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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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warten sollen.«
    »Ja. Na und? Was soll sie jetzt machen? Uns verhaften?«
    »Na ja, jetzt, wo wir schon mal hier draußen sind …«
    »Wo willst du hin? Bleib hier.«
    Dana ging zu dem Stuhl, über den sie ihren Bademantel gehängt hatte, und schlüpfte in den weichen Stoff. Endlich war ihr wieder angenehm warm, und sie fühlte sich nicht mehr so schrecklich entblößt. Dann hob sie Tucks Bademantel und die Handtücher auf.
    Als sie zur Tür zurückging, sah Tuck sie böse an.
    »Mir war kalt«, entschuldigte sie sich. »Außerdem war es deine Idee, rauszugehen.«
    »Aber doch nicht, um in der Gegend rumzuspazieren.«
    »Ich bin nicht rumspaziert. Und lebendig zurückgekehrt.«
    Sie brachte die Sachen ins Haus und stellte sich wieder neben Tuck.
    »Tut mir leid. Ich bin etwas aufgeregt wegen dieser ganzen Sache.«
    »Ich weiß. Geht mir genauso.«
    »Als ob es nicht schon reichen würde, dass sich jemand an Ethel vergreift, drei Rekorder fehlen, wir einen Rundgang machen mussten und immer noch jemand vermisst wird, schleicht jetzt auch noch ein Spanner ums Haus herum, von dem Gott allein weiß, was in seinem kranken, perversen Hirn vorgeht. Was für ein beschissener Tag.«
    »Vielleicht ein heimlicher Bewunderer.«
    »Nein, ein kranker, perverser Irrer. Wo bleibt sie nur?«
    »Sie sieht sich eben gründlich um.«
    »Aber das dauert doch nicht so lange.«
    »Ihr wird schon nichts passiert sein. Glaubst du, dass es da einen Zusammenhang gibt?«
    »Zusammenhang?«, fragte Tuck. »Was für einen Zusammenhang?«
    »Vielleicht hat der Kerl, der sich an Ethel zu schaffen gemacht hat, auch etwas mit dem verschwundenen Kassettenrekorder zu tun. Vielleicht ist es auch derselbe, der hier herumschleicht.«
    »Keine Ahnung«, sagte Tuck. »Möglich wäre es.«
    »Sollen wir Eve die ganze Geschichte erzählen?«
    »Wenn sie nicht bereits tot ist«, sagte Tuck in einem Tonfall, aus dem Dana nicht schließen konnte, ob das ein Scherz sein sollte.
    »Sie ist nicht tot. Möglicherweise kann sie sich ja einen Reim auf…«
    »Eins nach dem anderen, okay? Eve muss von der Sache im Horrorhaus nichts wissen. Wenn sie eine Untersuchung in die Wege leitet, dann weiß im Nu die ganze Stadt Bescheid. Und das geht nun wirklich niemanden etwas an.«
    »Wenn ein Besucher verschwunden ist…«
    »Bis jetzt ist noch niemand verschwunden. Das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Ein Rekorder fehlt, das ist alles.«
    »Aber…«
    »Niemand hat jemanden vermisst, und es stand auch kein verlassenes Auto auf dem Parkplatz. Das sind für mich Hinweise darauf, dass nichts passiert ist. Klar, es ist schon möglich, dass derjenige ohne Begleitung unterwegs war und auf der Hauptstraße geparkt hat oder zu Fuß gekommen ist. Im Moment gibt es aber noch keinen Grund, Alarm zu schlagen. Ich will nicht, dass die Polizei wegen jeder Kleinigkeit im Horrorhaus auftaucht.«
    »Aber heute Abend hast du sie doch auch gerufen.«
    »Ein Spanner am Pool ist keine Kleinigkeit. Verflucht noch mal, wo ist Eve
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    .«
    »Sie ist womöglich …«
    »EVE!«, rief Tuck.
    Keine Antwort.
    »Oh Gott«, murmelte Tuck. »Ihr ist etwas passiert.«
    »Vielleicht ist sie …«
    »EVE! VERDAMMT NOCH MAL! WO BIST DU?«
    Eve kam aus dem Gebüsch hinter dem Pool gestapft. Sie hatte den Blick auf den Boden gerichtet, erst als sie wieder den Betonboden erreichte, richtete sie sich auf. »Was ist denn?«, rief sie.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Tuck.
    »Klar. Habt ihr ihn gesehen?«
    »Nein.«
    »Was macht ihr überhaupt hier draußen?«
    »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.«
    Eve grinste, schaltete die Taschenlampe aus und umrundete den Pool. »Gehen wir wieder rein«, sagte sie, als sie bei Dana und Tuck war.
    Eve schloss die Tür hinter ihnen und schob den Riegel vor. Ohne ein Wort zu verlieren, zog sie die Vorhänge zu.
    »Das gefällt mir gar nicht«, sagte Tuck.
    Eve drehte sich zu ihr um. »Mir auch nicht. Da draußen war jemand, so viel ist sicher.«
    Das war für Dana keine große Überraschung. Sie hatte nie an
    Tucks Worten gezweifelt. Doch jetzt, da eine Polizistin sie bestätigte, spürte sie ein mulmiges Gefühl in der Magengrube aufsteigen.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte Tuck.
    Eve schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
    »Hast du was gefunden?«
    »Er hat ziemlich viel Gras niedergetrampelt. Wie es aussieht, war er wohl eine ganze Weile hier.«
    »Scheiße«, murmelte Tuck.
    »War sonst noch was zu sehen?«, fragte Dana.
    »Eigentlich nicht. Ich kann nicht mal

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