Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Untiefen. Sie ritten immer weiter und bemerkten die Gefahr nicht, in der sie schwebten, bis eins ihrer Pferde urplötzlich zur Seite wegbrach. Es war mit einem Vorderbein in einem der trügerischen Schlicklöcher stecken geblieben und warf den Reiter nun mit einem ängstlichen Wiehern ab. Braedon wusste bereits, wer dort stürzte, ehe er das üppige blonde Haar sah, das unter der Kapuze hervorquoll, als die Frau auf dem Boden landete.
    »Ariana«, wisperte er und spürte, wie sein Herz einen Schlag auszusetzen schien.
    Er lief zu seinem Pferd, sprang in den Sattel und hieb dem Tier die Fersen in die Flanken. Auf dem Weg zu Ariana und Kenrick gelang es ihm, den gefährlichen Bodenstellen auszuweichen. Sobald er sich Ariana näherte, sprang er von seinem schnaufenden Pferd und rannte zu ihr. Kenrick hockte bereits neben ihr und grub mit bloßen Händen in dem matschigen Schlickboden, der seine Schwester bereits bis zur Wade umschloss.
    Braedon warf sich ebenfalls auf die Knie und half Kenrick dabei, Ariana zu befreien. Ungläubig und voller Angst starrte er in ihr Gesicht. »Ariana, bei Gott! Was denkst du dir dabei? Warum bist du mir gefolgt?«
    »Du hast mich verlassen!«, warf sie ihm mit Zorn in ihren Augen vor. »Du hast gesagt, wir würden das gemeinsam durchstehen – bis zum Ende. Du hast es versprochen, und dann bist du heimlich gegangen!«
    »Ich bin nur fortgegangen, weil ich nicht wollte, dass dir etwas passiert. Ich wusste, dass du es riskieren würdest, dich solchen Gefahren auszusetzen.«
    »Hast du denn erwartet, ich würde tatenlos dasitzen und auf die Nachricht warten, dass du ums Leben gekommen bist? Wäre es vielleicht besser für mich gewesen, wenn ich mich ständig gefragt hätte, was aus dir geworden ist?«
    »Ja, verdammt«, entgegnete Braedon hitzig, doch es fiel ihm schwer, seinem Ärger freien Lauf zu lassen, als er in Arianas schöne und entschlossene Augen schaute. Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie ungestüm auf den Mund. »Du bist eine kleine Närrin. Eigentlich dürfte ich mich gar nicht freuen, dich hier zu sehen.«
    Sie lächelte unsicher und schlang dann die Arme um seinen Nacken. »Ich möchte bei dir sein. Ich liebe dich, Braedon.«
    Fluchend warf er Kenrick einen sorgenvollen Blick zu. »Konntet Ihr sie nicht zu Verstand bringen?«
    »Glaubt nicht, ich hätte es nicht versucht. Aber Ihr ward derjenige, der mir sagte, wie eigensinnig sie sein kann, sobald sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat«, erwiderte Kenrick, als er den Fuß seiner Schwester aus dem Schlick zog.
    Sobald Ariana befreit war, richteten die beiden Männer ihre Aufmerksamkeit auf das gestrauchelte Pferd. Es scheute, war aber unverletzt, und als es wieder auf den Beinen war, schien es so schnell wie möglich den Wattgürtel durchqueren zu wollen. Auch die drei Reiter schauten sehnsüchtig zum Mont St. Michel hinüber.
    Schließlich galoppierten sie auf den spitz zulaufenden Granitfelsen zu, der noch gut eine halbe Meile entfernt war. Die Flut hatte schnell eingesetzt; in der Ferne schien der Mont St. Michel bereits über einer spiegelartigen Wasserfläche zu schweben. Die Pilger, die ihren Weg fortgesetzt hatten und nun die sichere Felsenküste erreichten, waren nicht mehr als dunkle Punkte. Da die frommen Leute ihn bereits vor den tückischen Strömungen gewarnt hatten, gab Braedon die Warnung an Ariana und ihren Bruder weiter und übernahm die Führung.
    Vom Ufer aus beobachtete Draec le Nantres, wie die Flut Mont St. Michel vom Festland trennte. Da die Dunkelheit sich immer stärker über das Land senkte, war es schwer zu sagen, ob die drei Reiter es sicher bis zur anderen Seite geschafft hatten oder sie den gefährlichen Strömungen zum Opfer gefallen waren.
    Nicht, dass es ihm etwas bedeutet hätte.
    Nicht jetzt.
    Allein die Tatsache, dass Braedon zum Mont St. Michel geritten war, entlockte Draec ein triumphierendes Lächeln. Es konnte nur einen Grund geben, warum sein ehemaliger Freund zu der Abtei auf dem Berg zurückgekehrt war. Nur einen Grund gab es, der die Macht hatte, ihn dazu zu bewegen, genau den Ort aufzusuchen, an dem er vor gut achtzehn Monaten beinahe sein Leben verloren hätte. Draec fragte sich, warum er die Wahrheit nicht schon früher erkannt hatte.
    Braedon wusste, wo ein weiterer Stein des Kelchs zu finden war. Bei Gott, vermutlich hatte es der rätselhafte Bastard die ganze Zeit über gewusst.
    Aber nun war auch Draec dahintergekommen.
    »Geht zurück zum Dorf und besorgt uns ein

Weitere Kostenlose Bücher