Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)
und ließ sie nur noch mutiger werden. Sacht saugte sie an der samtenen Spitze und ließ die Zunge darum kreisen. Ihn zu schmecken machte sie schier verrückt vor Begierde, als sie begann, jeden Zollbreit mit der Zunge zu erkunden. Sie ließ sich von seinen Händen führen, und sein scharfes Keuchen und sein fiebriges Stöhnen zeigten ihr, wie sie ihm am besten Vergnügen bereiten konnte.
Dabei genoss sie es, wie er auf ihren kühnen Vorstoß ansprach, und konnte gar nicht genug davon bekommen. Brauchte alles, was er ihr zu geben bereit war. Doch gerade, als es so schien, als würde er sich in ihr verlieren, spürte sie seine Hände unter ihren Achseln. Er zog sie wieder auf die Füße. Sein Atem ging schwer, seine Miene war angespannt, und das Blau seiner Augen hatte sich verdunkelt.
»Bei Gott, du bist eine unerbittliche Zauberin.«
Sie wollte ihn berühren, aber er drückte ihre Hände weg, verweigerte sich ihr mit einem wilden Aufleuchten in den Augen. Er drehte sie um und beugte ihren Oberkörper über die Rückenlehne eines Stuhls. Dann schob er ihr die Röcke über die Hüften, bis die bauschigen Stoffschichten nichts mehr vor seinen Blicken verbargen. Unruhe erfasste Haven, doch sie widersetzte sich ihm nicht. Zu sehr brannte die Begierde in ihm, und sie war willig, sich ihm in der Weise hinzugeben, für die er sich entschied.
Seine kundigen Finger glitten in die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln. Sanft öffnete er ihre Blütenblätter, zögerte das Eindringen noch hinaus und ließ seine harte Erregung über ihre Weiblichkeit gleiten. Haven stöhnte auf, unfähig, ihr Sehnen länger zurückzuhalten.
»Sag mir, was du dir wünschst«, raunte er heiser vor Verlangen, während er sie mit den sinnlichen Liebkosungen seines erhitzten Schafts in Verzückung brachte.
»Dich«, keuchte sie. »Ich will dich, Kenrick. Bitte … «
»Ich sollte dich nicht begehren«, sagte er angespannt und mit rauer Stimme. »Ich sollte nicht dieses Verlangen nach dir verspüren.«
Mit einem leisen Fluch drang er in sie ein und füllte sie ganz aus. Haven bäumte sich auf, als sie seine harte Erregung tief in sich spürte. Sogleich entlockte ihr der kraftvolle Stoß ein Keuchen, atemlos flog sie ihrem Höhepunkt entgegen. Jede Bewegung von Kenricks Hüften steigerte ihre Verzückung, sein unbezähmbares Verlangen – sein fieberhaftes Streben nach Erlösung – es stürzte sie in einen wahren Sinnestaumel. Sie schrie seinen Namen hinaus, als das Vergnügen sie verzehrte und die wellenartigen Schübe der reinen Ekstase über ihr zusammenschlugen.
Schon bald folgte er ihr in die himmlischen Gefilde und erbebte unter Schauern, die seinen Gipfelpunkt andeuteten. Hart trieb er sich in sie hinein, umklammerte sie mit beiden Händen wie im Fieberwahn. Im letzten Moment, als sie alles gegeben hätte, um ihn zu halten, zog er sich jedoch mit einem heiseren Laut zurück und verströmte sich nicht in ihr.
Als die kühle Luft des Turmgemachs über ihr bloßes Gesäß strich, merkte sie, dass sich Kenrick ganz von ihr abgewandt hatte. Sie erhob sich von der Stuhllehne, drehte sich um und sah, dass er die Schnüre seiner Beinkleider schon wieder festzog. Er bedachte sie nur mit einem kurzen Blick, der ihr kühl vorkam, und widmete sich dann erneut dem Ankleiden.
Haven schob die Röcke nach unten und strich die Falten unsicher glatt. Ein plötzliches Gefühl der Leere breitete sich in ihr aus, das noch schlimmer wurde, als sie sah, dass sich Kenrick mit ausdrucksloser Miene den Rest des Weins einschenkte und den Kelch mit einem Schluck leerte.
»Kenrick«, begann sie, von größerer Unruhe erfüllt als zuvor. »Das war nicht meine Absicht … «
»Meine auch nicht, dessen sei gewiss«, erwiderte er. Seiner Stimme fehlte jede Wärme.
Ein leiser Schrecken beschlich sie, als sie spürte, dass er von ungezügelter Leidenschaft zu kühler Zurückhaltung übergegangen war. Er stellte den leeren Kelch auf den Tisch, ging wie selbstverständlich zu seinem Schreibpult und nahm dahinter Platz. Der große, schwere Tisch mit den verzierten Seitenwänden stand wie ein wehrhaft heruntergelassenes Fallgatter im Torhaus zwischen ihnen.
»Ich hatte gehofft, wir würden miteinander sprechen … «
Als sich ihre Stimme verlor, hob er stirnrunzelnd den Blick. »Ich habe viel zu tun, Haven. Wir unterhalten uns später nach der Abendmahlzeit.«
Wie benommen stand sie einen Augenblick da und wollte nicht wahrhaben, dass er sie in dieser Weise von sich
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