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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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da unten geschah -konnte Harrys Körper förmlich auf dem ihren spüren.
    Ich könnte an ihrer Stelle da unten sein. Ich sehe ja wohl hundertmal besser aus als Lib.
    Scheiße, mit ihrer zahnlosen Fresse ist sie doch hässlich wie die Nacht.
    Wie bringt er es nur fertig, sie überhaupt anfassen?
    Wer will es schon mit dieser Nutte treiben? Die bespringt ja wohl alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Zum Teufel mit ihm.
    Und zum Teufel mit Lib. Ist sie nymphoman oder was? Sie kennt den Typen doch überhaupt nicht.
    »Nicht. Halt! Iiiiih!«, schrie Lib plötzlich auf. »Da krabbelt was unter mir. Runter! Hoch mit dir!«
    »Tut mir leid. Was ist denn da?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Wahrscheinlich nur ein Wurm oder so«, sagte Harry.
    »Was erwartet ihr schon?«, rief Sandy. »Ihr treibt’s schließlich in einem Grab!«
    »Halts Maul! Leg dich hin, Harry. Lass mich nach oben, okay?«
    »Klar.«
    »Jetzt musst du dich mit den Würmern rumplagen, Harry«, sagte Sandy.
    »Guckst du uns etwa zu?«
    »Nein. Aber ich stehe hier.«
    »Geh spazieren.«
    »Ich bleib lieber hier.«
    »Dann halt den Mund.«
    »Das ist ein freies Land.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn du gehst, Charly.«
    »Mom, solltest du ihn nicht warnen?«
    »Warnen? Wovor?«, fragte Harry.
    »Na, vor den Krankheiten.«
    »Du legst es wirklich drauf an, du kleine Schlampe.« »Was für Krankheiten?«, fragte Harry. »Sie lügt. Ich hab nichts.«
    »Sie hat alles, was Sie sich nur vorstellen können. Also wenn ich einen Pimmel hätte, würde ich mich nicht in ihre Nähe trauen.«
    »Hör nicht auf sie«, sagte Lib. »Sie weiß ja nicht, was sie da redet. Außerdem ist sie gar nicht meine Tochter.« »Mom!«
    »Wir kennen uns erst seit heute Nacht. Sie macht nur so einen Aufstand, damit wir aufhören. Sie ist eifersüchtig. Sie will dich. Bestimmt ist sie schon ganz feucht.« »Das stimmt nicht«, sagte Sandy. »Sie ist nicht deine Tochter?«, fragte Harry. »Sei ruhig, Mom!«
    »Ich hab sie heute Nacht erst kennen gelernt.« »Und wer ist der Tote?« »Irgendein Filmregisseur.« »Lib!«
    »Nicht ihr Vater?« »Nö.«
    »Ihr habt mir also nur Scheiße erzählt?« »Wir wollten dir die Wahrheit sagen, nachdem …« »Runter von mir«, sagte Harry. »Es ist besser, wenn …« »Du willst sie?«, fragte Lib. »Du willst Charly?« »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Ich zuerst. Du kannst sie haben, wenn du mit mir fertig bist. Versprochen. Wenn sie sich wehrt, halt ich sie sogar fest.« »Aber…«
    »Willst du sie etwa nicht?«
    »Ich weiß nicht. Sie ist doch noch ein Kind.«
    »Das macht nichts.«
    »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Einen Moment, ich muss …« Er verstummte und stöhnte auf. »Jaaaaaa«, sagte Lib. »Oh Gott. Oh.« »Ganzzzzzzz rein.« »Hmmmmmm.« »Gut so?« »Oh, Mann. Ja.«
    Sandy ging mit der Laterne in der Hand auf das Grab zu. Von Harry konnte sie nur die Beine erkennen. Er lag offenbar ausgestreckt mit der Hose um die Knöchel im Grab. Lib war splitternackt, kniete über ihm und bewegte sich keuchend und stöhnend auf und ab. Ihr Rücken und ihr Hintern waren mit Schmutz bedeckt. Sandy stellte die Laterne ab. Sie holte mit der Schaufel aus und schlug zu. Das Schaufelblatt dröhnte wie ein Gong, als es Libs Kopf traf. Sie sank über Harry zusammen.
    »Hey!«, keuchte Harry. »Was ist los? Bambi? Bambi? Was ist mit dir?«
    »Ich glaube, die Schaufel hat sie erwischt«, sagte Sandy. »Was?«
    »Ich hab ihr die Schaufel über den Schädel gezogen.«
    »Bist du wahnsinnig?«
    »Wer, ich?«
    »Mein Gott, Charly!«
    Harry zog seine Hände unter Lib hervor und versuchte, sie aufzurichten.
    Sandy warf die Schaufel beiseite und sprang auf Libs Rücken.
    Harry grunzte.
    »Alles klar?«, fragte Sandy.
    »Uff.«
    »Das wird sich gleich ändern!« Sie streckte die Arme aus, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und sprang auf Libs Rücken herum. Jedes Mal, wenn sie landete, machte Harry ein Geräusch, als hätte ihm jemand in den Magen getreten.
    Nach vier oder fünf Sätzen setzte sich Sandy auf den Rand des Grabes, ohne ihre Füße von Libbys Rücken zu nehmen.
    »Alles klar, Harry?«
    Er stöhnte.
    Sandy starrte in das dunkle Loch hinunter. Sie konnte Libs Hinterkopf erkennen und vermutete, dass sich Harrys Gesicht genau darunter befand.
    »Wie war sie, Harry? Gut genug, um dafür zu sterben?«
    Er antwortete nicht.
    Sandy stellte sich wieder auf Libs Rücken und verlagerte ihr Gewicht auf das rechte Bein. Dann trat sie mit

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