Der Keller
gefällt dir, du liebst es. Siehst du, wie du dich selbst ansiehst? Du kannst deine Augen nicht abwenden. Es gefällt dir, was du siehst. Und jetzt stell dir all das noch hundertmal größer vor. Und hör mit der Zappelei auf!« Er schüttelte sie grob.
Sie beobachtete, wie ihr Körper hin und her gerissen wurde. Ihr Kopf wurde herumgeschleudert, und ihre Brüste hüpften.
»Halt still«, sagte er. »Dann lasse ich dich los.«
»Aufhören«, sagte sie mit hoher, zitternder Stimme. »Bitte.«
Marlon löste den Griff um ihre Arme und ließ ihr Hemd zu Boden gleiten. Dann schlang er seine Arme um ihren Körper und streichelte ihren Bauch. Seine dicken Finger näherten sich der Gürtelschnalle.
Sie versteifte sich und packte seine Handgelenke. »Nicht!«, keuchte sie.
Marlon lachte leise, während er den Gürtel öffnete. Gerade, als er sich an ihrem Reißverschluss zu schaffen machte, sprang Eric aus dem roten Dämmerlicht auf die Frisierkommode und sah ihn wütend an.
Marlon hörte auf zu lachen.
Eric stand gebückt auf der Kommode. Seine Haut glänzte rosig. Er knurrte, fletschte die Reißzähne und hob die Arme wie ein kleines Schreckgespenst.
Dann sprang er Marlon ins Gesicht.
Der Regisseur quiekte mit hoher Stimme, die nichts mit seinem tiefen Bass gemein hatte. Sandy beobachtete im Spiegel, wie Marlons erschrockenes, dickes Gesicht unter dem Körper ihres Sohns verschwand.
Marlon ließ ihren Reißverschluss los.
Die Shorts fielen zu Boden, und sie wäre fast darübergestolpert, als sie herumwirbelte. Marlon taumelte zurück. Eric hing an seinem Gesicht. Er stieß mit den Beinen gegen das Bett und verlor das Gleichgewicht. Während er stürzte, packte er den Kleinen und schleuderte ihn von sich.
»Nein!«, schrie Sandy.
Ihr Sohn prallte gegen die Wand über dem Bett und landete der Länge nach auf den Boden.
Sie befreite sich aus den Shorts und lief zu ihm.
Er lag auf dem Rücken und blinzelte verwirrt.
Seine Zähne und die Schnauze waren mit Blut verschmiert. Sandy hoffte, dass es Marlon gehörte.
Dann hörte sie, wie der Regisseur hinter ihr wimmerte. Sie sah sich um. Er hockte auf allen vieren, hob den Kopf und starrte sie mit aufgerissenem Mund und zerfetztem Gesicht an. »Es ist… eins von diesen Dingern!«, keuchte er. »Stimmt doch, oder? Oh Gott! Hast du gesehen, was der kleine Bastard mit mir angestellt hat?« Er richtete sich auf und starrte an Sandy vorbei auf das Baby, das auf dem Boden lag. »Sieh dir nur dieses hässliche Stück Scheiße an. Bastard! Wo kommt das Ding nur her? Zum Glück war ich hier, sonst hätte es dir noch etwas angetan.«
Sandy warf ihm einen wütenden Blick zu. »Das glaube ich nicht. Ich bin seine Mutter.«
» Was? «
»Er ist mein Sohn.«
Marlon taumelte auf das Baby zu. Blut tropfte von seinem entstellten Gesicht.
Sandy stellte sich ihm in den Weg.
»Weg da, du Schlampe«, schnaufte er. Blut spritzte von seinen Lippen und in Sandys Gesicht. »Ich hab noch eine Rechnung mit deinem kleinen Bastard offen, und dann …«
Sie schlug ihm auf die Nase.
Er taumelte mit weit aufgerissenen Augen zurück.
Sandy trat gegen eines seiner Beine. Er stolperte und fiel mit einem erschrockenen Keuchen auf den Hintern.
Sandy wirbelte herum und rannte zur Frisierkommode.
Sie riss die mittlere Schublade auf.
Und holte das Fleischermesser daraus hervor.
»Nimm das mit«, hatte Agnes Kutch gesagt und ihr das große, alte Messer gegeben. »Wenn du hier ausziehst und in deinem Wohnwagen hausen willst, brauchst du ‘ne Waffe. Ich kann dir leider keinen Revolver geben, aber da hast du ‘n richtig gutes Messer. Mama hat damit mal einen abgestochen.«
»Ich weiß«, hatte Sandy geantwortet. »Ich war dabei. Ich hab’s gesehen.«
Sie knallte die Schublade zu und drehte sich zu Marlon um.
Er hatte sich halb aufgerichtet und versuchte, auf die Beine zu kommen.
Sie hob das Messer.
Marlon kreischte wie eine Frau.
Danach nahm Sandy Eric mit unter die Dusche. Unter dem warmen Wasserstrahl drückte sie ihn fest gegen ihre Brust.
Sie ertastete eine Beule auf seiner Stirn, die offenbar sehr schmerzte, da er zusammenzuckte, als sie ihn berührte - selbst als sie ihn sanft dort küsste.
Ansonsten schien er unverletzt zu sein. Nur etwas verunsichert.
»Mein armer Kleiner«, sagte sie, während sie ihn streichelte. »Du bist so tapfer. Mama war in Gefahr, und du bist ihr zu Hilfe geeilt. Mein kleiner Held. Aber ich müsste dir eigentlich eine Tracht Prügel geben, weil du
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