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Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Titel: Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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unverwandt auf den Dolch, dessen Spitze nun über Havens Schulter glitt und dann am Ausschnitt ihres Gewandes entlangfuhr.
    Gott, ahnte er bereits, welche Geheimnisse sie vor ihm verbarg? Erneut trieb sich die Furcht in ihr Herz.
    »Vertrauen ist die verbindlichste Gabe, die ein Mann verschenken kann … «
    Die scharfe Klinge glitt zwischen die Schleifen, die Havens Miederstoff zierten.
    »… und es kann durch die kleinste, unbedachte Bewegung abhandenkommen.«
    Haven stieß hörbar die Luft aus und sah auf die Seidenbänder hinab, die von der Klinge durchtrennt zu Boden schwebten.
    Kenricks Blick war unerbittlich und hart, und doch lag ein Glühen in seinen Augen, als er Havens Blick schließlich einfing. Sie wusste nicht, wie sie diesen Blick deuten sollte, spürte aber, dass heftige Gefühle in Kenrick tobten. Widerstreitende Empfindungen beherrschten seine angespannte Miene, schwankend zwischen Zorn und Verlangen. Was auch immer in diesem Augenblick in ihm vorging, es war urgewaltig – gleichsam mit Händen zu greifen – , und Haven verspürte das Kribbeln eines ahnungsvollen Schauers auf ihrem Rücken.
    »Vertraust du mir, Haven?«
    Sie nickte, kaum des Sprechens mächtig, als der Dolch die restlichen feinen Schleifen abtrennte.
    Eine leise innere Stimme warnte sie, dass dieser Mann eine Gefahr für sie darstellte. Haven konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kenrick ihr mit diesem sinnlichen Spiel drohen wollte. Sein Blick war zu wild, um noch harmlos zu wirken. Er war ein Mann, der im Kampf ebenso geschickt war wie in der Kunst der Verführung, ein Umstand, den sie sich in diesem Augenblick beklommenen Herzens bewusst machte.
    Sie war wieder im Besitz ihrer Zauberkräfte – tatsächlich wusste sie, dass sie es mit jedem Mann würde aufnehmen können, wenn sie sich der Magie bediente. Aber sie würde die Kräfte nicht gegen Kenrick einsetzen, ganz gleich, was er auch mit ihr zu tun gedachte. Die Macht, die er über sie ausübte, war auf eine eigenartige Weise fesselnd, selbst durch ihre Furcht hindurch.
    »Vertraust du mir?«, fragte er sie wieder, umschloss ihr Gesicht mit einer Hand und strich ihr mit dem Daumen über die Wange.
    »Ja«, flüsterte sie. »Ich vertraue dir.«
    »Begehrst du mich, meine schöne Zauberin?«
    »O ja«, keuchte sie und schlang die Arme um ihn, als er sich vorbeugte, um ihr einen zarten Kuss unterhalb des Ohrs zu geben. »Ja, ich begehre dich, Kenrick. Du weißt, dass ich dich immer begehren werde.«
    »Nein, meine schöne Dame«, murmelte er an ihrer Wange. »Dessen kann ich mir nicht sicher sein. Zeig mir, dass ich glauben kann, was du mir erzählst.«
    Seine Aufforderung ermutigte sie, und so küsste sie ihn mit all der Leidenschaft, die sie ihm entgegenbringen konnte. Ihre Lippen verschmolzen in einer fiebrigen Begegnung, die keiner von beiden zu beherrschen vermochte. Zorn lag in Kenricks Kuss – und ein Drang, ihr seinen Willen aufzuzwingen. Das war ihr noch nie zuvor an ihm aufgefallen. Er strebte ihre völlige Unterwerfung an, und Haven spürte, dass sie sich seinem Willen nur allzu bereitwillig beugen würde.
    Langsam führte er ihre Hand an seinem Leib hinab und brachte sie dorthin, wo er sie spüren wollte. »Zeig mir, wie sehr du mich begehrst.«
    Mit tastenden Fingern schob sie ihre Hand unter seine Tunika. Seine Haut war so warm unter ihrer Berührung und fühlte sich wie Samt auf hartem Stahl an; wild pochte sein Herz gegen ihre Handfläche. Sie liebkoste die seidige Wölbung seiner Brust und fuhr mit der Hand hinab über seinen straffen Bauch.
    Er sog die Luft ein, als ihre Finger den Bund seiner Hose erreichten. Ein Keuchen entfuhr ihm, sowie sie die Bänder löste und seine Männlichkeit befreit und schwer in ihrer Hand ruhte. Haven streichelte ihn dort in bewunderndem Schweigen und war aufs Neue erstaunt, wie er sich anfühlte und wie sehr seine Erregung sie in ihren Bann schlug.
    Er stöhnte, doch sie war diejenige, die dahinschmolz. Er erbebte unter ihren Liebkosungen, aber sie spürte auch, wie ihr die Knie weich wurden.
    Es gab so vieles, was zwischen ihnen geklärt werden musste, so vieles lag im Ungewissen, doch Haven verlor sich bereits in dem sinnlichen Zauber von Kenricks Körper. Es war ihr nicht genug, ihn zu berühren. Als sie sich erinnerte, welche Freuden er ihr mit seinem Mund bereitet hatte, ging Haven langsam vor ihm auf die Knie und schob ihre Lippen über seine männliche Erregung.
    Sein wonnevolles Aufstöhnen war ihr Lohn genug

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