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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stück Holzkohle in der Rechten. Rings um ihn herum waren in den Boden Wörter, Markierungen und Diagramme geschrieben und gezeichnet worden. Kurz schaute er auf, als Ariana eintrat. Er sah besser aus.
    »Kenrick, wir müssen … «
    »Du wirst es nicht glauben, Ariana«, unterbrach er sie, und seine Augen leuchteten, als habe er etwas Einzigartiges entdeckt. »Die ganze Zeit war es vor mir. Wie konnte ich nur so blind sein?«
    »Kenrick, Braedon ist … «
    »Komm her«, sagte er, erhob sich, nahm ihre Hand und zog Ariana in den Raum. Er deutete auf eine Anzahl Figuren und Linien, die er in den Boden gezeichnet hatte, deren geheimnisvolle Bedeutung Ariana allerdings nicht begriff. Für Kenrick hingegen schien alles einleuchtend zu sein. »Weißt du, wo de Mortaine den ersten Teil des Drachenkelchs gefunden hat?«
    »Nein.«
    »Genau hier«, sagte er und deutete auf einen Punkt an der Spitze des Kohlediagramms, das er gezeichnet hatte. »Saint Michael’s Mount in Cornwall. Dort habe ich den Namen Silas de Mortaine zum ersten Mal gehört, als ich die Aufgabe hatte, angebliche Wunder auf dem Hügel schriftlich festzuhalten. Während meiner Arbeit für die Templer hat man mich zu vielen Orten dieser Art in England und Frankreich geschickt, aber der Orden zeigte ein besonderes Interesse an meinen Entdeckungen am Saint Michael’s Mount. Die Templer hatten einen großen Wohltäter, der für diese Berichte eine ansehnliche Summe Silber bot.«
    »De Mortaine.«
    Kenrick nickte ernst. »Ich gab meine Informationen weiter, ehe ich begriff, welche Bedeutung mein Handeln hatte. Schon bei der ersten Begegnung mit de Mortaine wusste ich, dass diesem Mann nicht zu trauen war, also weigerte ich mich, weiterhin für ihn zu arbeiten. Die Templer waren natürlich empört, aber keiner so sehr wie de Mortaine selbst. Heimlich, ohne das Wissen der Templer, nahm ich meine Arbeit wieder auf und fand mich binnen Monaten in dem feuchten Verlies von de Mortaine wieder.«
    »Es waren also deine Entdeckungen, die ihn zum Stein des Kelchs führten?«
    »Ja. Genauso gut hätte ich ihm Avosaar überreichen können. Aber verdammt soll ich sein, wenn ich ihm jetzt auch noch zu weiteren Steinen verhelfe.« Kenrick richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kohlezeichnungen auf dem Boden. »Tatsächlich ist das Szenario genau das, was Braedon und ich diskutiert haben.«
    »Braedon und du?«, fragte sie leicht verwirrt. »Ihr beide habt zusammen daran gearbeitet?«
    »Ja. Er hat mich vor einigen Stunden geweckt und mich gebeten, ihm zu helfen, alles zusammenzutragen, was wir über den Drachenkelch wissen. Ohne Braedons Hilfe hätte ich wahrscheinlich die Verbindung gar nicht hergestellt. Doch sowie er Avranches erwähnte, den Ort, wo de Mortaine ihn und Lara – die Diebin, die Avosaar entwendet hatte – einholte, begriff ich, was es bedeutete.«
    »Ich verstehe gar nichts.«
    »Der Ort, an dem sich ein anderer Stein des Kelchs befindet, Ana. Als wir das, was wir über de Mortaine und den Schatz wussten, miteinander verglichen, glaubten wir zu erkennen, wo sich der Stein befindet. Hat Braedon dir das nicht gesagt, als er dich abholte, um zu mir zu kommen?«
    »Nein«, sagte Ariana schroff, da sie nun verstand, warum Braedon die Höhle verlassen hatte. »Kenrick, er hat mir überhaupt nichts erzählt und mich auch nicht zu dir geschickt. Ich habe ihn seit letzter Nacht nicht mehr gesehen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich bin hier, um dir zu sagen, dass er fort ist. Ehe ich zu dir kam, habe ich in seiner Kammer nachgeschaut. Er ist verschwunden und versucht nun bestimmt den Stein des Kelchs auf eigene Faust in seinen Besitz zu bringen. Du hast ja soeben selbst gesagt, dass er jetzt weiß, wo er ihn finden kann.«
    Mit düsterer Miene fuhr sich Kenrick durch das lange Haar. »Aber bei Gott, das ist Selbstmord, wenn er das allein versucht.«
    »Und für ihn ist es noch gefährlicher als für normale Sterbliche«, sagte Ariana voller Sorge, als sie sich Braedons Schicksal ausmalte. »Wenn es stimmt, was seine Mutter gesagt hat, dann kann Braedon kein Stück des Drachenkelchs berühren. In dieser Beziehung ist er wie die Leute in dieser Höhle – er ist zur Hälfte ein Gestaltwandler, Kenrick. Was Lara erleiden musste, könnte auch ihm widerfahren.«
    Ihr Bruder schüttelte den Kopf und stieß einen langen Seufzer aus. »Aber das ist doch blanker Irrsinn. In was habe ich dich da nur hineingezogen, Ariana? Du kannst nicht ermessen, wie leid es mir tut,

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