Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
ihn ganz hinten in die Ecke gestellt und ein Laken darüber gelegt, damit ihn niemand sehen konnte.«
    »Du hast ihn gesehen.« • »Ich habe ja auch lange genug hier oben rumgeschnüffelt. Bis gestern war er noch in seinem Versteck. Und dann hat ihn anscheinend jemand hierhergestellt.«
    »Na toll«, murmelte Dana.
    »Wahrscheinlich derjenige, der sich auch an Ethel zu schaffen gemacht hat. Oder es war dieses Kind.«
    »Lance?«
    »Ja.«
    »Das hätte er wohl kaum geschafft. Aber es könnte vielleicht dieser Affe gewesen sein, der ihn so erschreckt hat.«
    »So ein netter kleiner Kerl wie Vincent?«, fragte Tuck und tätschelte noch einmal den Kopf des Affen.
    Dana wollte nicht allein in der Küche warten und begleitete Tuck in den Keller. Die Stufen knarrten unter ihren Füßen. Sie roch feuchte, kühle Erde.
    »Reizendes Plätzchen«, sagte sie.
    »Du solltest es mal nachts sehen.«
    »Ich kann’s kaum erwarten.«
    »Manchmal weigern sich die Leute, hier runterzukommen. Oder sie rennen hysterisch davon. Kann man sich das vorstellen? Da drücken sie hundert Mäuse für die Führung ab, und dann haben sie nicht mal den Mumm, den Keller zu betreten.«
    »Kann ich gut verstehen«, sagte Dana.
    Unten angekommen sah sie sich um. Sie war nur einmal hier unten gewesen - als ihr Tuck an ihrem ersten Tag das ganze Haus gezeigt hatte. Schon da hatte ihr der Keller nicht gefallen. Jetzt gefiel er ihr noch viel weniger. Er wurde nur von einer einzigen nackten
    Glühbirne erhellt, die an einem Kabel von der Decke hing. In diesem Raum schien es noch mehr Gerümpel zu geben als auf dem Dachboden - zu viele Schatten, zu viele dunkle Ecken, in denen jemand sich verkriechen oder ihnen auflauern konnte.
    »Ich warte lieber hier«, sagte sie.
    »Angsthase.«
    »Tja.«
    Tuck ging auf den Eingang des Tunnels zu. Der Boden um die Luke herum war großzügig freigeräumt worden.
    Die runde Eisenluke war Station Nummer zwölf der regulären Führung.
    Dana konnte nicht viel davon erkennen. Tuck versperrte ihr die Sicht.
    »Hast du Das Haus auf dem Geisterhügel mit William Castle und Vincent Price gesehen? Der Film lief vor ein paar Monaten im Kabelfernsehen. Da gibt’s diese gruselige Szene im Keller. Plötzlich gehen die Kerzen aus …« Sie grinste. »Mann, hab ich mich gefürchtet.«
    »Na toll. Können wir jetzt gehen.«
    Lachend beugte sich Tuck über die Luke und überprüfte das Vorhängeschloss. »Alles klar«, sagte sie.
    »Siehst du immer nach den Schlössern?«
    »jeden Morgen«, sagte sie. »Wir wollen ja keine bösen Überraschungen erleben, oder?«
    »Die erleben wir trotzdem, ob wir wollen oder nicht.«
    »Aber manche Überraschungen sind böser als andere.«
    Tuck ging zu dem Gitter hinüber, das Janice hatte anbringen lassen, um den Tunnel zwischen dem Horrorhaus und dem Anwesen der Kutchs abzusperren.
    Hinter dem Gitter lag absolute Finsternis.
    Hier unten wurde Warren überfallen.
    Dana ließ ihre Hand in die Tasche ihrer Uniformshorts gleiten und umklammerte den Griff ihrer Pistole.
    Wieso hat Janice Tuck nie erzählt, was mit Warren passiert ist? Tuck ist jeden Tag hier. Und einmal pro Woche sogar nachts. Weil sie keinen blassen Schimmer hat, was hier unten vorgefallen ist.
    Für sie ist das nur ein großer Spaß. Ich sollte ihr alles erzählen. »Alles in Ordnung«, sagte Tuck. »Gut. Hauen wir ab.«
    Dana winkte ihren Kollegen zu und eilte zum Imbissstand hinüber, in dem Warren bereits auf sie wartete. »Morgen«, sagte er.
    »Hi.« Sie hätte ihn am liebsten auf der Stelle umarmt. »Kann ich mal kurz reinkommen?«, fragte sie. »Dann weiß aber jeder Bescheid.« »Das macht mir nichts. Dir?« »Geh hintenrum. Ich mach dir auf.«
    Dana lief um die Bude herum, ein paar Stufen hinauf und in den engen Innenraum. Warren schloss die Tür hinter ihr. »Ich hab dich vermisst«, sagte er und nahm sie in die Arme. »Ich dich auch.«
    Sie küssten sich sanft. Dana zog ihn fest an sich, spürte die Feuchtigkeit seines Mundes, die Wärme seines Oberkörpers, seinen Atem. Sie stöhnte auf.
    Nach ein paar Sekunden lösten sie sich voneinander. »Habt ihr gestern noch lange gemacht?« »War ganz nett. Aber nicht so nett wie mit dir. Und du?« »Ich fühlte mich so einsam, da hab ich deinen BH anprobiert.« »Und ich deine Unterhose«, sagte Dana und lachte leise. »Igitt. Wirklich?«
    »Ich trage sie jetzt, in diesem Augenblick.« Er ließ eine Hand auf ihren Hintern gleiten und strich über den Stoff ihrer Uniformhose. »Du

Weitere Kostenlose Bücher