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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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ausdruckslose Maske. Er hatte ihn seit seiner Zurechtweisung in Idirium nicht mehr gesehen. Seitdem musste ihm klar sein, dass er bei den Beförderungen in den Rang von Brigadeführern nicht von ungefähr übergangen worden war. So war die Situation, und mit dieser Lage musste Nefraku sich nun mal arrangieren. Wenn er etwas taugte, sah er es als Aufforderung sich zu bewähren, wenn nicht, blieb nur dumpfer Groll, der zu nichts   Nützlichem führte.
    Ein weiteres inneres Problem seiner Truppe, die Rivalitäten und Streitereien zwischen Föderiertenbrigade und Barbarenbataillonen, hatte sich zumindest erledigt. Nachdem Kudai zusammen mit Jag zu der Truppe gestoßen war, hatte er kurz seine Unterkommandanten zusammengerufen, sie auf dieses Problem angesprochen und entsprechende Anweisungen erteilt. Danach hatte man nie mehr von irgendwelchen Zusammenstößen zwischen Angehörigen der beiden Truppenteile gehört. Das musste man dem kleinen Kudai lassen: Er hatte seine Föderiertenbrigade fest im Griff. Schon so kurz nach seiner Beförderung. Das lag auch wahrscheinlich daran, dass viele der Unterkommandanten Leute waren, mit denen er auch schon auf seinem alten Posten lange zusammengearbeitet hatte, und deren Berufung in seinen engsten Stab er jetzt, genau wie Auric, bei den entsprechenden Stellen in Idirium durchgeprügelt hatte. Vielleicht hatte Kudai erschöpft und ausgelaugt gewirkt, als er ihn in Idirium auf dem Moniassum getroffen hatte, aber ein bewundernswertes Durchsetzungsvermögen hatte ihn am Ende doch zum Ziel geführt.
    „Das nächste Problem, nach der Sicherung des eigenen Territoriums, ist Aufklärung.“ Auric blickte die Reihen entlang. „Nachdem der Norden Niemandsland geworden ist, weiß auch niemand, was dort eigentlich genau vorgeht. Arbeiten wir mit Waldläufern und Kundschaftern, Fallenstellern, was auch immer, zusammen, die von dort oben kommen?“
    „Wir sind erst seit Kurzem dort“, kam die Antwort dazu von Czand, „aber ich habe erste Kontakte aufgenommen. Das wäre doch eine Aufgabe für Jag – Oberst Varndreit.“
    Jag gegen seinen Tisch gefläzt zuckte die Achseln, schob Unterlippe und Kinn vor, was wohl Zustimmung signalisieren sollte.
    „Dann rückt deine Brigade als erste Richtung Norden vor.“
    „Ich schlage vor“, erhob Jag doch noch das Wort, blickte dabei auf seine Stiefel, die er übereinander schob, „dass wir für Aufklärungstrupps, die wir selber ausschicken, unter den Soldaten Ausschau nach denen halten, die aus diesen Landstrichen kommen. Also welche, die aus den Mittelnaugarien-Ländern stammen – vielleicht gibt es sogar welche direkt aus Norgond, die sich zu Nicht-Idirern gemacht haben, weil ihnen die Sechzehnte besser in den Kram passt. Oder Valgaren. Davon gibt es ja eine ganze Reihe in unseren Bataillonen. Auch ein paar alte Veteranen, die wissen, wie man sich selbst in unsicherem Gelände durchschlägt. Solche Leute kennen das Land hier im Norden. Sie wissen, wie es hier läuft, kennen Landschaft und Eigenheiten, Wälder, Hügel, wissen worauf man in einem Gelände wie diesem achten muss.“
    Auric wollte schon fortfahren, da er das Thema abgehandelt glaubte, da hob Jag noch einmal an.
    „Einer von denen, die mir da als erstes einfallen, ist übrigens ein alter Bekannter von dir. Ist schon eine ganze Weile in meiner Abteilung. Kommt aus Skirmarien. Berngar heißt er.“
    Bevor Auric seine Überraschung überwinden, dem Namen ein Gesicht und Charakterzüge zuordnen konnte, meldete sich Czand aus der ersten Reihe.
    „Ich habe gehört, wir haben nur einen einzigen Senphoren zugeteilt bekommen.“ Das war tatsächlich ein wichtiger zu erwägender Faktor für ihre Vorgehensweise bei diesem Feldzug. Aber warum warf sie es so unvermittelt und auf diese Art in den Ring?
    „Das ist richtig. Die Senphorengilde hat offiziell beschlossen, keine weiteren Mitglieder nach Norgond zu entsenden. Geistesbote Haburanian ist der einzige Senphore, der unserer Einheit zugeteilt wurde.“
    „Es wurde wieder ein weiterer Senphore ermordet, während Sie mit dem Schiff auf dem Weg hierher waren, General“, fuhr Czand fort. „Jetzt sind es insgesamt fünf ermordete Senphoren. Damit kann man nicht mehr von Einzeltaten sprechen. Mittlerweile sieht es ganz so aus, als hätte es jemand darauf abgesehen, sich nacheinander alle Senphoren in Norgond vorzunehmen und zu ermorden. Bisher konnte keiner der Anschläge verhindert werden. Wie soll es uns möglich sein, die verbliebenen

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