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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hin und her wackelten. Vor dem Eingang zur Werkstatt stand ein Mann im blauen Overall, der ein schiefes Lächeln aufgesetzt hatte. Während Donna sich mit ihm unterhielt, verlagerte sie ihr Gewicht auf das linke Bein und schob eine Hand in die Gesäßtasche. Sie nickte und folgte dem Mann mit einer eleganten Drehung zu ihrem Auto. Er öffnete die Motorhaube und schüttelte den Kopf.
    »Oh-oh«, sagte Sandy.
    Der Mann schlug die Motorhaube wieder zu.
    Donna nickte zustimmend, während er sprach. Jetzt hatte sie beide Hände in die Hosentaschen gesteckt. Schließlich drehte sie sich um und ging mit großen Schritten auf Juds Auto zu. Sie zuckte mit den Achseln, machte ein übertrieben verzweifeltes Gesicht und lächelte schließlich.
    Larry stieg wieder aus.
    »Also«, sagte sie zu Jud. »Noch ist der Wagen nicht völlig am Ende. Aber sie müssen in Santa Rosa einen neuen Kühler bestellen.«
    »Das wird sicher ein paar Tage dauern, oder?«
    »Er hat gesagt, dass wir morgen weiterfahren könnten.«
    »Morgen?« Sandy klang besorgt.
    »Tja, früher geht es nicht, Schatz.«
    »Haben Sie es eilig?«, fragte Jud und fuhr wieder auf die Straße.
    »Nein, eigentlich nicht. Zwei Tage in dieser Stadt sind nur zwei Tage länger, als wir geplant hatten.«
    »Ich habe zwölf Jahre in diesem Nest verbracht«, sagte Larry. »Sie werden erstaunt sein, was man hier alles unternehmen kann.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Sandy.
    »Eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen ist es, an der Kreuzung Front und Division zu sitzen und zu beobachten, wie die Ampel umschaltet.«
    »Oh Mann.«
    »Wo werden Sie übernachten?«, fragte Jud.
    »Wir haben einen Bungalow im Welcome Inn.«
    »Was für ein glücklicher Zufall!«, verkündete Larry. »Wir auch! Wir könnten Bridge spielen.«
    »Bridge hab ich noch nie kapiert«, sagte Jud.
    »Spielverderber.«
    »Außerdem haben wir heute Abend schon etwas vor.«
    »Oh.«
    »Ja, wir müssen noch was erledigen«, sagte er.
    »Sind Sie nur heute in der Stadt?«, fragte Donna.
    »Vielleicht bleiben wir ein paar Tage. Das ist im Moment noch schwer zu sagen. Kommt darauf an, wie die Sache läuft.«
    »Was haben Sie denn zu erledigen?«
    »Wir sind …« Mit einem Mal begriff er, dass er diese Frau nicht anlügen wollte. Ihr gegenüber schienen die üblichen Heimlichtuereien nicht nötig und auch nicht angebracht. »Ich möchte lieber nicht darüber reden«, sagte er.
    »Oh. Natürlich. Ich wollte nicht unhöflich sein.«
    »Aber nein, ich …«
    »Ich kann Ihnen erzählen, was wir vorhaben.«
    »Larry!«
    »Wir haben vor, die …« »Nicht!«
    »… die Bestie zu töten.«
    »Was?«, fragte Donna.
    »Wow!«, rief Sandy aus.
    »Die Bestie. Das Ungeheuer aus dem Horrorhaus. Judgment Rucker und ich werden es zur Strecke bringen!«
    »Wirklich?«, fragte Donna.
    »Glauben Sie, dass es wirklich eine Bestie gibt?«, fragte Jud.
    »Irgendetwas muss ja diese vielen Menschen umgebracht haben«, sagte sie.
    »Oder irgendjemand«, gab er zurück.
    »Das, was Tom Bagley ermordet hat, war kein Mensch«, stellte Larry klar.
    »Was war es dann?«, fragte Sandy
    »Wir werden dir seinen Kadaver zeigen«, sagte Larry. »Dann kannst du dir selbst einen Reim drauf machen.«
    »Was ist ein Kadaver?«
    »Eine Leiche, Schatz.«
    »Iii. Eklig.«
    »Unser Plan ist, herauszufinden, was - oder wer - diese Menschen getötet hat«, sagte Jud. »Und dann werden wir es uns vorknöpfen.« Er lächelte ihr zu. »Ich wette, dass Sie keine Ahnung hatten, dass Sie mit zwei Verrückten zu Mittag essen werden. Haben Sie immer noch Lust auf eine Bloody Mary?«
    »Jetzt brauche ich sogar zwei.«

    2

    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Donna und rutschte mit dem Stuhl zurück. »Sollten die Drinks kommen, während ich weg bin, fangen Sie ruhig schon einmal an.«
    »Ich komm mit«, sagte Sandy.
    Jud sah ihnen hinterher, dann beugte er sich zu Larry vor. »Das gerade war kein besonders geschickter Schachzug«, sagte er mit leiser Stimme. »Sollte nur noch eine einzige weitere Person herausfinden, was wir hier vorhaben, dann blase ich die ganze Sache ab. Ich behalte meinen Vorschuss, fahre nach San Francisco zurück, und das war’s.«
    »Bitte, Judge. Was macht es schon …«
    »Keine weitere Person.«
    »Also gut. Wenn Sie darauf bestehen.«
    »Ich bestehe darauf.«
    Während des Essens erwähnte niemand das Horrorhaus. Als sie fertig waren, erzählte Larry von einem kleinen Pfad, der durch eine Schlucht zum Strand führte.
    Gemeinsam gingen sie

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