Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Seite.
    »Ich stehe lieber.«
    »Wie Sie möchten.«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    Sein Blick wanderte kurz zu ihren Brüsten, dann sah er ihr ins Gesicht. »Agnes Kutch hat mir gesagt, wo sie wohnen.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    »Das glaube ich nicht. Sie würde es niemandem verraten.«
    »Mir schon.«
    »Auf keinen Fall. Und sonst weiß niemand, wo ich wohne. Sind Sie mir gefolgt?«
    »Natürlich nicht. Als Sie gegangen sind, war ich mit etwas anderem beschäftigt.«
    »Sie haben jemanden beauftragt, mir zu folgen?« Sie sah ihn mit finsterer Miene an.
    Er versuchte, möglichst unschuldig dreinzuschauen, doch seine Augen verrieten ihn.
    »Also, Mister«, sagte Sandy. »Das stinkt ganz gewaltig.«
    »Ich musste doch wissen, wo ich Sie finden kann.«
    »Wen haben Sie auf mich angesetzt?«
    »Einen meiner Assistenten.«
    »Wen?«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Aber sicher spielt das eine Rolle! Was, wenn er den Mund nicht halten kann? Dann kommt früher oder später jeder hierher.« »Sie wird schweigen wie ein Grab. Das verspreche ich. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.«
    »Ach, ihr Ehrenwort. Na, dann ist ja alles in Butter.«
    »Mein Wort zählt.«
    »Klar.« Sie verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein. »Na toll. Ganz fabelhaft.«
    »Sandy, ich will, dass Sie in meinem Film mitspielen.«
    »Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass ich keine Lust dazu habe. Hören Sie schlecht? Haben Sie mir deshalb einen Spion auf den Hals gehetzt?«
    »Sie sollen die Rolle der Janice übernehmen.«
    »Was?«
    »Ich will, dass Sie Janice Crogan spielen.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Überhaupt nicht.«
    »Sie machen wohl Witze?«
    »Ich mache nie Witze, wenn es um meine Arbeit geht.«
    »Ich dachte, ich sollte eine … Statistenrolle oder so was übernehmen.«
    »Sie sind die Hauptdarstellerin. Das hätte ich Ihnen heute Morgen schon alles erzählt, wenn Sie sich nicht so schnell aus dem Staub gemacht hätten.«
    »Aber was ist mit… wie heißt sie noch? Die, die Sie angeheuert haben, um Janice zu spielen.«
    Er nahm einen Schluck Bourbon. »Tricia Talbot. Sie hat das Handtuch geworfen.«
    »Was?«
    »Sie hat gekündigt. Gestern Abend.«
    Sandy musste lächeln. »Wirklich? Weshalb denn?«
    »Also, wir hatten … kreative Differenzen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie hatte eine völlig andere Vorstellung von dem Film als ich. Aber ich wollte nicht nachgeben, deshalb ist sie ausgestiegen.« Er grinste. »Sie hat in Windeseile zusammengepackt, ist zurück nach San Francisco gefahren und hat uns sans Janice zurückgelassen. Und morgen beginnen die Dreharbeiten. Sie müssen also früh aufstehen.«
    »Können Sie nicht irgendwen anrufen und sich eine richtige Schauspielerin besorgen?«
    »Warum denn, wenn Sie doch hier sind?«
    »Weil ich nicht in Ihrem Film mitspielen werde, darum.«
    »Aber Sie müssen.«
    »Ich muss gar nichts.«
    »Sie wären perfekt. Sie sind die Verkörperung von Janice Cro-gan.«
    »Warum fragen Sie sie nicht selbst? Janice wohnt hier in der Stadt.«
    »Sie will nicht.«
    »Dann sind wir schon zu zweit.«
    »Fünfundzwanzigtausend.«
    Sandy starrte ihn verblüfft an.
    »Fünfundzwanzigtausend?«, flüsterte sie mit heiserer Stimme.
    »Für nur zehn bis zwölf Wochen Arbeit.«
    »Das geht nicht«, murmelte sie.
    »Und wieso nicht?«
    »Es geht nicht. Ich bin keine Schauspielerin.«
    »Sie müssen ja keine Schauspielerin sein. Sie sind ein Star.«
    Sie lächelte höhnisch. »Ja, klar. Ein Star. Wer’s glaubt wird selig.«
    »Sie haben das gewisse Etwas, Margaret.«
    »Ich sehe aber nicht wie Janice aus.«
    »Das müssen Sie auch nicht. Natürlich werden wir Ihr Haar färben. Aber auch in blond werden Sie umwerfend aussehen.«
    »Glauben Sie?«
    »Ich weiß es.«
    Sie grinste.
    »Was ist daran so lustig?«, fragte Marlon.
    Sie stellte sich vor, wie sie ihm erklärte, dass sie unter dieser grässlichen braunen Tönung tatsächlich blond war.
    Das könnte eine Menge Probleme bringen.
    »Ich will nicht als dumme Blondine dastehen.«
    »Das ist doch nur für die Rolle.«
    »Ich will Ihre Rolle nicht.«
    »Ich glaube Ihnen nicht, Margaret. Klar wollen Sie sie. Jeder will ein Star werden. Und Sie haben das Zeug dazu.«
    »Nein, hab ich nicht.«
    »Das gewisse Etwas.«
    »Quatsch.«
    Marlon nippte an seinem Bourbon, dann stellte er das Glas auf den Beistelltisch. »Ich will Ihnen etwas zeigen«, sagte er und stand auf. »Haben Sie einen Spiegel?«
    »Was für einen Spiegel?«
    »Den größten, den Sie

Weitere Kostenlose Bücher