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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ereignisse in den Docks denken, als Ferrand de Paris sich scheinbar in Luft aufgelöst hatte.
    Er schüttelte den Kopf, verdrängte die widersinnigen Gedanken und besann sich auf die Angelegenheit, die ihn im Augenblick am stärksten beschäftigte, nämlich Ariana of Clairmont. Er wollte sie so schnell wie möglich loswerden. Als er Robert die Lage beschrieb, in der sich die Dame befand, erklärte sein Freund sich sofort bereit, sie binnen einer Woche nach Hause zu bringen.
    »Nichts für ungut, Braedon. Du weißt, dass du nur zu fragen brauchst, und ich bin für dich da.«
    Braedon stand auf und umschloss Roberts Hand als Zeichen aufrichtiger Dankbarkeit. Er hielt sich nicht mit umständlichen Worten des Abschieds auf, sondern nahm die Tunika, die am Feuer getrocknet war, zog sie über und legte den Schwertgurt um. Bis zur Flut waren es nur noch knapp vier Stunden, und er gedachte, die Segel zu setzen, sobald die Gezeiten eine sichere Abfahrt ermöglichten.
    »Du wirst nicht wiederkommen.« Robert hatte die Worte nicht als Frage formuliert. Selbst nach der langen Zeit, die vergangen war, kannte er seinen alten Weggefährten noch gut genug. »Wohin wirst du gehen?«
    Braedon wirkte unschlüssig. »Wohin mich das Schicksal treibt, nehme ich an.«
    Robert nickte verständnisvoll. »Hättest du wohl noch die Zeit, mir zu helfen, diese junge Dame in ein richtiges Bett zu tragen?«, fragte er und deutete auf Ariana, die sich im Schlaf zu regen begann.
    Behutsam nahm Braedon sie auf die Arme. Sie öffnete die Augen, als ihr Kopf an seiner Schulter lehnte, und murmelte, man solle auf ihre Tasche achtgeben. Im nächsten Augenblick war sie schon wieder eingeschlafen und hatte die Arme um seinen Nacken geschlungen. Warm umspielte ihr Atem die Haut an seinem Hemdausschnitt. Braedon trug die zierliche Frau in einen Nebenraum und bettete sie auf ein schmales Lager.
    Robert wartete vor der Tür, als Braedon Augenblicke später den Raum verließ und seinen Mantel nahm. Schon zur Tür gewandt streckte er die Hand nach dem Riegel aus.
    »Bleib noch, Braedon. Wir könnten uns noch etwas unterhalten. Du kannst mit der Flut morgen früh lossegeln.«
    Einen kurzen Moment zögerte Braedon bei Roberts Bitte, doch dann öffnete er die Tür, trat in die zunehmende Dunkelheit hinaus und ging ohne ein Wort des Abschieds davon.
    Ariana schwebte in einem glückseligen Traum. In den Schleiern des Halbschlafes gefangen spürte sie das unbeschreibliche Gefühl der Schwerelosigkeit und Geborgenheit, fühlte sich beschützt und sicher und glaubte, auf starken Armen fort vom aufgewühlten Meer getragen zu werden. Sanft wurde sie auf ein weiches Lager aus Wolle gebettet. Der Traum schien kein Ende zu nehmen und hielt sie auf sanfte Art gefangen. Zeitlos, verführerisch.
    Zarte, warme Finger streiften ihre Wange, streichelten behutsam ihr Haar. Ariana schmiegte sich an die geträumte Liebkosung, ließ sich tiefer in den Traum fallen und genoss das Gefühl der Sicherheit und wohltuenden Stille.
    Durch die dämpfenden Schleier des Schlafes drang ein leises, beruhigendes Wispern an ihr Ohr, zart wie eine Liebkosung und so nah, dass sie jedes einzelne gehauchte Wort zu verstehen glaubte. »Schlaf, kleiner Spatz, und viel Glück … «
    Die Worte waren mit Bedacht gesprochen, aber in ihnen lag ein gefahrvoller Unterton. Es war die tiefe Stimme eines Kriegers, sie klang so rau wie die Schwielen an seiner Schwerthand, und doch umfingen diese Worte sie ähnlich weichem Samt. Auch Traurigkeit schwang in ihnen mit. Und eine Einsamkeit, die etwas tief in Arianas Herz berührte.
    Sie verspürte tiefes Mitgefühl mit dem Besitzer der Stimme, und obgleich sie sich vorgenommen hatte, stets vorsichtig zu sein, streckte sie die Hand nach ihm aus.
    Sie suchte ihn.
    »Braedon … «
    »Er ist nicht hier, Kind.«
    Pegs Stimme riss Ariana aus dem Schlaf. Rasch setzte sie sich auf dem Strohlager auf, das ihr als Bett gedient hatte, und blinzelte die letzten Schleier des Schlafes fort. Ihr Zopf hatte sich geöffnet, das Haar hing ihr ungeordnet über die Schultern und ins Gesicht. Sie strich sich die Strähnen aus der Stirn und sah, dass die Frau des Schusters sie mit einem prüfenden Blick betrachtete.
    »Ich muss wohl geträumt haben«, sagte Ariana ein wenig verlegen, da sie im Schlaf offenbar Braedons Namen gerufen hatte. Nun war sie jedoch froh, dass nicht er es war, der neben ihrem Bett stand. »Wie spät ist es?«
    Im kleinen Vorraum hatte Peg die Arme vor der Brust

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