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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Kassettenrekorder«, sagte sie.
    »Drei?« Tuck rümpfte die Nase und ging näher an die Regale heran. Sie stemmte die Hände in die Hüften. Der Wind zerrte an ihrer Uniform und blies ihr lange Haarsträhnen ins Gesicht. Sie schien es nicht zu bemerken.
    Die Regalfächer waren mit roten Nummern markiert. Über jeder Nummer war Platz für genau einen Rekorder samt Kopfhörer.
    Dana hatte die zurückgegebenen Geräte sorgfältig der Reihe nach einsortiert.
    Es war Platz für 150 Apparate.
    Die Regale waren komplett gefüllt - nur die Fächer über den Nummern 148,149 und 150 waren leer.
    »Tuck?«
    »Ich glaube, wir haben ein Problem.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe gerade einen Rundgang gemacht und niemanden gesehen. Die drei Personen müssen sich wirklich gut versteckt haben.«
    »Ich dachte, so etwas kommt ständig vor?«
    »Nicht gerade ständig. Und dass das jetzt so kurz nach der Sache mit Ethel passiert, beunruhigt mich.«
    Dana erinnerte sich daran, wie sie Ethel heute Morgen vorgefunden hatten - mit zerrissenem Nachthemd und entblößten Geschlechtsteilen.
    »Glaubst du, da gibt es eine Verbindung?«
    »Ich hoffe nicht.« Dana sah finster drein. »Clyde ist schon weg, oder?«
    »Er ist um fünf gegangen.«
    »So ein Jammer. Manchmal wünschte ich, wir hätten mehr mutige Männer in der Truppe.« »Ich hätte Warren nicht gehen lassen sollen.«
    »Ist schon okay. Er wäre sowieso keine große Hilfe gewesen. Wer ist denn noch hier?«
    »Nur wir und Rhonda, glaube ich. Und vielleicht das Mädchen, das mit Warren in der Imbissbude arbeitet.«
    »Windy? Die ist schon lange weg. Genau wie Betty.«
    »Wer ist denn Betty?«
    »Die sitzt im Souvenirshop. Hast du sie noch nicht kennen gelernt?«
    Dana schüttelte den Kopf.
    »Eine ganz reizende alte Dame.«
    »Ach die. Ich glaube, ich habe sie vorhin gehen sehen. Sie ist durch den Seiteneingang gegangen.«
    »Wahrscheinlich zusammen mit Windy. Sie fahren immer gemeinsam.«
    »Verstehe.«
    »Also sind nur noch wir drei hier«, sagte Tuck, zog das Walkie-Talkie aus dem Gürtel und drückte auf den Sprechknopf. »Rhonda? Hörst du mich?«
    »Ich höre«, sagte Rhonda nach einigen Augenblicken, in denen nur Rauschen und Knacken zu hören war.
    »Wo bist du?«
    »Auf der Toilette«, ertönte es nach einer längeren Pause.
    »Brauchst du noch lange?«
    »Ja … eigentlich schon. Was ist denn?«
    »Wir haben drei Ausreißer.«
    »Drei?«
    »Genau. Ist noch jemand bei dir auf der Toilette?«
    »Natürlich nicht! Spinnst du?«
    »So war das nicht gemeint. Du hast eine schmutzige Fantasie, Rhonda«, fügte Tuck grinsend hinzu.
    »Stimmt gar nicht!«
    Tuck lachte. »Wenn du fertig bist, sieh mal in den Toiletten und im Souvenirshop nach. Ich schließe dann später ab. Wir müssen sie finden, verstanden?«
    »Aber ich kann doch nicht in die Männertoilette gehen«, sagte Rhonda.
    »Klar kannst du. Du musst eben vorher anklopfen. Außerdem soll sich ja niemand da drin befinden. Dana und ich sehen inzwischen im übrigen Teil des Hauses nach.«
    »Wollt ihr nicht lieber auf mich warten?«
    »Negativ. Wenn du fertig bist, geh auf die Veranda, komm aber nicht ins Haus. Halt Augen und Ohren offen, falls du Hilfe holen musst.«
    Rhonda antwortete nicht.
    »Hast du mich verstanden?«, fragte Tuck.
    »Vielleicht solltet ihr lieber nicht da reingehen«, sagte Rhonda. Selbst durch das statische Rauschen konnte Dana die Besorgnis in ihrer Stimme hören.
    »Uns passiert schon nichts. Tu einfach, was ich dir gesagt habe, okay?«
    »Okay. Seid vorsichtig.«
    »Roger.« Tuck lächelte Dana nervös an und befestigte das Wal-kie-Talkie wieder an ihrem Gürtel. »Mach dir keine Sorgen«, sagte sie.
    »Aber du machst dir doch selbst Sorgen.«
    »Ich? Ha! Ich lache der Gefahr ins Gesicht!«
    Dana schüttelte lachend den Kopf.
    »Dann los«, sagte Tuck. »Heute ist ein guter Tag zum Sterben.«
    »Sehr witzig.«
    Gemeinsam gingen sie auf das Horrorhaus zu.
    »Wahrscheinlich nur ein paar dämliche Kinder«, murmelte Tuck.
    »Sie haben ihre Rekorder nicht zurückgegeben«, sagte Dana. »Also wissen sie, dass wir nach ihnen suchen werden.«
    »Vielleicht wollen sie ja, dass wir Verstecken mit ihnen spielen.«
    »Du glaubst doch nicht…« Sie ließ den Satz in der Luft hängen.
    »Was?«, fragte Tuck.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ach, nichts.« »Komm schon, raus damit.«
    »Na ja … glaubst du, sie wollen über uns herfallen?« »Deswegen nehme ich dich ja mit, du Giraffe.« Dana gab Tuck einen Schubs,

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