Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
so dass sie ins Gras taumelte. »Hey! Hey! Immer langsam mit den jungen Pferden, ja?« »Ich werd dir den Hintern versohlen.« »Du bist ja eine ganz Harte.« »Jetzt im Ernst. Was sollen wir machen?« »Wenn sie über uns herfallen?« »Genau.«
    Als sie die Veranda betraten, sah Dana zu Gus Goucher auf, dessen Körper in der Brise sanft hin und her baumelte, während das Gebälk über ihm leise knarrte.
    »Es passiert schon nichts«, sagte Tuck. »Und wenn doch?« »Dann rennen wir weg.«
    »Jetzt hör mal, Tuck. Wenn da drin drei Männer auf uns warten …«
    »Hübsche Männer?« »Ich lach mich tot.«
    Tuck überquerte die Veranda und hielt die Tür für Dana auf. »Keine Angst. Nach dir.« »Ich zuerst?« »Größe vor Schönheit.«
    »Dumme Nuss«, sagte Dana und schritt lächelnd über die Schwelle. Sie fühlte sich seltsam, einerseits machte ihr die Sache Spaß, andererseits war sie nervös und ein wenig ängstlich.
    Tuck klemmte einen Keil unter die Tür, damit sie geöffnet blieb. »Für den Fall, dass wir schnell abhauen müssen.« »Na toll.«
    Tuck grinste. »HALLO, SIE DA DRIN! ES IST BEREITS GE-
    SCHLOSSEN! SIE MÜSSEN JETZT GEHEN! BITTE KOMMEN SIE JETZT AUS IHREM VERSTECK UND VERLASSEN SIE DAS HAUS DURCH DIE VORDERTÜR!«, schrie sie.
    Danach schien Totenstille einzukehren.
    Dana und Tuck standen reglos im Foyer. Dana hielt die Luft an und wünschte, sie könnte etwas sehen.
    Das grelle Sonnenlicht, das durch die Eingangstür fiel, blendete sie und ließ die schattigen Bereiche noch dunkler erscheinen.
    »Kannst du was sehen?«, flüsterte sie.
    »Nicht viel.«
    »Ich bin so gut wie blind. Sollen wir die Tür nicht doch schließen?«
    »Und uns den Fluchtweg verbauen?«
    »Ich pass schon auf dich auf.«
    »In diesem Fall…« Tuck trat den Keil unter der Tür weg und zog sie hinter sich zu. Düsteres Zwielicht umgab sie.
    »Toll«, flüsterte Tuck. »Jetzt sehe ich überhaupt nichts mehr.«
    »Du musst abwarten, bis sich deine Augen dran gewöhnt haben.«
    »In der Zwischenzeit… WIR WISSEN, DASS SIE HIER SIND. BITTE KOMMEN SIE RAUS. WIR WERDEN ERST WIEDER GEHEN, WENN WIR SIE ALLE DREI GEFUNDEN HABEN! WIR WERDEN JETZT ALLE RÄUME NACHEINANDER DURCHSUCHEN - UND WIR KENNEN JEDES EINZELNE VERSTECK! ALSO MACHEN SIE ES SICH UND UNS NICHT UNNÖTIG SCHWER UND KOMMEN SIE JETZT RAUS!«
    Sie warteten.
    »Wann sollen wir die Polizei rufen?«
    »Am besten gar nicht. Das ist sicher nur ein dummer Streich. Aber wenn die Lage ernst wird …«
    »He!«
    Sie zuckten vor Schreck zusammen.
    Gelächter ertönte aus derselben Richtung wie die Stimme. Zwei undeutliche Gestalten waren am oberen Ende der Treppe zu erkennen.
    »Sehr witzig, ihr Spaßvögel«, sagte Tuck. Sie klang eher belustigt als verärgert.
    Sie ist viel zu erleichtert, um wütend zu sein, dachte Dana.
    Mir jedenfalls geht es so.
    »Kommt runter«, sagte Tuck. »Wir schließen.«
    »Jawohl«, sagte der eine.
    »Kriegen wir jetzt Stress?«, fragte der andere.
    »Bis jetzt noch nicht«, sagte Tuck.
    Als sie die Treppe halb heruntergekommen waren, erkannte Dana sie.
    »Meine speziellen Freunde«, sagte sie.
    »Genau«, sagte der Junge im Howard-Stern-T-Shirt. »Hi, Dana.« »Tut uns leid«, sagte der Beavis & Butthead-Fan. »Wir wollten euch keinen Ärger machen.«
    »Was wolltet ihr dann ?«, fragte Tuck. »Na ja, ihr seid beide so scharfe Bräute …« »Ja«, pflichtete ihm der andere bei. »Richtig scharfe Bräute. Wir dachten, na ja, wir warten hier auf euch.« »Wir haben gehofft, dass ihr auftaucht.« »Wollten euch, na ja, einen Schrecken einjagen.« »Damit ihr zu kreischen anfangt oder so.« »Tolle Idee«, sagte Dana. »Aber wir wollten euch nichts tun.« »Nichts Böses.« »Nur erschrecken.« »Und das findet ihr toll?« »Ist doch lustig.«
    »Naja, bis zu einem gewissen Punkt«, sagte der andere.
    »Nicht gemein erschrecken. Nur so zum Spaß.«
    Dana schüttelte den Kopf.
    »Wie wenn man einen Horrorfilm anguckt.«
    »Aber dann haben wir’s uns anders überlegt.«
    »Genau.«
    »ja.«
    »Aber das mit den drei Leuten …«
    »Hat uns Angst gemacht.«
    »Weil, na ja, wir sind ja nur zu zweit.«
    »Und da dachten wir, wir kommen besser raus, versteht ihr?«
    »Weil, also, wer soll denn der Dritte sein?«
    »Gruselig.«
    »Echt.«
    »Krass.«
    »Na, jedenfalls vielen Dank, dass wir wegen euch nicht das ganze Haus auf den Kopf stellen müssen«, sagte Tuck. »Danke«, sagte Dana.
    »Kein Ding. Aber, na ja, Scheiße, wer ist denn außer uns noch

Weitere Kostenlose Bücher