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Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Titel: Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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Leiber war wie ein betörender Duft, seine schweißfeuchte Haut schimmerte im Schein des Feuers. Haven erlag dem Verlangen, ihn zu schmecken. Daher beugte sie sich vor, küsste ihn auf die Schulter und hinterließ mit ihrer Zunge eine Spur auf seiner salzigen Haut.
    »Bei Gott, Frau«, keuchte er, als die Schauer der Ekstase allmählich abebbten. »Du bist mein Untergang, das schwöre ich. Niemals mehr möchte ich diesen Raum verlassen.«
    Haven schmiegte sich an ihn und wünschte von Herzen, sie könnten tatsächlich immer dort verweilen. Doch in einem dunklen Winkel ihres Geistes wurde sie von einer leisen Stimme gewarnt, dass das Vergnügen, das sie soeben erlebt hatte, dass die Idylle, die sie auf Clairmont Castle genießen durfte, nicht für immer währen würde.

20
    Tatsächlich glichen die nächsten Tage einer Idylle. Haven merkte, dass sie sich mehr auf das Leben in der Burg einließ, sich im Burgfried wohlfühlte und zu den Bewohnern eine Beziehung aufbaute. Und von Stunde zu Stunde ließ sie sich von dem rätselhaften Burgherrn mit dem goldenen Haar weiter verzaubern.
    Mochte ihn die Arbeit während des Tages auch ganz in Beschlag nehmen, in der Nacht beschenkte er sie mit einer Sinnlichkeit, die keine Grenzen kannte. Die Leidenschaft, die er in ihr weckte, war tief und anhaltend, eine Gabe, die Haven für die langen Stunden des Alleinseins entschädigte, wenn sich Kenrick in seinem Turmgemach einschloss und seine Forschungen betrieb.
    An diesem Morgen, der sonnig und wolkenlos angebrochen war, hatte Kenrick Haven gebeten, gemeinsam mit ihm durch Arianas Garten zu spazieren. Mit großer Freude kam sie mit und vermochte kaum, das zufriedene Lächeln zu verbergen, als er sie in den Burghof geleitete. Hand in Hand betraten sie den mit Blumen und Frühlingsgrün verzierten Flecken unterhalb des hoch aufragenden Burgfrieds.
    »Ich habe eine Überraschung für dich«, sagte Kenrick, als sie in die Mitte des Gartens schritten. »Schließ die Augen.«
    Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu.
    »Schließ die Augen.«
    Sie gehorchte und nagte an der Unterlippe, als er sie tiefer in den Garten führte. Der Duft der blühenden Blumen und des taufrischen, fruchtbaren Bodens umfing ihre Sinne. Doch sie nahm noch etwas anderes wahr: den Duft frisch gebackenen Brotes und warmen Honigs.
    »Nun also«, wisperte Kenrick dicht bei ihrem Ohr. »Du kannst sie wieder öffnen.«
    Haven schlug die Augen auf und gab einen Laut des Erstaunens von sich. »Oh, Kenrick! Wie wundervoll!«
    Zwischen den Blumenbeeten und Efeugewächsen lag eine ausgebreitete Decke, die mit Rosenblättern bestreut war. In der Mitte befand sich ein verlockendes Mahl, bestehend aus Brot, Käse und süßem Backwerk, alles in einem flachen Korb ansprechend arrangiert. Es war ein bezaubernder Anblick, eine wahre Augenweide.
    »Gefällt dir das?«
    Sie wandte sich ihm zu und strahlte vor Freude über das ganze Gesicht. »Ja. Das gefällt mir sehr.«
    »Dann komm.«
    Er führte sie auf die Decke und setzte sich selbst neben den Korb. Haven tat es ihm gleich und verschränkte die Beine unter sich, während sie die herrliche Umgebung mit Blicken in sich aufnahm. Doch noch schöner als der Zauber des Gartens und die verführerischen Speisen war Kenricks Nähe. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seinen sinnlich geschwungenen Mund.
    Diesen Lippen konnte sie nicht widerstehen; sie beugte sich vor und gab ihm einen zärtlichen Kuss. »Hab Dank. Es ist wundervoll.«
    »Es freut mich, dass es dir gefällt, Haven.« Er griff in den Korb und holte eines der Gebäckstücke hervor, die mit Honig bestrichen waren. »Probier dies.«
    Er schob ihr das zuckersüße Backwerk in den Mund, sah zu, wie sie es aß, und lächelte, als Haven einen genießerischen Laut nicht zu unterdrücken vermochte. Eine Weile nahmen sie die Frühmahlzeit schweigend ein, lagen sich in den Armen und waren zufrieden, dass sie die Stille des Gartens gemeinsam genießen durften.
    Von großer Zufriedenheit erfüllt, streckte Haven die Hand nach Kenrick aus und streichelte sein Gesicht. »Das ist Glück«, flüsterte sie, schmiegte sich in seine Arme und sah, wie ein Habicht hoch oben in der Luft seine Kreise zog. »Ich glaube, ich habe noch nie so viel Glück empfunden.«
    Kenrick verschränkte seine Finger mit ihren, hob ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf ihre Innenfläche. »Ich auch nicht, Mylady. Tatsächlich hätte ich ein solches Glück nicht einmal für möglich gehalten.«
    Haven

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