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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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auftreiben können.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Kommen Sie.« Er ging auf Sandy zu. Sie hob abwehrend die Hand, doch er zog sie mit sich in den Korridor.
    »Hey, was machen Sie denn?«
    »Den Spiegel suchen.«
    »Mein Dad wird jeden Augenblick nach Hause kommen.«
    »Das bezweifle ich. Ich bin Regisseur, schon vergessen? Und ich erkenne eine Kulisse, wenn ich eine sehe. Hier wohnt kein Raucher.«
    »Oh doch.«
    »Da sagt mir meine Nase aber etwas ganz anderes. Und meine Nase irrt sich nie.«
    Er ging mit ihr in das Badezimmer und blieb vor dem Spiegelschrank über dem Waschbecken stehen. »Nein. Wir brauchen einen größeren Spiegel.«
    Wieder zog er sie hinter sich her.
    »Sie leben alleine hier«, sagte er. »Geben Sie’s zu.«
    »Falsch.« »Genau wie in Das Mädchen am Ende der Straße mit Jodie Fos-ter. Kennen Sie den?«
    »Nein.«
    »Ich wette, den haben Sie doch gesehen.«
    Er blieb vor Erics Zimmer stehen und streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    Sandy packte seinen Arm und riss ihn beiseite. »Da ist kein Spiegel drin«, keuchte sie. »Das ist das Schlafzimmer meines Vaters.«
    »Ach ja, Ihr Vater.«
    »In meinem Zimmer ist ein Riesenspiegel«, platzte sie heraus.
    »Ah, brillant!«
    Sandy führte ihn in ihr Schlafzimmer, um das Bett herum zur Frisierkommode.
    »Fantastisch«, flüsterte Marlon. »Jetzt brauchen wir Licht. Hier ist es viel zu duster. Ohne Licht kann ein Stern nicht funkeln.« Er ließ ihre Hand los. » Bleiben Sie hier. Betrachten Sie sich. Betrachten Sie sich im Spiegel.«
    Sie starrte ihr Spiegelbild an.
    »Und?«, murmelte sie.
    Sie beobachtete, wie Marlon zum Lichtschalter ging. »Und siehe da!«, verkündete er mit tiefer, dröhnender Stimme. Dann betätigte er den Schalter.
    Rotes Licht erfüllte den Raum.
    »Mein Gott«, sagte Marlon.
    »Ist nur eine rote Glühbirne.«
    »Sehr ausgefallen.« Im Spiegel sah sie, wie er auf sie zukam und die Arme wie Flügel ausbreitete. Im roten Licht wirkte sein Hemd purpurfarben.
    Sie spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten.
    Warum benimmt er sich so seltsam?
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern.
    Jetzt stand er dicht hinter ihr. Sie konnte nur noch seine Fingerspitzen erkennen, der Rest war hinter ihrem Körper verborgen.
    »Meine zauberhafte Margaret«, verkündete er mit tiefer Stimme. »Mein Star.« Er fing an, ihre Schultern zu massieren. »Du wirst mein Star sein.«
    »Das bezweifle ich«, murmelte sie.
    »Stell dir doch vor: Du auf der großen Leinwand«, sagte er. Seine Hände strichen sanft und gleichzeitig entschlossen über ihre Schultern und ihren Nacken. »Vor uns ist kein Spiegel, vor uns ist die Leinwand. Und daraufbist du, Margaret Blume, überlebensgroß.«
    »Ich sehe aus, als hätte ich einen ziemlich schlimmen Sonnenbrand«, sagte sie und gähnte. Gerade war sie noch ziemlich nervös gewesen, doch die Massage entspannte sie und machte sie schläfrig. Ihr Kopf folgte dem Rhythmus seiner Fingerspitzen.
    Dann küsste Marlon sie auf den Hals.
    »Hey, nicht.«
    »Sieh in den Spiegel«, sagte er. Sein Atem strich über ihre Haut.
    »Aufhören.«
    »Keine Angst. Dir passiert nichts. Sieh dich an. Sieh nur, wie wunderschön du bist. Sieh, was auch das Publikum sehen wird.« Sein Spiegelbild lächelte sie an. Dann glitten seine Hände über ihre Schultern auf ihre Brüste zu. »Bezaubernd«, flüsterte er und schloss die Hände über ihren Brüsten. Er drückte sie durch den Hemdstoff.
    Sandy wand sich. »Schluss damit«, sagte sie.
    »Das willst du doch gar nicht. Es fühlt sich gut an, nicht wahr? Ich weiß, dass es so ist.«
    Im Spiegel beobachtete sie, wie sie seine Hände packte und versuchte, von ihren Brüsten zu lösen.
    Doch ohne Erfolg.
    »Keine Angst«, sagte er. »Kämpf nicht dagegen an. Es ist so schön.«
    »Nein!«
    Plötzlich ließ er ihre Brüste los, riss ihr Hemd auf und zog es ihr in einer einzigen Bewegung von den Schultern. Jetzt war sie bis zur
    Taille nackt und ihre Haut in scharlachrotes Licht getaucht. Ihre Brüste wippten, als sie versuchte, sich ihm zu entziehen.
    Er packte ihre Arme.
    »Sieh dich an«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Das ist kein Spiegel. Das ist eine Leinwand. Tausende Menschen sehen ehrfürchtig zu dir auf. Du bist ein Star. Jeder will dich ansehen, berühren, ficken.«
    »Lassen Sie mich zufrieden!«
    »Das willst du doch gar nicht. Du willst auf die Leinwand, groß und berühmt sein. Sieh dich an.«
    »Lassen Sie mich sofort los, Sie Arschloch!«
    »Es gefällt dir, es

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