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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein, sich zu rühren. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als das golden schimmernde Gefäß auf ihn zuflog. Ariana nutzte Ferrands Abgelenktsein aus und riss sich von ihm los. Allerdings hätte sie sich die Mühe gar nicht erst machen brauchen, da Ferrand sie im selben Moment von sich stieß, um dem heranfliegenden Kelch auszuweichen. Er fürchtete, das mystische Gefäß würde ihn bei einer Berührung auf der Stelle verbrennen.
    Augenblicke später schloss Braedon Ariana in die Arme. »Geht es dir gut?«, fragte er, zog den Dolch aus seinem Gürtel und durchtrennte Arianas Fesseln.
    Sie nickte. »Sei vorsichtig.«
    Mitten im Durcheinander machte Draec einen gewaltigen Satz, um den Kelch aufzufangen. Auch Kenrick nutzte das Chaos zu seinen Gunsten und rammte seinem Begleiter, der ihm immer noch das Messer an die Kehle hielt, den Ellenbogen in den Bauch. Während der Kerl nach Luft rang, nahm ihm Kenrick die Waffe ab und stieß dem zweiten Angreifer die Klinge bis zum Heft in die Brust. Doch inzwischen hatte sich der erste wieder aufgerichtet und zog sein Schwert mit einem wütenden Schrei aus der Scheide.
    Braedon sah den tödlichen Angriff kommen. Obwohl er wusste, dass es für ihn am besten wäre, Draec oder Ferrand zu überwältigen, durfte er nicht zulassen, dass der tödliche Hieb Arianas Bruder traf. Kühl und schwer lag der Dolch in seiner Hand, die einzige Waffe, die ihm in diesem Moment zur Verfügung stand. Braedon zielte kurz und warf die Klinge. Wie ein tödlicher Pfeil flog der Dolch durch die Luft und traf Draecs Gehilfen mitten ins Herz. Mit einem letzten Fluch auf den Lippen sackte die beeindruckende Gestalt des Ritters in sich zusammen und blieb reglos am Boden liegen.
    Kenrick warf Braedon einen erleichterten Blick zu, doch schon im nächsten Moment weiteten sich seine Augen vor Schreck.
    Ariana versuchte Braedon noch rechtzeitig zu warnen: »Pass auf!«
    Doch als Braedon den Kopf drehte, war es schon zu spät. Ferrand hatte zu einem tödlichen Streich ausgeholt und zielte mit der Schwertklinge auf Braedons Bauch. In dem Moment, als das aufblitzende Metall ihn hätte treffen müssen, warf Ariana sich schützend vor ihn. Sie hatte sich der Waffe so rasch in den Weg gestellt, dass Braedon keine Zeit mehr gehabt hatte, sie zurückzuhalten. Alles ereignete sich in Bruchteilen von Sekunden, und doch glaubte Braedon in seinem Entsetzen, jede noch so kleine Bewegung wahrzunehmen, so als habe die Zeit sich verlangsamt, um ihm jede Einzelheit des schrecklichen Augenblicks quälend deutlich vor Augen zu führen.
    Braedon sah, wie die lange Klinge Arianas Rippenbogen durchstieß. Deutlich hörte er ihr erschrockenes Keuchen, sah, wie ihre Arme schlaff an ihrem Körper nach unten sackten. Er spürte eine unbeschreibliche Woge des Zorns, als Ferrand die Waffe zurückzog und taumelnd stehen blieb. An der Klinge klebte Blut – Arianas Blut, das nun aus ihrer Wunde lief und auf den Fliesen des Ossariums eine Lache bildete. Der Kaufmann war im Begriff, erneut auszuholen, doch Draec hielt ihn mit einem strengen Blick zurück.
    » Nein!« Braedons Schmerzensschrei hallte in dem Gewölbe wider, als Ariana langsam auf die Knie sank. »Oh Gott – nein!«
    Mit vor Entsetzen geweiteten Augen fiel Ariana zu Boden. Braedon hielt sie fest und legte sie sacht hin. Er fühlte nichts anderes als die furchtbare Angst, Ariana zu verlieren. Jetzt, nach all den Gefahren, die sie zusammen durchgestanden hatten. Bevor er Gelegenheit gehabt hatte, ihr zu sagen, wie viel sie ihm bedeutete. Wie sehr er sie liebte und immer lieben würde.
    »Braedon«, flüsterte sie mit matter Stimme, als sie zu ihm hochschaute.
    »Ich bin hier, Liebes.«
    »Blute … ich?«
    »Scht«, versuchte er sie zu beruhigen, war aber nicht mehr in der Lage, die richtigen Worte zu finden. Er kniete neben ihr und hielt sie im Arm.
    Sie stöhnte leise auf, zuckte bei der kleinsten Berührung zusammen und hatte Mühe beim Atmen. Tastend bewegte sie die Hand, wollte herausfinden, was ihr geschehen war, aber Braedon umschloss sanft ihre Finger, ehe sie die schreckliche Wunde fühlen konnte.
    »Mein Engel, nein … bleib liegen. Beweg dich nicht.«
    Braedon begriff schnell, dass Ariana mehr als nur ernsthaft verletzt war. Inzwischen hockte auch Kenrick an ihrer Seite und versuchte seine Schwester mit leisen Worten zu beruhigen. Sein Gesicht war aschfahl, und seine Hände zitterten, als er ihren Mantel zur Seite schlug und den blutdurchtränkten Stoff

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