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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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mit Bestimmtheit sagen, ob es überhaupt ein Mensch war. Könnte sich auch um ein großes Tier gehandelt haben.«
    »Ich hab einen Arm gesehen«, gab Tuck zu bedenken. »Und eine Schulter.«
    »Das bezweifle ich ja gar nicht«, sagte Eve. »Es war wahrscheinlich auch ein Mensch. Ich würde mal auf einen Spanner tippen. Er hat sich ein hübsches Versteck im Gebüsch gesucht und euch beiden beim Planschen im Swimmingpool zugesehen.«
    »Wir waren im Whirlpool«, sagte Tuck
    Eve lächelte. »Freut mich zu hören. Das Schwimmbecken ist für eine solche Nacht auch viel zu kalt. Aber wie dem auch sei - offenbar hattet ihr Publikum.«
    »Na toll«, sagte Tuck. »Zum Glück hatten wir unsere Badesachen an.«
    »Was kein Muss war«, fügte Dana hinzu.
    »Ich glaube nicht, dass er regelmäßig vorbeischaut. Da hinten ist ziemlich viel Gestrüpp, und ich konnte keinen Trampelpfad oder so erkennen. Vielleicht war heute seine erste Nacht. Das ist die gute Nachricht.«
    »Und die schlechte?«, fragte Dana.
    Eve lachte grimmig. »Wo soll ich anfangen?«
    »Das klingt nicht gerade ermutigend«, sagte Tuck.
    »Ich hab alles genau durchsucht. Anscheinend hat er sich aus
    dem Staub gemacht. Aber sicher bin ich mir nicht. Wie gesagt, da hinten ist der reinste Urwald. Könnte sein, dass er sich immer noch dort versteckt hält.«
    »Ganz und gar nicht ermutigend.«
    Eve zuckte mit den Achseln. »Ich bin auch nicht hier, um dich zu ermutigen, Lynn.«
    »Weshalb dann?«
    Eve lachte. »Sei ruhig und hör zu, okay?«
    »Jawohl, Officer Chaney.«
    »Das hier ist ernst.«
    »Ich weiß.«
    »Also. Euer Spanner könnte immer noch da draußen sein. Das können wir nicht ausschließen. Aber es kommt noch besser.«
    »Na toll.«
    »Wenn er abgehauen ist, kommt er morgen Nacht höchstwahrscheinlich wieder. Oder übermorgen Nacht … jedenfalls dann, wenn ihn das Verlangen packt, euch in euren Badeanzügen zu sehen … oder ohne.«
    »Reizend.«
    »Und irgendwann kommt unweigerlich der Zeitpunkt, an dem es den meisten Voyeuren nicht mehr ausreicht, einfach nur zuzugucken.«
    »Ich hatte befürchtet, dass du so etwas sagen würdest.«
    Dana verzog das Gesicht. »Mit anderen Worten, er wird versuchen, uns anzugreifen?«
    »Der Kerl hat wahrscheinlich Gewaltfantasien und träumt davon, euch zu vergewaltigen. Und der nächste Schritt wird sein, dass er diese Fantasien in die Tat umsetzt.«
    »Klingt nur logisch«, gab Dana zu. »Was sollen wir tun?«
    »Haltet die Augen offen und Türen und Fenster immer fest verschlossen. Zieht die Vorhänge zu, damit er nicht ins Haus hineinsehen kann. Geht nicht alleine raus, besonders nicht in der Dunkelheit. Aber auch tagsüber müsst ihr aufpassen. Whirlpool und
    Schwimmbecken könnt ihr die nächste Zeit vergessen. Lynn, du musst deinen Revolver ständig griffbereit halten.«
    »Jetzt haben wir also einen Spanner an der Backe, der über unser Leben bestimmt.«
    »Ich sage nur, dass ihr gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen sollt.«
    »Ja. Sich im Haus verstecken. Nicht schwimmen gehen. Mann! Das ist doch scheiße! Was kommt als Nächstes? Sollen wir Gitterstäbe an den Fenstern anbringen?«
    »Das nicht gerade«, sagte Eve. »Aber seid in der nächsten Zeit einfach vorsichtig, okay?«
    »Was bedeutet denn »die nächste Zeit?«
    »Kommt drauf an.« Eve zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise kommt der Kerl überhaupt nicht mehr zurück. Vielleicht weiß er, dass ihr ihn bemerkt habt, und sucht sich jetzt sicherere Jagdgründe. Andererseits könnte ihm genau dieses Risiko den Kick geben. Zwei Frauen zum Preis von einer. Und ihr seid ja auch beide heiße Bräute.«
    »Also weißt du, Eve …«
    »Ihr wisst es, ich weiß es, und er weiß es auch. Ihr seid ziemlich attraktiv, und er hat euch bereits in euren Schwimmsachen beobachtet. Das war schon mal ein gefundenes Fressen für ihn, aber er wird euch nackt sehen wollen. Wahrscheinlich taucht er früher oder später wieder auf. Also gebt ihm einfach nichts, was er angaffen könnte. Nach einer Weile wird er dann vielleicht merken, dass er sich die Mühe sparen kann, und sich anderweitig umsehen.«
    »Vielleicht?«, fragte Tuck.
    »Meiner Erfahrung nach jedenfalls«, erklärte Eve. »Oder es ist gar kein Spanner, und er war aus anderen Gründen hier.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Dana.
    »Da gibt’s viele Möglichkeiten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Es könnte ein Einbrecher gewesen sein, der das Haus ausspio-
    niert hat. Und dann seid ihr gekommen, und er hat sich

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