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Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Titel: Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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Taumeln begleitet wurde. Doch er schien es nicht zu merken, wie sie erleichtert dachte. Umso besser für sie.
    Er setzte sich neben sie und stützte sich mit der rechten Hand hinter ihrem Rücken ab, während er Haven die süßlich glasierte, dunkle Beere an die Lippen führte. Nicht einmal eine Hand breit von ihr entfernt, bedachte er sie mit einem verführerischen Lächeln.
    »Öffnet Euren Mund, meine Schöne, und kostet diese sündhafte Beere, die Ihr Euch versagt.«
    Seinen Blick erwidernd, kam Haven der bewusst sinnlichen Aufforderung nach. Ihr geschulter Gaumen nahm gleich den stechenden Geschmack von Poleiminze wahr, der der zähflüssigen Honigsoße anhaftete. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken, als sie die Beere unter seinen prüfenden Blicken auf der Zunge zergehen ließ.
    »Und?«, schnurrte er, sichtlich zufrieden mit ihrer Willfährigkeit. Seine tiefe Stimme umfing sie wie Seide. »Bedenkt, dass heute Abend nicht nur Gaumenfreuden auf uns warten.«
    Er strich ihr mit den Fingern über den Arm, doch Haven rückte ein wenig von ihm ab. »Wir sollten erst noch einige Dinge besprechen«, sagte sie. »Dinge, die ich wissen muss, damit ich mich beruhigt auf den weiteren Ablauf unserer … Vereinbarung einlassen kann.«
    Er lehnte sich zurück und reckte sein Kinn nachdenklich empor. »Was gibt es da noch, das Ihr wissen müsstet? Wir hatten vereinbart, uns gegenseitig zu helfen – Ihr helft mir auf der Suche nach den anderen Steinen, und ich sorge dafür, dass Ihr wieder unversehrt nach Anavrin kommt. Sobald ich den Drachenkelch in meinen Besitz gebracht habe.«
    »Ganz recht«, sagte Haven, »so lautete unsere Vereinbarung. Aber Ihr verlangt von mir, Euch ein hohes Maß an Vertrauen zu schenken. Woher soll ich aber wissen, dass Ihr Euch auch wirklich an Euer Versprechen haltet?«
    Nachdenklich schürzte er die geschwungenen Lippen. »Ihr kränkt mich, meine Schöne. Mir ist bewusst, dass es Leute gibt, die meine Vorgehensweise anzweifeln und mich einen Schurken schimpfen. Dennoch bin ich ein Mann der Ehre. Meine Bedingungen sind fair – solange ich das erhalte, was ich mir von dem Abkommen verspreche.«
    »Und was genau versprecht Ihr Euch von unserem Abkommen?«
    »Ihr helft mir, die restlichen Steine des Kelches zu finden und unterstützt mich in meinem Vorhaben, jenen Stein zu erlangen, den Silas de Mortaine besitzt. Im Gegenzug bringe ich Euch sicher in Eure Heimat.« Er lachte überheblich, und als er fortfuhr, war seine Aussprache ein wenig undeutlich. »Bis dahin, meine Schöne, gibt es nichts, was unsere gemeinsamen Freuden trüben könnte … nicht wahr?«
    Plötzlich runzelte er die Stirn, ganz so, als spüre er, dass ihm die Zunge schwer wurde. Jetzt galt es, ihn auch weiter abzulenken, damit er ihre Absicht nicht durchschaute.
    »Da ist etwas, das ich wissen muss«, sagte sie und wandte sich ihm zu. »Warum setzt Ihr Euch der Gefahr aus, Euch auf der Suche nach dem Kelch gegen Silas de Mortaine zu stellen? Er ist ein furchterregender Mann, der über sehr viel Macht verfügt, sowohl hier als auch in Anavrin. Einen der heiligen Kelchsteine hat er bereits in seinem Besitz, und außerdem gebietet er über eine ganze Anzahl von Gefährten aus meinem Clan. Widersetzt Ihr Euch ihm, fordert Ihr den Tod heraus. Darüber müsst Ihr Euch im Klaren sein.«
    »Welche Rolle spielen meine Beweggründe?«, gab er zurück.
    »Wenn ich mich mit Euch verbünden soll, möchte ich sie kennen.«
    »Ihr sagt, einem Mann wie de Mortaine zu trotzen, komme dem Tod gleich?« Le Nantres’ Züge waren grimmig geworden, beherrscht von den Dämonen, die in den düsteren Tiefen seines Blickes Gestalt annahmen. »Für mich würde es den Tod bedeuten, wenn ich mir den Drachenkelch entgehen ließe. Welcher Mann ist schon gegen die verlockende Aussicht auf unbegrenzte Macht gefeit … auf ewiges Leben?«
    »Es gibt einige.«
    »Clairmont vielleicht?«, höhnte Draec. »Was macht Euch da so sicher? Kein anderer steht so kurz davor, die Rätsel des Drachenkelchs zu lösen. Was treibt ihn dazu, wenn nicht die Aussicht auf die Reichtümer, die der Kelch verheißt?«
    »Ich nehme an, er glaubt, dass er das Richtige tut, indem er de Mortaine – oder jeden anderen – davon abhält, den Drachenkelch zu eigenen Zwecken zu missbrauchen. Vielleicht liebt er aber auch die Herausforderung, an einer solchen Suche beteiligt zu sein.«
    »Ah«, schnurrte Draec. »Der Kitzel der Jagd. Nur wenige Männer können ihm widerstehen. Ich frage

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