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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Augen füllten sich mit Tränen. Sie senkte den Kopf, als sie ihre Wangen hinabliefen.
    »Wann musst du denn wieder anfangen zu arbeiten?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Musst du überhaupt zurück?«
    Sie sah zu ihm auf. »Von irgendetwas muss ich ja leben.«
    »Komm mit mir.«
    »Wirklich?«
    »Wieso nicht? Ich … ich glaube … also, du und ich … was ich sagen will… ich liebe dich.«
    »Oh Abe.« Schluchzend schlang sie die Arme um ihn. »Ich liebe dich auch.«
    Die Umarmung schien eine Ewigkeit zu dauern. Dann hörte Tyler auf zu weinen, wischte ihr Gesicht an seinem Hemd ab und küsste ihn.
    »So, nachdem das geklärt wäre …«, sagte er.
    »Und was tun wir jetzt?«
    »Mit Jack und Nora die Happy Hour genießen.«
    »Ich meinte morgen.« »Wie auch immer wir uns entscheiden - wir tun es gemeinsam.«
    »Ich muss nach L.A. zurück. Früher oder später.«
    »Kannst du es noch ein paar Tage aufschieben?«
    »Klar. Denke schon.«
    »Wir fragen mal Nora, und wenn sie einverstanden ist, fahren wir zu meinem Hotel.«
    »Dein Hotel? Was für ein Hotel?«
    »Die Pine Cone Lodge, ein Kurhotel in Shasta County.«
    »Das gehört dir 7 .« Tyler konnte ihre Überraschung nicht verbergen.
    »Es gehört Dad und mir. Er will, dass ich das Geschäft übernehme, damit er mehr Zeit zum Angeln hat. Ich muss natürlich nicht sofort anfangen. Er hat nun schon lange genug auf mich warten müssen, da kommt es auf ein paar Tage auch nicht mehr an. Wir können also erst mal ausspannen. Es ist sehr schön dort oben. Wenn es dir gefällt, willst du dich ja dort vielleicht niederlassen, deine Kinder großziehen…«
    »Kinder?«
    »Du weißt schon, diese kleinen menschenähnlichen Wesen.«
    »Du liebe Güte, Abe.«
    »Wenn dir die frische Luft zu viel wird oder du deinen Job behalten willst, ist das auch kein Problem. Ein alter Kumpel von mir arbeitet bei der Polizei von Los Angeles. Er war ziemlich beleidigt, als ich sein Jobangebot damals ausgeschlagen habe. Trotzdem wird er mich mit offenen Armen begrüßen, wenn …«
    »Keine Chance«, sagte Tyler. »Ich hab nichts gegen frische Luft, und mein Job …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich komme auch ohne meine Arbeit klar. Außerdem«, sie sah ihm tief in die Augen, »ist L.A. nicht der richtige Ort, um Kinder großzuziehen.«
    »Tja«, sagte er grinsend.
    »Tja«, wiederholte Tyler und küsste ihn noch einmal. »Ich ziehe mich jetzt besser an.«
    »Wegen mir nicht unbedingt.«
    Abe beobachtete sie, während sie in einen Faltenrock und einen weißen Kaschmirpullover schlüpfte. Vor dem Frisiertisch legte sie eine Goldkette an. Abe stand hinter ihr und betrachtete ihr Spiegelbild, als sie ihr Haar bürstete und Lippenstift auftrug. Sie neigte leicht den Kopf, betrachtete einen kaum merklichen roten Fleck auf ihrem Hals und fragte sich, ob sie ihn mit Make-up verdecken sollte.
    »Wo hast du den denn her?«
    »Frag nicht so dumm.«
    Er sah überrascht drein. »War ich das etwa?«
    »Mit deinem eigenen Mund, mein Schatz. Ich könnte dir noch fünf oder sechs weitere Knutschflecken zeigen, aber da ich bereits angezogen bin …«
    »Das kann bis nach dem Essen warten. Dann habe ich was, worauf ich mich freuen kann.«
    Außer Nora und Jack würde niemand den Fleck bemerken, und die würden ohnehin annehmen, dass sie und Abe den Nachmittag im Bett verbracht hatten. Wahrscheinlich waren sie einer ähnlichen Beschäftigung nachgegangen.
    Sie stand auf, schlüpfte in ihre Sandalen und nahm ihre Handtasche.
    »Hast du deinen Schlüssel?«, fragte Abe.
    Sie nickte. Er öffnete ihr die Tür und Hand in Hand gingen sie durch den Innenhof. Trotz der kühlen Brise brannte die Nachmittagssonne heiß auf Tylers Rücken. Die Luft duftete nach Pinien und Meer. »Sieht deine Pine Cone Lodge auch so aus?«, fragte sie.
    »Sie ist ein bisschen größer. Aber davon kannst du dich morgen ja selbst überzeugen. Glaubst du, Nora hat etwas gegen den Ausflug?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist normalerweise für jedes Abenteuer zu haben. Besonders, wenn ein Mann für sie dabei rausspringt. Solange Jack also bei uns bleibt, glaube ich nicht, dass sie meutern wird.«
    »Vielleicht würden sie gerne zusammen in einem Auto fahren.«
    »Na, ich würde auch gerne mit dir fahren.«
    Ahe drückte ihre Hand. »Also ich hätte gegen einen neuen Beifahrer nichts einzuwenden. Außerdem bist du hübscher als Jack.«
    »Du Schmeichler.«
    Als sie an Gorman Hardys Mercedes vorbeikamen, erinnerte Tyler sich daran,

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