Der Keller
Owen und warf Monica einen vernichtenden Blick zu.
Sie antwortete mit einem süffisanten Lächeln.
»Die Dame im Bus - Patty - war sehr unterhaltsam«, sagte er zu Dana.
»Das freut mich zu hören. War das Horrorhaus also die Reise wert?«
»Auf jeden Fall«, sagte Owen und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Monica den Kopf schüttelte.
»Es war wirklich toll«, fügte er hinzu.
»Ausgezeichnet«, sagte Dana. »Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.«
»Vielen Dank, Ihnen auch.«
»Bis bald.«
»Wiedersehen«, sagte Owen, eilte davon und zerrte Monica an der Hand hinter sich her.
Kapitel dreizehn
Die Snackbar
Was haben die denn für ein Problem, dachte Dana, während sie dem seltsamen Pärchen hinterherschaute. Der Typ schien sich wegen irgendetwas furchtbar zu schämen. Wahrscheinlich hatte er Stress mit seiner Freundin, die dementsprechend höhnisch und gemein dreingeblickt hatte.
Sie erinnerte sich, sie vorher im ersten Stock gesehen zu haben.
Die Frau hatte dort schon so grimmig geguckt. Vielleicht war sie einer der Menschen, denen es hier nicht gefiel. Dana hatte bereits eine ganze Reihe von ihnen ausgemacht. Man konnte ihnen an der Nasenspitze ansehen, dass sie die Führung ekelhaft und widerlich fanden.
Doch das hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Immerhin wussten sie doch, dass man sie mit gruseligen, blutigen Geschichten und ebensolchen Wachsfiguren konfrontieren würde.
Sicher, manche der Gäste waren wohl auf Drängen von Freunden, Partnern oder Kindern gekommen und wollten ihren Lieben, die unbedingt ins Horrorhaus wollten, den Spaß nicht verderben.
Dumme Idee.
Die Führung war ziemlich hart, auch für diejenigen, die wussten, was sie erwartete - oder zumindest glaubten, es zu wissen.
Dana begriff schnell, dass es für manche ein böses Erwachen gab.
Ich fand sie ja auch schlimmer, als ich erwartet hätte.
Obwohl Dana ebenfalls gewusst hatte, worauf sie sich eingelassen hatte, hatte sie es dort oben im ersten Stock nicht lange ausgehalten. Eine Zeit lang ging es gut, doch je weiter der Morgen fort-schritt, umso heißer und stickiger wurde es auf der überfüllten Galerie. Mit jeder Minute schienen sich mehr Besucher in dem engen Gang zu drängen.
Manche stritten miteinander. Kleine Kinder mit quengeligen
Sirenenstimmen verlangten dieses oder jenes von ihren Müttern, die sie daraufhin barsch zurechtwiesen. Väter erteilten Befehle oder sprachen Drohungen aus, und Babys kreischten und plärrten.
Dazu kamen die Gerüche. Zum muffigen Gestank des Hauses gesellten sich süßliche Parfüms und Rasierwässer und saurer Schweißgeruch. Der Atem der Besucher roch nach Essen oder abgestandenem Zigarettenrauch. Ab und zu stieg Dana auch ein Furz in die Nase.
Schon bald hatte sie nach Luft gerungen. Ihr war schwindelig und übel geworden, und jedes Mal, wenn sie blinzelte, hatten grelle Blitze vor ihren geschlossenen Augen gezuckt. Schließlich hatte sie sich gegen die Wand gelehnt, das Walkie-Talkie aus dem Gürtel gezogen und Tuck um Hilfe gebeten.
Zwei Teenager rissen sie aus ihren Gedanken. »Willkommen im Horrorhaus, Jungs«, sagte sie.
Der eine lächelte schüchtern. »Danke«, sagte der andere.
»Darf ich eure Eintrittskarten sehen?« Die Jungen reichten sie ihr und sie riss sie in der Mitte durch. »Hebt euch die gut auf, okay? Damit bekommt ihr im Horrorhausmuseum fünfzig Prozent Ermäßigung.«
»Taugt das denn auch was?«, fragte der Größere der beiden. Er war schlaksig, und sein verfilztes braunes Haar fiel ihm über die Schultern. Seine Augen waren hinter einer dunkelblauen Sonnenbrille verborgen. Auf seinem T-Shirt stand: HOWARD STERN -KING OF ALL MEDIA.
»Aber sicher«, sagte Dana. »Viele der Originalsachen sind dort ausgestellt. Die Klamotten der Opfer zum Beispiel mit dem ganzen Blut dran.«
»Cool«, sagte der Howard-Stern-Fan.
»Obercool«, sagte sein Kumpel, ein kleiner, pummeliger Geselle in einem Beavis & Butthead-T-Shirt.
»Das wird euch bestimmt gefallen«, sagte Dana und nahm zwei Kassettenrekorder vom Regal.
»Mir gefällt’s jetzt schon«, sagte der Howard-Stern-Fan.
Sein Kumpel kicherte.
»Hier, bitte«, sagte Dana und reichte ihnen die Apparate. »Am besten, ihr hängt sie euch um. Es ist eine Audioführung, und die Bänder sind zurückgespult, so dass ihr gleich loslegen könnt, sobald ihr auf der Veranda seid.«
»Wo dieser Steife hängt?«
Der Beavis & Butthead-Fan prustete vor Lachen. »Steifer! Er hat Steifer gesagt!«
Dana
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