Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
nirgendwo zu sehen.
    Soll ich die Polizei rufen?
    Und was soll ich denen erzählen?, fragte er sich. Dass sie gestern Nacht oben in den Hügeln heimlich drei nackte Frauen in einem Whirlpool beobachtet hatten, als John plötzlich verschwunden war?
    Glänzende Idee.
    Außerdem - woher wusste Owen, dass lohn wirklich etwas zugestoßen war? Wahrscheinlich war er mit einer der Frauen in der Kiste gelandet.
    Das war auszuschließen.
    Zum Teufel mit ihm. Er ist sowieso ein Idiot.
    Owen wandte sich ab.
    Jetzt ziehe ich mich erst mal an, und dann …
    Aber zunächst musste er noch einmal duschen. Vielleicht würde das warme Wasser seinen verspannten Muskeln guttun und ihn etwas beruhigen.
    Im Badezimmer zog er den feuchten Schlafanzug aus.
    Während er duschte, beschloss er, nach einem ordentlichen Frühstück zum Horrorhaus zu gehen und zu versuchen, Johns Ticket umzutauschen.
    »Dein Ticket? Na ja, du warst plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, alter Freund. Also hab ich’s verkauft.«
    »DU HAST MEIN TICKET VERKAUFT?«
    »Tut mir leid.«
    Owen lächelte müde.

Kapitel siebenundvierzig
    Samstagmorgen

    »Aufstehen! Hallo? Raus aus den Federn, Eure Hoheit! Ich bin’s, Lynn. Bist du da? Gehst du mal ran? Wo zum Teufel steckst du? Wir hatten heute Nacht Besuch - aber das weißt du ja, sofern du die vorherige Nachricht abgehört hast. Wir haben das Haus gründlich durchsucht. Ohne Erfolg. Wir wissen auch nicht, wie er reingekommen ist. Aber du bist hier die Ermittlerin, nicht wir. Leider machst du dich gerade ziemlich rar, du Ziege. Langsam machen wir uns Sorgen um dich. Wir glauben zwar nicht, dass du nicht auf dich selbst aufpassen könntest, aber … egal. Wir werden in ein paar Minuten zur Arbeit fahren. Du kannst ja dort anrufen oder vorbeikommen. Und vergiss nicht - du wirst heute Abend bei der Führung erwartet. Und zwar in voller Montur. Vielleicht kannst du ja schon zum Grillbüffet kommen? Melde dich bitte, sonst sitzen wir den ganzen Tag wie auf glühenden Kohlen. Hoffentlich hattest du keinen Unfall oder dir versehentlich eine Zehe abgeschossen oder so. Aber denk nicht, dass wir dann Mitleid mit dir hätten. Auf jeden Fall - bis dahin, mach’s gut.«
    Auf der Fahrt zum Horrorhaus stellte sich Dana vor, wie sie heute Nacht in ihrem Bett schlief, als sich jemand über sie beugte, ihr Nachthemd zerriss und ihren nackten Körper fotografierte.
    Ob er einen Blitz verwendet hat?
    Warum bin ich nicht aufgewacht?
    Und warum zum Teufel hat er seine Kamera zurückgelassen?
    Dann bemerkte sie, dass Tuck etwas zu ihr gesagt hatte. »Was?«
    »Der blaue Granada ist weg.«
    Dana sah zum Straßenrand, wo er gestanden hatte. »Du hast Recht. Anscheinend ist sein Besitzer doch noch aufgetaucht.«
    »Oder Eve hat ihn letzte Nacht abschleppen lassen.«
    »Und wo ist sie jetzt?«
    Tuck schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Vielleicht war sie heute Nacht bei einem Liebhaber, von dem wir nichts wissen. Oder sie konnte das Telefon vom Schlafzimmer aus nicht hören oder wollte nicht rangehen.«
    »Glaubst du, dass ihr was zugestoßen ist?«
    »Ich weiß nicht. Aber noch sollten wir uns darüber keine Sorgen machen.«
    »Und wann sollten wir anfangen, uns Sorgen zu machen?«
    Tuck blieb vor dem verschlossenen Tor des Horrorhausparkplatzes stehen. »Wenn sie bis zur Mitternachtsführung noch nicht wieder aufgetaucht ist.«
    Dana begleitete Tuck auf ihrem täglichen Rundgang. Auf dem Dachboden zeigte ihr Tuck den Fetzen von Ethels Nachthemd - es lag zu Füßen des räudigen, ausgestopften Affen.
    Dana hatte das Tier noch nie zuvor gesehen. »Wo kommt der denn her?«, fragte sie.
    »Das ist Vincent, der Schirmständer. Vielleicht hat er an Ethel rumgemacht.«
    Dana schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Weißt du was?«, sagte Tuck. »Eigentlich ist Vincent hier am falschen Platz. Das hätten wir Eve sagen sollen.«
    »Wo ist er denn normalerweise?«
    »Früher stand er in der Eingangshalle, damit jeder ihn gleich zu Beginn der Führung sehen konnte. Er hat den Leuten richtig Angst gemacht. Die Kinder fingen an zu heulen, und selbst die Erwachsenen gruselten sich vor ihm. Ich war damals leider noch nicht dabei. Janice ließ ihn vor meiner Zeit hier heraufschaffen. Ich glaube, sie hat was gegen den süßen kleinen Kerl hier.«
    »Ich find ihn überhaupt nicht süß.«
    »Ach was.« Tuck tätschelte seinen Kopf, so dass eine graue Staubwolke aufstieg. Der Affe zitterte leicht. »Fass mal an.« Tuck wandte sich wieder Dana zu. »Janice hatte

Weitere Kostenlose Bücher