothaarige Haushälterin und ein Mann mit einer eigenartigen, schuppigen Hautkrankheit der sich als Hausmeister ausgibt, tätigen manchmal Einkäufe im Dorf. Bei jedem dieser Besuche beim Lebensmittelhändler kläffen die riesigen Hunde drohend aus dem großen Geländewagen und erschreckten die Kinder zu Tode! Ich glaube nicht, dass Trimmel noch länger zusieht, wie die beiden wildern. Dann wird es sicher eine polizeiliche Untersuchung geben, denn diese Tiere fallen unter das Kampfhundegesetz. Sie sind eine Mischung aus mindestens drei sehr gefährlichen maßlos überzüchteten Rassen, richtige Teufelshunde! Ich halte sie für bedrohlich und zwar für Mensch und Tier!
Schuld daran sind natürlich allein ihre menschlichen, verantwortungslosen Besitzer, die diese Hunderassen mit grausamen Methoden abrichten und dann als Waffe verwenden wollen!
Achten sie daher auf Ihren neuen Hund und besonders auch auf ihre schöne Katze! Sollten sie noch Fragen haben und die Erziehung dieses Rüden für sie zu schwierig sein, so rufen sie mich sofort an! Ich kenne einige Hunde erfahrene Leute, die froh wären so einen schönen Hund zu besitzen. Aber vielleicht lässt er sich ja von Ihnen abrichten, wer weiß? Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute!“ Er blickte nochmals erstaunt auf das Tier, schüttelte verwundert seinen Kopf, packte seine Tasche und verschwand.
Isa nannte den weißen Hund Wolf, da er wirklich den Wölfen ähnlich war, die sie im Zoo besonders gerne besuchte.
Sie merkte bald, dass er trotz seines Aussehens einen sanftmütigen Charakter hatte und besorgte sich ein Hundeerziehungsbuch sowie einen stabilen Körpergurt und Leine. Wolf ließ sich geduldig beides umlegen und sie begann mit ihm lange Spaziergänge in den winterlichen Wald zu machen. Prinz, der bei Antritt ihrer Ausflüge immer kläglich miaute und unbedingt mitkommen wollte, wurde von Isa in den Rucksack mit dem alten Wollpullover gepackt. Er ließ sich bereitwillig mittragen und meistens sah man nur sein schwarzes Köpfchen mit den riesigen Ohren herauslugen. In friedlicher Dreisamkeit vergingen so Wochen im Haus am See.
Wolf und Prinz lagen meistens tagsüber faul auf der alten Couch, die Isa zusammen mit Großmutters altem Ohrensessel vor ihren Kamin gerückt hatte. Viele Abende suhlten sie sich sogar zu dritt darauf und sahen fern oder genossen die Wärme des Kaminfeuers. Wenn Isa dann schlafen ging, verschwand Prinz durch die Katzenklappe ins Freie, während Wolf zurückblieb um auf seine neue Herrin aufzupassen.
Bald konnte sich Taras ein Leben ohne Isa nicht mehr vorstellen. Er hatte Walid, seinen Elfenwolf, den Isa nun „Wolf“ nannte, im Wald getroffen, noch einige Nächte bevor dieser von den zwei großen Hunden gejagt und angefallen wurde.
Walid war zusammen mit Kuzo während ihrer gemeinsamen Reise durch das Universum und die Zeiten aus dem Teppich gefallen und schlug genau hier, ohne sich jedoch zu verletzen, in diesem Wald am Buckligen Berg auf. Wo Kuzo hingetrieben wurde, wusste der junge Wolf jedoch leider nicht, doch der Zwerg hatte Taras Geburtsstein, das Tigerauge bei sich und daher mussten sie ihn dringend aufspüren. Er konnte ja nicht weit sein!
Walid rechnete damit, dass Kuzo sich ebenfalls irgendwo hier in diesem Gebiet befand. Der junge Wolf hatte noch vor seinem Zusammentreffen mit den Hunden vom Schloss, seinem Elfenprinzen vor einigen Nächten ein Geschenk überreicht. Einen winzigen dunkelroten Granaten, ein Stein mit einem kleinen Zauber und sein Geburtsstein. Taras trug den kostbaren Stein den ganzen Weg lang vom Wald in seinem Maul nach Hause und versteckte ihn unter der Matratze seines Katzenkörbchens, das neben Isas Bett stand und von ihm sehr selten benutzt wurde, da er lieber eng an Isas weichen warmen Körper gekuschelt in ihrem Bett schlief. Wer weiß, vielleicht brauchte er seinen Zauber eines Tages! Er wusste, dass er Isas Hilfe nun dringend benötigte und so beschloss er, die Vollmondnächte mit Hilfe von Mondianas Einfluss und ihrem
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