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Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Titel: Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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sein.«
    »Kenrick hat recht, meine Liebe.« Braedon erhob sich von dem Lehnstuhl und trat neben seine Gemahlin. Er legte den Arm um sie und zog sie zärtlich an sich. »Solange wir über keine Fakten verfügen, müssen wir genau abwägen, wem wir unser Vertrauen schenken.«
    »Was willst du damit sagen?« Sie blickte von Braedon zu Kenrick, und Besorgnis lag in ihrem Blick. »Was geht hier vor? Seitdem du Haven hierhergebracht hast, unterhaltet ihr beide euch mit gedämpften Stimmen hinter verschlossenen Türen. Fast immer unterbrecht ihr eure Gespräche, wenn ich den Raum betrete, schneidet plötzlich andere Themen an, die eigentlich keinen von euch interessieren. Für wie dumm haltet ihr mich eigentlich?«
    »Wir wollten nicht, dass du dir Sorgen machst, Ana … «
    »Dafür ist es nun zu spät«, gab sie spitz zurück.
    »Du hast bereits viel durchmachen müssen, meine Liebe«, begann Braedon in besänftigendem Ton, wurde jedoch von Arianas empörtem Schnauben unterbrochen.
    Sie schüttelte den Kopf, sodass ihre langen blonden Locken zu tanzen begannen. »Mein lieber Gemahl, hältst du mich für eines dieser zierlichen Geschöpfe, die schon bei der kleinsten Veränderung in Ohnmacht fallen?«
    Braedon zog eine dunkle Braue hoch. »Keineswegs.«
    »Dann erzählt mir bitte, was euch beschäftigt. Wenn es Schwierigkeiten gibt, wünsche ich, davon unterrichtet zu werden. Und zwar ausführlich.« Mit strengem Blick schaute sie die Männer an, die nun ein wenig betreten zu Boden sahen. »Großer Gott, es kann sich ja nur um Silas de Mortaine handeln, oder? Der Tod deiner Freunde, Kenrick, der Überfall auf die Burg. Dafür ist wohl de Mortaine verantwortlich, nicht wahr?«
    »Ja.« Kenrick nickte, und die Reue, den Freunden den Tod gebracht zu haben, fraß sich tief in seine Seele. »Doch auch wenn er dahintersteckt, liegt die Schuld allein bei mir«, seufzte er schwer. »Nie hätte ich Rand in meine Nachforschungen über den Drachenkelch mit einbeziehen dürfen.«
    »Oh, Kenrick. Was hast du ihm davon erzählt?«
    »Es geht gar nicht so sehr darum, was ich ihm erzählt, sondern darum, was ich ihm anvertraut habe. Ehe ich letztes Jahr nach Frankreich aufbrach, bat ich Rand, einen wertvollen Gegenstand für mich aufzubewahren, der eine Schlüsselrolle auf der Suche nach dem Drachenkelch einnimmt. Flüchtig betrachtet, schien der Gegenstand nicht von großer Bedeutung zu sein – ein bearbeitetes Stück Metall, eingeschlagen in Pergament. Aber wenn meine Vermutungen stimmen, könnte gerade dieser Gegenstand de Mortaine daran hindern, ein weiteres Teilstück des Kelchs zu erlangen.«
    »Oder er führt ihn geradewegs zu einem der Steine«, fügte Braedon ernst hinzu.
    »Und du glaubst, dass Greycliff deswegen überfallen wurde?«
    »Davon sind wir überzeugt, Liebes.«
    »Heilige Muttergottes«, hauchte sie. »Der arme Rand und seine Familie. Arme Haven, die Zeugin all dieser Gräuel wurde. Es bricht mir schier das Herz, wenn ich länger darüber nachdenke.«
    Braedon strich ihr zart über das seidige Haar, aber die Blicke, die er gleichzeitig mit Kenrick tauschte, verrieten Ariana, wie ernst die Lage war. Seine Bedenken, dass die schwarze Magie, gegen die er zuvor schon gekämpft hatte, erneut über sie hereinbrechen könnte, waren in seinem unruhigen Blick zu lesen. Denn diese dunklen Mächte hatten nicht nur Narben bei Braedon hinterlassen, sondern ihm auch um ein Haar die Frau genommen, die er liebte. Keiner von ihnen war außer Gefahr, und sollten sich die dunklen Kräfte erneut erheben, dann würden sie über Clairmont Castle herfallen.
    Kenrick teilte all diese Befürchtungen. Eine große Sorge nagte an seinem Herzen, seitdem Braedon und Ariana ihn aus der Kerkerhaft befreit und vor weiteren Folterungen bewahrt hatten.
    »Das Siegel lag nicht mehr in dem Versteck bei Rands Burg. Und die Frau, die sich oben gerade von all ihren Verletzungen erholt, ist vielleicht die einzige Person, die uns sagen kann, was mit dem Siegel geschah. Sie ist unsere einzige Zeugin des nächtlichen Überfalls. Wenn wir uns Antworten erhoffen, dann können wir sie nur von dieser Frau erhalten.«
    »Und jetzt willst du sie so lange auf Verdacht hierbehalten, bis sie nachgibt?«, fragte Ariana. »Selbst gegen ihren Willen?«
    »Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Ah, ich verstehe.« Ihre Züge wirkten beherrscht, aber das herausfordernde Leuchten in ihren Augen hatte nicht abgenommen. »Dann frage ich mich allerdings, inwieweit sich deine

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