Der Kelch von Anavrin: Geheimnisvolle Gabe (German Edition)
verzauberte. Erst als sie ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, ließ er von ihr ab und legte sich schwer atmend auf sie. Die Hände unter ihr Gesäß schiebend, drang er mit einem harten Stoß in sie ein.
Serena umklammerte ihn und rief seinen Namen, als sich die Verzückung ins Unermessliche steigerte. Rand bewegte sich mit ihr, gab einen fiebrigen Rhythmus vor, der sich an den Felswänden der Höhlung brach. Sein Gipfelpunkt entlockte ihm ein heiseres Aufstöhnen und ließ ihn matt und erschöpft auf Serenas weichen Leib sinken. Er zog sie eng an sich und küsste sie zärtlich auf Mund, Kinn und Stirn. Schwer atmete sie unter ihm, klammerte sich an ihn und genoss seinen großen, kraftvollen Leib auf ihrem.
Rand wusste nicht, wie lange sie so eng umschlungen dort lagen und auf das gleichmäßige Rauschen des Meeres lauschten. Er spürte nur Serenas Körper, nahm den Duft ihrer Haare wahr und schaute in ihr schönes Antlitz, von dem eine tiefe Zufriedenheit ausging.
»An was denkst du gerade?«
Obwohl sie mit der Hand nur leicht über seinen Rücken strich, verriet ihr die Ahnung seine Gefühle. Serena schaute lächelnd zu ihm auf und zwang ihn sanft, seine Empfindungen in Worte zu fassen.
»Ich möchte es von dir hören«, sagte sie und richtete sich ein wenig auf, um ihn zu küssen. »Sprich mit mir, Rand.«
Er schaute auf sie hinab und war von dem Gefühl des Friedens, das er in ihren Armen verspürte, aufs Neue überrascht. »Ich muss gerade daran denken, wie ruhig und entspannt ich in deiner Gegenwart bin. Von klein auf werden Jungen meines Standes auf den Kampf und die Schlacht vorbereitet. Und der Kampf war die Grundlage meines Lebens: Hatte ich ein Schwert an der Seite, einen Kriegsruf auf den Lippen und Blut an meinen Händen, so konnte ich mein Dasein als erfüllt ansehen. Selbst meine Ehe war oftmals ein Kampf. Ich habe nur wenige friedliche Stunden in meinem Leben gekannt, Serena. Bis jetzt.«
»Ich dachte, ich wüsste, was Frieden ist«, sagte sie, fuhr mit den Fingern über seine Schulter und griff in sein Haar. »Ich dachte, ich wüsste so viel, ehe du in mein Leben kamst. Erst du hast mir gezeigt, wie viel mir in all den Jahren fehlte.«
Rand stöhnte leise auf, als sie sich unter ihm bewegte und seine Männlichkeit erneut erwachte. »Es war mir ein Vergnügen, dich aus deinem Schlummer wachzuküssen, meine Nymphe.« Er war erregt, neigte den Kopf und küsste sie auf die Nasenspitze, während sie seinen Neckereien mit verführerischen Hüftbewegungen begegnete. »Du weckst in mir den Wunsch, dir alles auf dieser Welt zu zeigen. Alles, was ich bislang gesehen habe, all die Orte, an denen ich schon war und die ich eines Tages noch aufzusuchen gedenke.«
»Und wohin würdest du mich mitnehmen?«, fragte Serena, während Vorfreude in ihren Augen leuchtete.
»Übers Meer zu einem anderen Ort, wo sich die Sonne auf dem Wasser bricht und die See die Farbe deiner Augen hat. Ich würde dich dorthin führen, wo der König gerade Hof hält, würde dir die feinsten Gewänder und Juwelen geben, und dann würden wir ausgefallene Speisen kosten und uns den vollmundigen französischen Wein auf der Zunge zergehen lassen. Eines Tages würde ich dir auch gerne Schottland zeigen. Die Highlands dürften dir gefallen, denke ich. Aber vielleicht würde ich dich einfach nur für mich behalten. Wir könnten dorthin segeln, wohin der Wind uns bringt, an einen Ort, wo weder Grenzen noch Verpflichtungen unser Leben beeinträchtigen … «
Für einen rauschhaften Moment hing er seinen Gedanken nach und ließ seinem Wunschdenken freien Lauf. Und doch war alles nichts weiter als ein schöner Traum. Serena sehnte sich zwar danach, die alte Steingrenze zu verlassen, die ihr Leben bislang bestimmt hatte, aber nie würde sie ihre Mutter allein zurücklassen können; sie war verantwortlich für Calandra, ihre einzige Verwandte.
Was Rand anbelangte, so konnte er keine Zukunftspläne schmieden, denn sein Weg war vorgezeichnet und führte zu Silas de Mortaine. Kein Winkel der Erde wäre mehr sicher, wenn Rand es zuließe, dass der Drachenkelch in die Hände dieses Erzschurken fiele.
Serena streichelte zärtlich sein Gesicht, strich mit den Fingern über sein angespanntes Kinn. »Ich weiß«, wisperte sie. »Aber es ist ein schöner Traum.«
21
Mit einem Seufzer erwachte Serena aus ihrem Schlaf und hob verträumt die Lider. Sie drehte sich auf den Rücken und sah, dass das Licht der Morgendämmerung durch das offene Fenster der
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