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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen beeinflussen, indem wir uns unserer Fähigkeit bedienen, in unterschiedlichen Gestalten unter ihnen zu wandeln, aber wir dürfen den Schatz nicht berühren und können ihn folglich auch nicht zurück nach Anavrin bringen. Wir wurden als Suchende entsandt, aber sobald wir auch nur einen Teil des Drachenkelchs berühren, ist unser Schicksal besiegelt.«
    »Was würde passieren?«
    »Sie würden augenblicklich vergehen, gefangen in einem Feuerwirbel«, antwortete Braedon und erinnerte sich an den Schreck, der ihn vor all den Monaten auf jener Klippe in der Normandie erfasst hatte. Mit einem leisen Fluch schüttelte er den Kopf. »Lara kam mir von Beginn an eigenartig vor. Sie sagte, sie habe den Kelch aus de Mortaines Burgfried entwendet, doch sie trug ihn in einem Lederbeutel und weigerte sich, ihn anzufassen. Damals wirkte sie ebenso mutig wie furchtsam. Ihre Hände steckten in dicken Fellhandschuhen, als sie den Beutel mit dem gestohlenen Gefäß darin festhielt. Ich wusste nicht, was es mit den Handschuhen auf sich hatte, bis de Mortaine vor meinen Augen Laras Tod befahl.«
    »Oh, Braedon.« Er spürte eine tröstende Hand auf seinem Arm. Ariana schaute ihn voller Mitgefühl an, dabei hätte er doch eher Verachtung für die Rolle verdient, die er bei dem schrecklichen Tod des Mädchens gespielt hatte.
    »Als ich sie zu de Mortaine brachte, um meine Belohnung in Empfang zu nehmen, zwang er sie mit gezogenem Schwert, den wertvollen Kelch, den sie ihm gestohlen hatte, in die Hand zu nehmen. Sobald ihre zitternden Finger das Gefäß berührten, flammte ein blendender Lichtstrahl auf. Er kam aus dem Stein im Innern des Kelchs und verbrannte die junge Frau mit einer solchen Hitze, als habe sich die Hölle aufgetan, um ihre zierliche Gestalt zu verschlucken. Damals hielt ich das Feuer noch für de Mortaines schwarze Magie.«
    »Nein«, antwortete seine Mutter, »das war die Macht, die dem Drachenkelch innewohnt. Niemand von uns vermag ihr zu entkommen – nicht einmal diejenigen, die als Suchende entsandt wurden. Du hast es selbst erlebt, Braedon. Jeder, der in Anavrin geboren wurde, muss einen hohen Preis zahlen, sobald er den Drachenkelch für sich zu gewinnen versucht.« Ihre Augen schienen blasser zu werden, als sie ihn ansah. »Und das schließt auch dich mit ein, mein Sohn. Du bist kein Gestaltwandler, aber mein Blut – das Blut von Anavrins Königen und Zauberern – fließt in deinen Adern.« Braedon stieß einen unwirschen Laut aus. Er tat sich immer noch schwer mit der Vorstellung, all das zu glauben, was er über den verfluchten Drachenkelch und sich selbst erfuhr. »Du weißt, dass meine Worte wahr sind«, sagte sie. »Deine Abstammung unterscheidet dich von allen anderen Menschen, und sie ist auch der Grund für dein leidvolles Dasein in ihrer Welt. Du gehörst nicht dorthin.«
    »Und wohin gehöre ich dann? Etwa hierhin, zu Euch? Soll ich vielleicht machtlos und voller Angst in unterirdischen Grotten ausharren?«
    Zorn ließ seine Stimme erbeben. Seine Mutter trat einen Schritt zurück, als zweifle sie mit einem Mal an ihm, Blutsbande hin oder her. Braedon hatte für den Moment genug von Magie und widernatürlichen Dingen erfahren, die sich seiner Kontrolle entzogen. Ihn beschlich das Gefühl, von einer seltsamen Strömung zu Ufern fortgespült zu werden, an denen nichts mehr irgendeinen Sinn ergab. »Ich habe genug gehört«, sagte er in einem abweisenden Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Lasst mich eine Weile allein. Beide. Ich muss nachdenken.«
    »Wie du es wünschst«, erwiderte seine Mutter sanft.
    Beinahe geräuschlos entfernte sie sich, doch Ariana blieb bei ihm stehen. Besorgnis lag in ihren Augen. »Braedon, wenn es stimmt, was sie sagt, dann solltest du den Rat deiner Mutter beherzigen. Immerhin haben wir gesehen, wozu Silas de Mortaine fähig ist.«
    »Du schlägst also auch vor, dass ich mich verkriechen soll?«
    »Das könnten wir tun, ja.«
    Er schaute sie an und spürte ihre Hand zärtlich auf seinem Unterarm. »Was willst du mir damit sagen, Ariana? Dass dies das Leben ist, das du dir immer erträumt hast? Nein, das kann ich nicht glauben.«
    »Aber wenn dies der sicherste Ort für dich – für uns – ist, haben wir dann noch eine Wahl? Wir könnten hierbleiben oder ganz woanders hingehen, an einen weit entfernten Ort, wo wir vergessen können, dass wir je von dem Drachenkelch gehört haben.«
    »Fortlaufen? Meinst du das? Ein Leben im Verborgenen? Jeden verleugnen, den

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