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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es«, sagte Braedons Mutter mit sanftem Nachdruck in der Stimme. Die Wachen gehorchten und ließen zeitgleich die Waffen sinken. »Dies ist Braedon. Mein Sohn.«
    Ariana stand unmittelbar hinter ihm und umklammerte seinen Arm. »Was tun sie? Was geht hier vor?«
    »Ich weiß es nicht.« Fragend schaute er auf das ruhige Lächeln seiner Mutter, die ihn freundlich ansah. »Erklärt mir das. Warum habt Ihr uns hierher gebracht?«
    »Ist dir das immer noch nicht klar? Ich warte schon seit langer Zeit darauf, dass du zu mir kommst, Braedon. Wir alle haben gewartet.«
    »Auf mich?«
    »Du bist endlich heimgekehrt.« Sie deutete mit einer weiten, ausladenden Geste auf die anderen Gestalten, die in einem Halbkreis vor Braedon standen. »Dies ist deine Familie. Dies sind deine Verwandten, Braedon.«
    Die bedeutungsschweren Worte hallten in seinem Innern wider. Ein vorsichtiger Teil von ihm riet ihm, der Frau kein Wort zu glauben. Er schaute in die sechs blassen Augenpaare, die ihn nun erwartungsvoll und mit unverhohlener Neugierde musterten. Meine Familie, bestimmt, dachte er und verwarf die Vorstellung sofort als widersinnig. Er gehörte nicht zu diesen Wesen. Das konnte nicht wahr sein. Die sonderbaren Wachen mit ihren Schwertern, deren Knäufe wie Drachen geformt waren, wirkten wie Gestaltwandler. Und die Aura dunkler Magie umgab nicht nur sie, sondern auch die seltsame und freundliche Frau, die früher seine Mutter gewesen war.
    Er starrte sie ungläubig an. »Aber das wäre Irrsinn.«
    »Tatsächlich?«, fragte sie beinahe betrübt. »Ähnelt mein Sohn so sehr meinem Gemahl, dass auch er sich weigert, das anzunehmen, was sich unmittelbar vor seinen Augen abspielt?«
    In diesem Moment – in der kurzen Zeitspanne zwischen zwei Herzschlägen – löste sich Braedons Mutter auf, verwandelte sich in die silbrig schimmernde Wölfin und hatte schon im nächsten Augenblick wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Auf Braedon wirkte die Verwandlung wie ein Trugbild seines überreizten Geistes, bis er Arianas ängstliches Luftholen hinter sich hörte. »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte er sie. »Sie wollen uns nichts tun.«
    Kenrick stieß einen Fluch aus, als er neben Braedon trat. »Um Gottes willen, le Chasseur. Das sind Gestaltwandler. Sie stehen unter de Mortaines Befehl!«
    Braedon dachte über die Warnung nach, aber etwas in ihm sagte ihm, dass ein Mann wie Silas de Mortaine keine Macht über diese Wesen hatte. Kein Zweifel, diese Höhlen waren von Magie durchdrungen, aber Braedon spürte keine Bosheit. Während er seiner Mutter in die silbergrünen Augen sah, spürte er ein geheimes Wissen in sich aufsteigen – ähnlich einer stetig anschwellenden Flut. So seltsam diese Gestalt auch wirkte, an die er sich kaum noch erinnerte und von der er sich vor langer Zeit losgesagt hatte, Braedon konnte nicht leugnen, dass ihn ein unsichtbares Band mit ihr verknüpfte.
    »Warum habt Ihr mir den Weg hierher gewiesen?«, fragte er sie. »Das habt Ihr doch getan, nicht wahr? Ich habe von Euch vor einigen Nächten geträumt … , die weiße Wölfin. Die uns auch im Wald zu diesem Ort geführt hat.«
    »Deine Gefährten müssen sich ausruhen, so wie du auch«, sagte sie und wandte sich zum Gehen. »Wir werden genug Zeit haben, um über alles zu sprechen, mein Sohn. Ich werde dir bald schon alles erklären.«
    Mit einem stummen Blick bat sie die anderen Gestaltwandler, sich zurückzuziehen. Die sechs Wachen entfernten sich, aber als seine Mutter Ariana und Kenrick den Weg zu einer Tür wies, streckte Braedon den Arm aus und umfasste das Handgelenk seiner Mutter. »Nein, Madame, das kann nicht warten.«
    »Braedon«, sagte Ariana, und ihre beruhigende Stimme veranlasste ihn, den Griff wieder zu lockern. Doch seine Mutter schien keineswegs verärgert zu sein und schenkte ihm ein warmes Lächeln.
    »Erlaubst du uns zumindest, nach deinem anderen Begleiter zu schauen, ehe er vor Erschöpfung zusammenbricht? Er muss behandelt werden, und wir verfügen über Heilkünste.«
    Mit einem kurzen Nicken erklärte Braedon sich einverstanden, Kenrick den Heilkundigen zu überlassen, und sah zu, wie der verletzte Ritter von zwei der Gestaltwandler zu einem mit Fackeln beleuchteten Gang geführt wurde. Die übrigen Familienmitglieder folgten ihnen und ließen Braedon und Ariana mit dem geheimnisvollen Geschöpf allein, das Braedon auf die Welt gebracht hatte.
    »Ich verlange Antworten, Madame. Warum habt Ihr mich hierher gebracht? Warum gerade

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