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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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    Abe war immer noch damit beschäftigt, seinen Wagen vollzu-tanken. Als sie zu ihm hinüberging, sah er auf und lächelte. »Alles klar?«, fragte er.
    »Etwa eine halbe Meile von hier ist ein Hotel. Das behauptet zumindest dieser Kerl.«
    »Ich habe mich schon gefragt, ob es hier überhaupt eins gibt.«
    »Ja, und zwar genau eines. Das Welcome Inn.«
    »Also gut. Wir folgen euch.« Schließlich war der Tank gefüllt, und er zog den Zapfhahn heraus und steckte ihn in die Säule zurück, wobei er aufpasste, dass kein Benzin auf seine Nikes tropfte. Dann schnüffelte er an seinen Fingern, was Tyler ein Grinsen entlockte. »Stinkt«, sagte er.
    Sie lachte. »In meinem Wagen sind Taschentücher.«
    »Danke«, sagte er. »Aber ich bin ein großer Junge. Ich werde schon klarkommen.« Er schraubte den Tankdeckel zu.
    »Ist nicht mehr viel Öl drin«, sagte Bix, der sich ihnen von hinten genähert hatte.
    »Danke«, sagte sie. »Bis später.« Sie kehrte zu ihrem Auto zurück, stieg ein und beobachtete durch das Fenster, wie Abe bezahlte und den Geldbeutel wieder in die Hosentasche steckte, wo er eine kleine Beule auf seinem sonst wohlgeformten Hintern bildete.
    Die Beifahrertür schwang auf. »Los geht’s«, sagte Nora und stieg ein.
    »Alles klar?«, fragte Tyler.
    »Könnte nicht besser sein. Hast du nach einem Hotel gefragt?«
    »Ja. Einfach die Straße runter.«
    »Prima.«
    Als sich Bix näherte, zog Tyler die Kreditkarte aus ihrer Tasche.
    »Elf fünfzig«, sagte er.
    Sie reichte ihm die Karte, und er verschwand damit in seinem Büro. »Was für ein Ekelpaket«, sagte sie.
    »Weshalb?«
    »Deshalb.« Sie starrte auf Noras Brüste, zuckte mit den Augenbrauen und leckte sich über die Lippen.
    »Lad ihn doch auf einen Drink ein.«
    »Lieber sterbe ich.«
    Einen Augenblick später stand er wieder vor ihrem Wagen, notierte sich das Autokennzeichen und ging zu Tylers Fenster. Sie nahm ein Plastikklemmbrett von ihm entgegen und unterzeichnete die Quittung.
    »Seid ihr mit diesen Typen da unterwegs?«, fragte er.
    Tyler gab keine Antwort.
    »Die sind vom Secret Service. Unsere Bodyguards«, sagte Nora.
    »Ach ja? Willst du mich verarschen?«
    Tyler nahm ihre Kreditkarte von dem Brett.
    »Erkennen Sie sie nicht? Das ist Amy Carter.«
    Sie riss die oberste Kopie der Quittung ab.
    »Können Sie auch nicht«, fuhr Nora fort. »Sie ist nämlich inkognito unterwegs.«
    Tyler hielt Bix das Klemmbrett hin, und er riss es ihr aus der Hand. Er beugte sich vor und starrte Nora an. »Bist ja ein echter Spaßvogel.«
    Tyler ließ den Motor an, löste die Handbremse und legte den ersten Gang ein.
    »Kl…«
    Sie ließ die Kupplung kommen. Das Auto machte einen Satz nach vorn.
    »Ich kann Sie nicht verstehen!«, rief Nora.
    »Ich schon.«
    »Und was hat er zu mir gesagt?«
    » Klugscheißerfotze.«
    »Wirklich?«
    »Bitte. Zeig ihm jetzt nicht den Finger. Er weiß, wo wir die Nacht verbringen.«
    »Ach so. Na gut, du Feigling.«
    »Und?« »Die Seaside Lane?«, antwortete der freundliche, glatzköpfige Mann an der Rezeption. »Kommen Sie aus Richtung Stadt?«
    »Ja«, sagte Tyler.
    »Wenn Sie das elende Nest so bezeichnen wollen«, fügte Nora hinzu.
    Der Mann kicherte. Jack Wyatt, der neben Abe wartete, schmunzelte ebenfalls.
    »Also gut«, sagte der Mann. »Sie fahren zu dem Nest zurück, das ich Stadt nenne. Hinter dem Monsterschuppen ist eine unbefestigte Straße zu Ihrer Rechten.«
    »Hinter dem Horrorhaus?«
    »Genau. Dem Monsterschuppen. Die Straße heißt Beach Lane. Sie führt zum Strand, aber so weit brauchen Sie nicht zu fahren. Etwa nach hundert Metern kreuzt dann die Seaside Lane.«
    »Vielen Dank.«
    »Wo ist das beste Restaurant der Stadt?«, fragte Nora.
    »Genau hier. Das Carriage House nebenan. Und das behaupte ich nicht nur, weil mir das Lokal gehört. Was Besseres werden Sie hier nicht finden. Wir bieten leckere Steaks, Meeresfrüchte und eine nette Atmosphäre zu vernünftigen Preisen.« Er sah auf die Uhr. Im Gegensatz zu seinem Kopf war sein Arm stark behaart. »Die Happy Hour hat gerade angefangen, wenn Sie Durst haben. Zwei Drinks zum Preis von einem, dazu freie Horsd’oeuvres. Dieses Angebot gilt bis 18 Uhr.«
    »Sehr gut!«, sagte Nora und drehte sich um. »Sollen wir uns dort treffen? In einer Stunde?«
    »Abgemacht«, sagte Jack.
    Abe nickte und sah Tyler an. »Wollt ihr jetzt nach deinem Freund suchen?«
    »Ja. Denke schon.«
    »Waidmannsheil«, sagte er.
    »Danke.«
    Mit finsterer Miene sah er auf

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