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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hat sich an der Wachsfigur von Ethel zu schaffen gemacht. Ihr Nachthemd war zerrissen. Also -noch zerrissener als vorher. Man konnte alles sehen, verstehst du? Ich glaube, es war ein Perverser. Er hat an ihr rumgemacht. Jedenfalls war ich heute Nachmittag auf dem Dachboden, und wisst ihr, was ich gefunden habe? Ein Stück von Ethels Nachthemd.«
    Dana sah sie erstaunt an. »Du machst Witze.«
    »Nein.«
    »Wie kommt das denn dahin?«
    »Es lag einfach auf dem Boden.«
    »Bist du sicher, dass es von Ethels Nachthemd stammt?«
    »Ziemlich sicher.«
    »Nach der Sache mit Ethel - habt ihr da Anzeichen für gewaltsames Eindringen gefunden?«
    Tuck grinste. »Bei Ethel?«
    »In das Haus.«
    »Nichts«, sagte sie. »Aber du weißt ja, wie es abläuft. Die Leute verstecken sich tagsüber irgendwo.«
    »Und dieser Junge hat behauptet, dass er jemanden auf dem Dachboden gesehen hat?«
    »Ja, aber da war niemand.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich hab doch nachgesehen.«
    »Überall?«, fragte Eve.
    Tuck zuckte mit den Schultern. »Du warst doch selbst schon mal da oben. Da herrscht ein fürchterliches Durcheinander. Da hätte ich stundenlang suchen können.« »Ist in den letzten Tagen sonst noch was passiert?«
    »Ein paar Rekorder sind verschwunden.«
    »Nicht zu vergessen das Auto an der Hauptstraße«, warf Dana ein. »Es steht seit Donnerstag an derselben Stelle.«
    »Was für ein Auto?«, fragte Eve.
    »Ein alter, blauer Ford Granada.«
    »Steht der immer noch da?«
    »Ich glaube schon«, sagte Dana. »Vermutlich. Heute Morgen war er noch da.«
    »Ich werde ihn mir auf dem Nachhauseweg ansehen. Wo steht er genau?«
    Dana dachte einen Moment nach. »Etwa einen Block vom Horrorhaus entfernt.«
    »Ich werd mal die Nummernschilder überprüfen. Mal sehen, was ich über den Eigentümer in Erfahrung bringen kann.«
    »Wenn er spurlos verschwunden ist«, sagte Tuck, »dann gib uns sofort Bescheid.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    Owen lehnte immer noch an dem Baum. Er konnte nicht mehr länger warten.
    Er hatte einfach zu viel Angst.
    Er wünschte, er hätte wenigstens den Mut, Johns Namen zu rufen. Aber wenn ihn dann jemand anders hörte - und in der Finsternis nach ihm suchte?
    Außerdem würde das sowieso nichts bringen.
    Owen hatte sich bereits alle Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen.
    Entweder wollte ihm John einen Streich spielen - dann war er längst weg oder hatte sich in der Nähe versteckt, um sich an seiner Angst zu weiden.
    Oder er war zum Haus zurückgegangen, um weiter die Mädels zu beobachten.
    Oder er hatte sich verirrt und war inzwischen längst außer Rufweite.
    Oder er hatte einen schlimmen Unfall, war bewusstlos oder tot. Oder er war angegriffen, entführt oder ermordet worden. Eine andere Möglichkeit fiel Owen beim besten Willen nicht ein.
    Und in keinem der Fälle hatte es einen Sinn, nach ihm zu rufen. Aber ich kann doch nicht die ganze Nacht hier rumstehen! Was soll ich jetzt machen?
    Eins würde er ganz bestimmt nicht tun: Den Hügel wieder hinaufklettern.
    Und wenn John gegen einen Baum gelaufen ist und bewusstlos da oben liegt?
    Das hätte ich gehört, sagte er sich. Er war doch direkt hinter mir.
    Und ich hab gar nichts gehört.
    Wie war das nur möglich?, fragte er sich.
    Owen lief es kalt den Rücken herunter.
    Dieses Arschloch ist wahrscheinlich einfach stehen geblieben und hat sich davongeschlichen.
    Und jetzt wartet er unten beim Auto auf mich. Mit Gänsehaut am ganzen Körper stieß er sich vom Baum ab und rannte in der Finsternis weiter den Hügel hinunter.
    Er streckte die Arme aus, damit er nicht gegen einen Baum stieß. Während er rannte, glaubte er, Atemgeräusche hinter sich zu hören.
    Er drehte sich um. Niemand zu sehen.
    Dann dachte er, er würde schnelle, stampfende Schritte hören.
    Wieder blickte er sich um.
    Jetzt beruhig dich. Da ist niemand.
    Aber er sah sich immer und immer wieder um.
    Keuchend schnappte er nach Luft.
    Und dachte, jemand anderes würde hinter ihm keuchen.
    Lass den Scheiß! Da ist keiner!
    Jetzt gehe ich zu Johns Rostlaube. Wetten, dass er bereits drinsitzt und mich auslacht?
    Endlich erreichte Owen die Straße.
    Und fand das Auto.
    Er keuchte, schnaufte und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als er den schmalen Feldweg entlang auf den alten Ford Granada zutaumelte. Er beugte sich vor und spähte durch das Beifahrerfenster.
    Wo zum Teufel bist du, John?
    Er öffnete die Tür. Die Innenbeleuchtung schaltete sich ein.
    John saß nicht auf

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